Wege der Ganzwerdung

Veit Wilhelmy: Reiki wirkt – 231 Studien

Veit Wilhelmy: Reiki wirkt – 231 Studien

„Reiki wirkt – 231 Studien, Wissenschaftliche Belege als Türöffner für den klinischen Bereich” ist ein reines Sachbuch, das im Frühjahr 2020 im Verlag Europäische Verlagsgesellschaften GmbH, Zug (CH) erschienen ist. Der Autor, Veit Wilhelmy, ist Reiki-Lehrer, und er hat auf 256 Seiten 231 wissenschaftliche Arbeiten zu Reiki in Auszügen zusammengestellt.Damit gibt es nun erstmalig in gedruckter Form einen gesammelten Über- und Einblick in die Ergebnisse verschiedenster Untersuchungen, die seit 1985 weltweit zur Überprüfung der Wirksamkeit von Reiki als alternative oder ergänzende Heilmethode in der Schulmedizin sowie in der Palliativversorgung und im Pflegebereich durchgeführt wurden.

Nach einem Vorwort des Reiki-Autors und langjährigen Reiki-Lehrers Frank Arjava Petter verweist Wilhelmy in seiner Einleitung auf weitere Zielsetzungen, die dieser Materialsammlung dienen sollen. Dazu zählen die Anerkennung der Gemeinnützigkeit von Vereinen und Verbänden, die Reiki fördern oder unterstützen sowie Reiki im medizinischen Bereich alternativ oder gemeinsam mit schulmedizinischen Methoden und Therapien weltweit einzusetzen. Ebenso wird aus einem Interview aus dem Jahr 1925 mit dem Begründer der Reiki-Heilmethode, Mikao Usui, zitiert: „Ärzte und Gelehrte erforschen das Phänomen. Bislang kann es die moderne Wissenschaft nicht lösen. Ich glaube jedoch, dass es eines Tages verständlich sein wird.“

Die Studien, studienähnlichen Arbeiten und Forschungsberichte im Hauptteil des Buches sind nach dem Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung sortiert. Thematisch findet sich eine große Bandbreite: Krebs und Chemotherapie, Diabetes mellitus, Fibromyalgie, chronische Schmerzen, Angst, Depressionen, Müdigkeit, Stress, Burn-out, Alkoholentzug, Bluthochdruck, Palliative Care, Schmerzen nach Kaiserschnitt, Neugeborene, Schlaflosigkeit, Rehabilitation nach Schlaganfall, Umgang mit chronischen Krankheiten. Dabei kommt die weitaus größte Mehrheit der Studien und Berichte zu dem Schluss, dass Reiki sinnvoll und wirksam ist.

Veit Wilhelmy: Reiki wirkt – 231 StudienPunktuell wird der Leser über etwas holprige Formulierungen stolpern, die erkennen lassen, dass die Übersetzung aus fremdsprachigen Studien für den Autor wohl eine Herausforderung war. Diese tun den Inhalten jedoch keinen Abbruch. Auch wer Studien zu bestimmten Themen sucht, hat mit dem Aufbau des Buches möglicherweise seine Schwierigkeiten. Ein Stichwortverzeichnis wäre wünschenswert gewesen.

Insgesamt eröffnet Wilhelmy mit dieser Materialsammlung die Möglichkeit, in die verschiedensten Untersuchungen zur Wirksamkeit von Reiki einzusteigen und legt somit eine handfeste Argumentationshilfe für den Einsatz im klinischen Bereich vor: Sei es für die Ausbildung von Klinikpersonal oder für den Einsatz von Reiki als Teil der Therapie bei Patientien.

Eine klare Kaufempfehlung für alle, die bereits im klinischen Bereich tätig sind und sich eine Argumentationshilfe wünschen – und für all jene Reiki-Praktizierenden, die Reiki im medizinischen und pflegenden Bereich als ergänzende Methode etablieren möchten.

Einschätzung der Redaktion Reiki Magazin: Umfassende Zusammenstellung!
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Redaktioneller Hinweis vom 18.02.22:

Vor einem Jahr hat das Reikiland eine Rezension zum Buch von Veit Wilhelmy “Reiki wirkt – 231 Studien” veröffentlicht. Leider steht hier mittlerweile ein Plagiatsvorwurf im Raum, wir zitieren im Folgenden eine Amazon-Rezension komplett:

“Wer dieses Buch als „Argumentationshilfe“ kauft, wird enttäuscht werden. Der Autor hat hier eine reine Materialsammlung vorgenommen und sich dabei zu über 90 % bei der öffentlich zugänglichen Datenbank der European Reiki Group bedient. Er hat auch die dort zu findende Einteilung nach Kategorien und Unterkategorien übernommen und vermutlich die Einträge durch einen Online-Übersetzer übersetzen lassen, was auch die zum Teil holprige Sprache erklären könnte. Das tat er leider ohne Quellenangabe, so dass bei dem Leser der Eindruck erweckt wird, dass der Autor selbst die Recherche betrieben hat. Dies ist offenkundig nicht der Fall, was geeignet ist, einen Plagiatsverdacht entstehen zu lassen. Ferner hat er dabei keinerlei Einordnung vorgenommen und auch Veröffentlichungen aufgenommen, die gar nicht auf die Wirksamkeit von Reiki eingehen. Auch reine Ankündigungen zu noch laufenden Studien (S.39), die zwar eine Beschreibung der Studie aber noch keine Ergebnisse enthalten (und damit eben keine Argumentationshilfe sind) finden sich im Buch. Hinzu kommt, dass er als eine der ersten „Studien“ auf Bildungsurlaubsangebote seiner eigenen Reiki-Praxis (bzw. der von einer Kollegin) verweist, was eine recht plump getarnte Eigenwerbung darstellt (es sind ja keine Studien). Auch scheint es ihm ein Anliegen zu sein, seinen Reiki-Stil (Jikiden Reiki) in den Vordergrund zu stellen, da er diese Schriftzeichen in Kanji auf den Titel gepackt hat (ohne Erklärung) und auch in seinem Einleitungstext ein Zitat zu diesem Reiki-Stil bringt, obwohl es bei keiner einzigen Studie explizit um diesen Reiki-Stil geht. Ernsthafte Leser könnten hier den Eindruck einer Mogelpackung haben.

