Pacific Moon 1998, 55 min.
veröffentlicht im Reiki-Magazin Nr. 2/99
Eine Weile mußte ich schon überlegen, ob ich diese CD im Reiki-Magazin vorstellen könnte. Denn dafür spricht einiges: die meisten der 12 Stücke empfehlen sich mit Längen von drei bis sechs Minuten zur Begleitung von Behandlungen. Zudem kommt diese CD passend zum Usui-System japanisch daher: von der äußerst versierten Musikerin Mizuyo Komiya, die die Kreationen vorwiegend japanischer Komponisten mit einer 25saitigen Koto eingespielt hat – und ab und an auch mal einen Synthesizer bedient -, bis hin zum Layout.
Nichtsdestotrotz klingt diese Musik auch für westliche Ohren vertraut, sei es aufgrund der verwendeten Harmonien oder weil manche Passagen an keltisch geprägte Harfenisten oder gar an Klänge der griechischen Bouzouki erinnern. Den innewohnenden Geist empfinde ich jedoch als sehr östlich. Titel wie "Sea Wind", "Spring Rain" oder "Tsugari Wave" imaginieren eine Art musikalischer Naturbeschreibung, als würde ein japanischer Maler seinen Pinsel schwingen.
Allerdings entspricht es nicht unbedingt den gängigen Erwartungen an Musik zur Entspannung, wenn einmal ein Regentropfen mit scharfem Klang vom Felsen prallt oder ein Vogelschwarm aufgeschreckt davonflattert. Wer also sanft dahinschwebende Musik zu Behandlung braucht, dem dürfte diese CD eine unruhige Stunde bereiten. Wer aber mit plötzlichen Wechseln in Dynamik und Spiel leben kann, der mag hier ein Kleinod finden. Und wenn das Duftöl gerade ausgegangen ist, warten in der Hülle der CD ein paar Räucherstäbchen auf ihren Einsatz.
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