Wagner Verlag, 280 Seiten, 14,90 €
Monika Matter nimmt uns mit auf ihren Weg mit Reiki. Es ist ein autobiographisches Buch, und wir tauchen ein in das Leben dieser Reiki-Lehrerin. Ein Buch darüber zu lesen, wie Reiki das Leben eines Menschen verändert hat, finde ich oft spannender als so manches neu erschienene Grundlagenwerk zu Reiki. Diese wunderbare Energie hat schon so viele Leben positiv verändert und war richtungsweisend für die Lebensplanung und Zukunft so vieler Menschen, mich eingeschlossen.
Die einzelnen Lebensgeschichten hören wir oft nur am Rande einer persönlichen Begegnung, oftmals kurz erzählt, nur die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Und so ist es ganz interessant, hier mal eine Reiki-Lebensgeschichte ganz ausführlich zu lesen.
Monika Matter erzählt, wie ihr Leben anfing, welche Herausforderungen sie schon in jungen Jahren zu bewältigen hatte, wie diese Begebenheiten sie geprägt haben – und wie sie über das Kartenlegen zur Energiearbeit und zu Reiki kam.
Was denkt jemand, wenn er zum ersten Mal mit Reiki in Berührung kommt? In welcher Weise sucht sich jemand einen Reiki-Lehrer aus, und was für Entscheidungsprozesse gehen dabei in seinem Inneren vor? Und wenn man sich dann entschieden hat, Reiki zu lernen: Wie empfindet man den ersten und schließlich die weiteren Grade? Wie reagiert das Umfeld auf einen? Wie geht man mit eventueller Ablehnung um, oder mit den Herausforderungen, die einem im Leben begegnen? Wie Monika Matter darüber dachte und wie sie mit Reiki umging, wird in diesem Buch von ihr ausführlich beschrieben. Wir erhalten einen direkten Einblick darin, wie Reiki das Leben dieser Frau verändert und bereichert hat – und werden so vielleicht auch daran erinnert, wie es uns dabei einmal ergangen ist. Haben wir ähnlich gefühlt, ähnliche Erfahrungen gemacht – oder war es ganz anders?
So manches Mal muss ich beim Lesen schmunzeln, weil ich mich in der einen oder anderen Begebenheit wiedererkenne. Andere Male werden Aussagen gemacht, die mich eher stocken lassen, zu denen ich eine andere Ansicht habe. Zum Beispiel frage ich mich, warum hier der Lehrergrad „Reiki-Großmeister“ genannt wird. Das wird mir nicht ganz klar. Auch Aussagen wie beispielsweise „Wo mehr Licht ist, da wird auch mehr Schatten angezogen“ stehe ich eher skeptisch gegenüber. Mehrmals begegnet mir in diesem Buch die Meinung, dass auf jemanden, der sich selbst mehr dem Licht verschreibt oder mehr zu Licht wird, auch stärkere Herausforderungen und Negativität zukommen. Was mich betrifft, so kann ich das nicht bestätigen. Ich weiß aber, dass solche Meinungen weit verbreitet sind.
Für jeden frisch eingeweihten Reiki-Lehrer ist das erste Reiki-1-Seminar, das erste Reiki-2-Seminar und auch die Ausbildung des ersten Meisters und Lehrers sehr aufregend. Es ist immer wieder neu. Die Autorin lässt uns daran teilhaben, wie sie die ersten Seminare, die sie als Reiki-Lehrerin gab, erlebt hat. An dem, was sie gedacht und gefühlt hat, an ihren Zweifeln und ihrer Hingabe für ihre Schüler. Auch Fragen, die aufkamen, die geklärt werden wollten, werden angesprochen. Immer wieder sind praktische Übungen im Buch mit eingeflochten, die die Autorin selbst gelernt hat oder ihren Schülern beibringt.
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Am Ende beschreibt sie noch ausführlich die Ketsueki-Kokan-Methode, die Blutzirkulationstechnik nach Dr. Hayashi, da sie diese gerne an andere weitergeben möchte. Das wirkt am Ende dieses langen autobiographischen Buches ein bisschen wie ein Fremdkörper. Vielleicht wäre es passender gewesen, schlicht auf das Buch zu verweisen, in dem diese Technik nachzulesen ist.
Alles in allem ein Buch, das gut zu lesen ist – und das man schnell auch mal „zwischendurch“ lesen kann. Wenn man sich für die Lebenswege und Hintergründe von Menschen interessiert, kann es ein interessantes Buch sein. Natürlich gibt es immer wieder Teile, wo man selbst kritisch hinterfragt, Inhalte etwas anders gelernt hat oder eine andere Meinung zu etwas hat. Ein paar Kleinigkeiten würde ich verbessern. So schreibt die Autorin u.a. immer noch von „Dr. Usui“ – obwohl wir ja heute wissen, dass Usui keinen Doktortitel hatte. Einige Bilder oder Illustrationen würden den Text noch mehr auflockern – und den Leser noch weiter in das Leben der Autorin mit hineinnehmen.
Einschätzung der Redaktion: Lesenswert!