Am heutigen Samstag gab es gleich zwei Berichte auf den Webseiten von Zeitschriften, in denen Reiki eine zwar kleine, aber durchaus lesenswerte Rolle spielt. Während es bei der Fuldaer Zeitung dabei um den Kontext Trauerarbeit geht, ist der Bericht der Märkischen Allgemeinen über die Praxis einer Geistheilerin wieder einmal interessant hinsichtlich einer verantwortlichen Reiki-Praxis. Und beide Male geht es um den Kontext von Reiki und Schulmedizin.
Unter der Überschrift "Rat für den seelischen Ausnahmezustand" geht es um die Aussage "Trauer ist nicht unheilbar" von Heidemarie Hillje. Silvester 2004 erlebte die Trauerbegleiterin an Bord eines Flugzeugs, das Passagiere von Thailand nach Frankfurt brachte, "die in den Tsunami-Wirren verletzt worden waren oder Freunde und Angehörige verloren hatten". Sie "unterstützte den einzigen Arzt an Bord – mit Reiki, Handauflegen und durch Zuhören." Die Leiterin von Konfliktmanagement-Seminaren hat sich jahrelang intensiv mit dem Thema Tod und Trauer auseinandergesetzt und nun ein Buch vorgelegt: "Trauern – Wie ich mir selbst und anderen helfen kann", Pro Business, 145 Seiten, 16,90 Euro.
Im Bericht "Lebensberatung per Pendel" der Märkischen Allgemeinen geht es um die Geistheilerin Ann L'Aqua. Die Reiki-Meisterin betreibt in Birkenfelde bei Pritzwalk eine "Praxis für alternatives Gesunden" und bietet vor allem Reiki und Geistheilung an. Dabei bezieht das Mitglied des DGH klar eine verantwortungsvolle Position:
Dabei frage sie vor jeder Behandlung nach, was der Doktor gesagt habe. Oft genug schicke sie ihre Kunden zunächst zum Arzt. Sie ist überzeugt, dass die alternativen Methoden und die Schulmedizin zusammen wachsen werden – "wie Körper und Geist", die zusammen gehören.
Ann L'Aqua macht keine Heilungsversprechen und sieht ihre Tätigkeit vor allem als Hilfe zur Selbsthilfe. Dabei geht es im Artikel auch um das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom März 2004 und eine Stellungnahme des Bundesverband Sekten- und Psychomarktberatung in Bonn. Unter anderem schreibt die Autorin Beate Vogel:
Denn die Wirksamkeit der Geistheilung ist seitens der naturwissenschaftlich begründeten Medizin nicht nachgewiesen. Nicht abgestritten wird dagegen die heilungsunterstützende Kraft des Glaubens – der "Placebo-Effekt". Auch Reiki, die "Universelle Lebensenergie", ist nicht wissenschaftlich belegt.
Reiki-land.de hat bereits öfter auf wissenschaftliche Studien zum Thema hingewiesen, zuletzt in einer Stellungnahme im Bericht: Süddeutsche wettert gegen Reiki und Geistheiler. Wir versuchen in der nächsten Zeit einige Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die in dieser Hinsicht Reiki-Praktizierenden als Belege dienen können. Die aus meiner Sicht immer stärkere Häufung von Reiki in Medien deutet darauf hin, dass Reiki seinen festen Platz in der Berichterstattung längst eingenommen hat. Es geht also nun darum, tendenziöser Berichterstattung wie zuletzt in der Süddeutschen oder bei dpa mit wissenschaftlich fundierten Quellen begegnen zu können.
Quellen:
Fuldaer Zeitung: Rat für den seelischen Ausnahmezustand
Märkische Allgemeine: Lebensberatung per Pendel – Geistheilerin Ann L'Aqua betreibt in Birkenfelde bei Pritzwalk eine "Praxis für alternatives Gesunden"