Wege der Ganzwerdung

Lebensenergetische Forschung – Wilhelm Reichs Orgon

Reiki WissenschaftBezug zum Thema: Wilhelm Reichs (1897 – 1957) Orgontheorie stellt eine der bekanntesten und komplexesten wissenschaftlichen Lebensenergiekonzeptionen dar. Für den Gegenstand dieser Arbeit besteht darüber hinaus konkrete Relevanz, da während der Experimente gezielt der von Reich (1997a) beschriebene Oranureffekt zur Steigerung der Reiki-Intensität eingesetzt wurde, und in der Planung der Studie z. T. auf orgonomische Konzepte zurückgegriffen wurde, wo von Reiki-Seite kein Modell zur Verfügung stand.

Zur Glaubwürdigkeit des Spätwerks Wilhelm Reichs: Als der Verfasser sich 1997 erstmals mit den Schriften Wilhelm Reichs befasste, konnte er die in der Sekundärliteratur beschriebenen Experimente und Theorien des späten Reich nur mit einer Mischung aus Unglauben, Erheiterung und Faszination zur Kenntnis nehmen. Im Laufe der folgenden Jahre kam der Verfasser zu der persönlichen Überzeugung, dass man zwar nicht jede Schlussfolgerung Reichs für bare Münze nehmen dürfe, dass dieser als Person jedoch grundsätzlich glaubwürdig sei, auch wenn seine späten Berichte mehr nach Science Fiction als nach Science klingen. Hierzu ist anzumerken, dass Reich sich in seinen letzten Lebensjahren in einer extremen Lebenssituation befand. Ab etwa 1950 erhöhte sich der äußere Druck auf ihn durch eine mehrjährige Pressekampagne, die Auswirkungen des Oranur-Experimentes, juristische Verfolgung und letztendlich das Verbot und die Vernichtung seiner Gerätschaften und Schriften in einem Maße, dass er allmählich paranoid-irrationale Züge entwickelte. Dies macht sich auch in seinen Schriften bemerkbar, die zunehmend gehetzter und unstrukturierter ausfallen, während detaillierte Berichte, Belege und Überprüfungen in den Hintergrund treten. Da jedoch die geschilderten Sachverhalte und Ergebnisse von sämtlichen Mitarbeitern Reichs bestätigt wurden und überwiegend auch replizierbar sind (siehe z. B. Harrer, 22.4.2003), sollen die Fehler und Schwächen Reichs später Berichterstattung in Kauf genommen werden. Die Interpretation seiner Ergebnisse ist eine andere Frage.

Geschichtliches: Wilhelm Reich war Arzt und Psychoanalytiker im engeren Kreise um Freud. Gegen Ende der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts wandte er sich zunehmend körperlichen Prozessen zu und entwickelte mit der Vegotherapie eine der ersten Körpertherapieformen (Reich, 1987, S. 226 ff.). Aufgrund abweichender Meinungen in fachlichen und politischen Fragen wurde Reich 1934 aus der Psychoanalytischen Vereinigung ausgeschlossen.

Im Jahre 1939 stieß er bei Experimenten zu den physiologischen Grundlagen von Lust und Angst zufällig auf biophysikalische Phänomene, die ihn nach umfassenden Untersuchungen zu der Überzeugung kommen ließen, eine neue Energieform entdeckt zu haben, die er als Lebens- und Sexualenergie interpretierte (Reich, 1997c, S. 101 ff.). Den Rest seines Lebens widmete er der Erforschung dieser von ihm Orgon genannten Energieform. 1954 strengte die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA mit fragwürdigen Vorgehensweisen ein Gerichtsverfahren gegen Reich an, mit dem Ergebnis, dass seine Orgonakkumulatoren und fast sämtliche Schriften verboten und vernichtet wurden (es handelte sich um die größte Bücherverbrennung der amerikanischen Nachkriegsgeschichte). Reich setzte sich über die Verfügung hinweg, wurde wegen Missachtung des Gerichtes zu zwei Jahren Haft verurteilt und starb 1957 im Gefängnis (Greenfield, 1995).

Eigenschaften: Laut Reich stellt Orgon eine universelle, überall vorhandene, alles durchdringende und durch nichts vollständig abschirmbare Energieform dar, die Leben überhaupt erst ermögliche und seine Gesetzmäßigkeiten bestimme. Sie soll nach dem Prinzip der von Reich bereits 1937 aufgestellten Spannungs-Ladungs-Formel (Reich, 1987, S. 204 ff) pulsieren und eine hohe Affinität zu organischen Materialien, Wasser und vor allem zu Lebewesen aufweisen, wobei hohe Orgonladungen bis zu einer gewissen Sättigung weitere Orgonenergie anziehen sollen. Orgon stelle jedoch nur eine, die frei fließende, sanfte, lebensfördernde, „gesunde” Zustandsform der Lebensenergie dar.