Die einzigen von Autor selbst verfassten Texte sind seine Biografie (S.254) und die ersten Zeilen seiner Einleitung. In dieser Einleitung erläutert er, dass seine Motivation in dem Berufsfreiheitsartikel 12 des Grundgesetzes liege, dass Reiki als Beruf anerkannt werden solle. Da dieses Ziel mit dem Geistheilerurteil des Verfassungsgerichts (1 BvR 784/03) schon erreicht ist, ist mir die Motivation unklar. Der Autor erläutert sie auch nicht. Seine zweite Motivation sei die Anerkennung von ProReiki als gemeinnütziger Verein. Auch das führt der Autor nicht aus, inwiefern sein Buch dazu beitragen kann. Der Gemeinnützigkeit steht die Abgabenordnung im Wege, nach der Reiki eine esoterische Heilslehre ist. Da sich ProReiki auf seiner Seite (Stand Juni 2020) auf pseudowissenschaftliche Arbeiten beruft und diese wissenschaftlich nennt, ist diese Kritik nicht von der Hand zu weisen. Wenn ProReiki nun stattdessen auf wissenschaftliche Studien verweisen würde, wäre das ein Fortschritt. Ob eine solche reine Materialsammlung, die offenkundig nicht auf eigener Recherche beruht, tatsächlich ein so seriöses Bild ergibt, mag dahin stehen.

Die restliche Einleitung besteht aus längeren wörtlichen Zitaten und dem im Indikativ gesetzten ersten Satz des Wikipedia-Artikels von Mikao Usui (inklusive des dort falsch umgerechnetem Geburtsdatums), wo der Autor wiederum nicht die Quelle kenntlich macht. Auch die Bedeutung des Worts Reiki (spirituelle Lebensenergie) nennt er nicht, sondern nur die Einzelteile Rei=Seele und Ki=Energie, jedoch ohne das näher zu erklären und ohne das zweite Kanji Ki korrekt aus dem japanischen mit „Lebensenergie“ zu übersetzen. Das ist für einen Reiki-Meister eines Reiki-Stils, der so großen Wert auf die direkteren japanischen Wurzeln legt, mehr als erstaunlich.

Hinzu kommt, dass das Inhaltsverzeichnis offenbar nicht aktualisiert wurde. Wer etwa laut Inhaltsverzeichnis auf S. 22-23 eine Studie zur Unterstützung durch Reiki bei Chemotherapien erwartet, findet stattdessen eine Studie zu Reiki bei Knieprothesen.

Wer gerne ein Abdruck der o.g. Datenbank mit deutscher Übersetzung eines Übersetzungsprogramm haben möchte, dabei kein Problem damit hat, dass diese Quellenangabe fehlt und großzügig über die Eigenwerbung und Einträge, die gar nicht die Wirksamkeit von Reiki adressiert, hinweg sieht, der mag einen sehr begrenzten Nutzen aus diesem Buch ziehen. Wer wirklich Argumentationshilfen braucht, um mit Ärzten, Psychiatern und Pflegepersonal zu diskutieren, der ist hier falsch, da der Autor nirgends auf wissenschaftliche Systematik, Bedeutungen unterschiedlicher Studienarten oder dergleichen Notwendiges eingeht. Das verwundert nicht, da der Autor über diese Expertise aus seiner Biografie nicht verfügt. Wie der sehr bekannte Autor Frank Arjava Petter in seinem beigesteuerten Vorwort zu der Bewertung kommt, dass diese reine Materialsammlung ohne Kontext eine „Annäherung zerfahrener Fronten einläute“ bleibt für mich nicht nachvollziehbar. Ich habe das Buch sofort wieder zurück geschickt, da für so eine Arbeit, mit verschwindendem Anteil an eigener Leistung, 19€ in dieser Druckqualität im DIN A4 Soft-Cover deutlich überteuert ist.”

Dass die Rezension im Reiki Magazin, die wir im Reikiland veröffentlicht haben, von einer Autorin stammt, die denselben Stil des “Autors” angehört (Jikiden Reiki), für den das Buch wohl auch eine werbende Funktion hat, ist aus unserer Sicht redaktionell bedenklich.
Der Autor ist Ratsmitglied (und ehemaliges Vorstandsmitglied) bei ProReiki – Der Berufsverband, deren aktuelle Vorstandvorsitzende die Rezension für das Reiki Magazin verfasst hat. Dass sich der deutsche Berufsverband damit auch international bei der European Reiki Group nicht gerade beliebt gemacht hat, ist naheliegend.

Hier der Link zur Datenbank der ERG, die für jeden öffentlich zugänglich ist: https://www.reiki.group/science

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Birte Bornemann

Veröffentlicht von

Hauptberuflich Reiki-Praktizierende seit 2015, Praxisräume in Bad Münstereifel und Nettersheim, Nähe Köln/Bonn. 2001 Ausbildung im ‘westlichen‘ Reiki, Meister-/Lehrergrad 2013. Seit 2017 Ausbildung in Jikiden-Reiki, 2019 Shihan Kaku bei Frank Arjava Petter. Vorstandsreferentin bei ProReiki – der Berufsverband e.V. seit 2020.

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