Einen anderen Zustand bezeichnet Reich als Oranur (abgeleitet von „Orgone Against Nuclear Radiation”). Diese stelle einen stark angeregten, „aufgepeitschten”, überladenen Zustand dar. Schließlich gebe es noch DOR (Deadly Orgone) – die erstarrte, blockierte, „erstorbene” bzw. „lebensfeindliche” Zustandsform (Reich, 1997a, S.165 ff). Diese drei Zustände der Lebensenergie sollen grundsätzlich ineinander überführbar sein.

Forschungsbereiche und Anwendungsgebiete: Reich machte bei der Erforschung des Orgons auf verschiedenen Komplexitäts- und Organisationsebenen Beobachtungen, führte Experimente durch und zog Schlüsse, angefangen vom physikalischen, chemischen und biologischen Bereich, über die Physiologie, Medizin, Psychologie, Soziologie, Politik bis hin zur Meteorologie und Kosmologie. Hierbei stieß er stets auf die gleichen Gesetzmäßigkeiten und Mechanismen, bzw. postulierte diese, wofür ihm häufig überzogenes Analogiedenken vorgeworfen wird. Reich forschte und praktizierte zeitlebens als Arzt und Therapeut. Auf die Orgonenergie stieß er 1939 bei Experimenten mit den von ihm entdeckten und benannten Bionen (mikroskopische Bläschen, an denen er bis dato unbekannte Strahlungs- und Energiephänomene beobachtete, Reich, 1997c, S. 37 ff.). Als er die Eigenschaften der von den Bionen ausgehenden Strahlung näher untersuchte, stellte er fest, dass sie starke Wirkungen auf lebendes Gewebe haben, u. a. auch, dass Krebszellen durch sie zersetzt werden.

Er begann mit Krebsmäusen zu experimentieren, denen er Bione injizierte. Um besser mit der neu entdeckten Energieform arbeiten zu können, entwickelte er alsbald Orgonakkumulatoren – Kästen, die allein durch eine spezifische Anordnung von organischen Materialien und Metall in der Lage sein sollen, Orgonenergie aus der Atmosphäre aufzunehmen und zu konzentrieren (Reich, 1997c, S. 127 ff.). Auch im lebenden Organismus sprachen die Karzinome auf Bioninjektionen bzw. Behandlungen mit dem Orgonakkumulator gut an, so dass Reich Krebsgeschwüre in hunderten von Tierversuchen (Reich, 1997c) sowie bei etlichen Patienten nachweisbar verkleinern und in einigen Fällen sogar vollständig zum Verschwinden bringen konnte (Reich, 1997c, S. 336).

Diverse andere Symptome sprachen ebenfalls positiv auf Behandlung mit dem Orgonakkumulator an (Reich, 1997c). Eine interessante Beobachtung, die Reich hierbei machte war, dass Patienten bei konsequenter Orgonbehandlung parallel zur Rückbildung der körperlichen Symptome in psychische Krisen gerieten, wie sie für den Verlauf aufdeckender Psychotherapien typisch waren (Reich, 1997c). Aufgrund dieser Beobachtungen entwickelte er im Rahmen eines, wie man heute sagen würde, bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells den Begriff der Biopathie, worunter er biologisch-lebensenergetische Grundstörungen verstand, bei denen natürliche Pulsationsvorgänge des autonomen Lebensapparates beeinträchtigt sind. Hierdurch soll es zu energetischen Unterversorgungen und/oder Stauungen kommen, aus denen sich wiederum die ganze Vielfalt bekannter medizinischer und psychischer Störungen ergeben kann. Die Biopathie lässt sich hierbei als disponierenderenergetisch-somatischer Untergrund verstehen, aus dem sich spezifische Symptome manifestieren können, jedoch nicht manifestieren müssen (Reich, 1997c, S. 167 ff.). Für die Behandlung der Biopathien entwickelte Reich die Orgontherapie, bei der das energetische Niveau des Patienten durch Behandlungen mit dem Orgonakkumulator angehoben wird, Blockaden mit vegotherapeutischen Techniken beseitigt und die Hintergründe im tiefenpsychologischen Gespräch aufgearbeitet werden.

Oranur: Im Dezember 1950 begann Reich, in einer Reihe von Experimenten mit Radium zu arbeiten, in der Hoffnung, die lebenstoxische radioaktive Strahlung mit seiner Lebensenergie neutralisieren zu können. Bei Versuchsmäusen zeigten die Orgonbehandlungen auch die gewünschten Resultate. Als er dann jedoch am 5.1.1951 1 mg Radium in einen sehr starken Orgonakkumulator verbrachte, trat ein unerwarteter Effekt ein: die einige Stunden später gemessene Radioaktivität lag deutlich über den Ausgangswerten, die Luft im Labor soll stickig und heiß gewesen sein, ohne dass Lüften eine Verbesserung herbeigeführt hätte, und die Wände sollen sich noch in ~4 m Entfernung „glühend” angefühlt haben. In den folgenden sechs Tagen wurde das Experiment täglich für eine Stunde wiederholt.

Nachdem das Radium am siebten Tag in den Orgonakkumulator verbracht worden war, soll aus 30 bis 75 m Entfernung zu erkennen gewesen sein, dass die Atmosphäre im Labor „wolkig” wurde, in sichtlicher Bewegung gewesen sei und blau bis purpurn geleuchtet habe. Der Versuch wurde nach einer halben Stunde abgebrochen. Reich und seine 20-köpfige Crew erlitten einen vegetativen Schock, während rund 20 % aller Versuchsmäuse starben (dies galt auch für die in 30 m Entfernung vom Labor untergebrachten Mäuse). Die Mäuse wiesen bei der Sektion neben diversen anderen Symptomen eine starke Dehydrierung auf. Reich schlussfolgerte nach weiteren, deutlich vorsichtigeren Experimenten, dass die Lebensenergie durch Kombination mit lebenstoxischen Reizen zuerst angeregt und in ihrer Wirkung potenziert werde, dabei aber auch eine zunehmend „aggressive” Komponente bekomme. Er nannte diesen Effekt Oranur. Wird der Oranur-Zustand über längere Zeit beibehalten, bzw. in seiner Intensität weiter gesteigert, so kippe er irgendwann, und gehe in den erstarrten, selber lebenstoxisch wirkenden DOR-Zustand über (Gesamter Oranur-Abschnitt bis hierhin aus Reich, 1997a).

Als die wirkungsvollsten Mittel gegen Oranur und DOR stellten sich, wie bei orgonotischen Überladungen, Frischluft, Wasser und orgastische Entladung heraus (Reich, 1997d, S. 34). Da die energetische Belastung des Versuchsgeländes über das Oranur- Experiment hinaus anhielt und angeblich ab 1952 häufig schwere, dunkle Wolken über dem Gelände festhingen, entwickelte Reich einen so genannten Cloudbuster, der es ihm ermöglicht haben soll, diese DOR-Wolken aufzulösen und die Atmosphäre energetisch zu reinigen. Technisch gesehen besteht der Cloudbuster schlicht aus einigen langen, über Metallschläuche mit Wasser (Fluss oder See) verbundenen Eisenrohren, wobei die Rohre die Energie (in diesem Falle DOR und Oranur) ansaugen, das Wasser sie aufnehmen soll (Reich, 1997d). Mit dem Cloudbuster, der angeblich einen Wirkungskreis von mehreren hundert Kilometern haben soll, ging Reich in den folgenden Jahren dazu über, Dürren zu bekämpfen – nach seinen Angaben mit gutem Erfolg (Reich, 1997b; Reich, 1997d). Eine kleine Version des Cloudbusters, der so genannte Medical DOR-Buster, diente ihm im medizinisch-therapeutischen Bereich dazu, energetische Überladungen abzusaugen und Blockaden zu lösen. Ferner war Reich alsbald in der Lage, die vorsichtig dosierte Oranur-Wirkung gezielt zur Verstärkung orgonenergetischer Effekte einzusetzen (Reich, 1997a; Reich, 1997b).

Internetrecherche zum aktuellen Forschungsstand: Aufgrund der Vielseitigkeit und Komplexität der Reichschen Forschungsaktivitäten ist es schwierig, sie im Ganzen überprüfen und beurteilen zu wollen. Um einen Eindruck des empirischen Forschungsstandes der Orgonomie von medizinisch-psychologischer Warte zu bekommen, seien zuerst die Ergebnisse einer Internetrecherche in den Datenbanken Medline, PSYNDEX und PsycINFO vom 22.4.2003 (alle Datensätze & breiteste Suchkategorien) wiedergegeben.

Bei Medline ergaben sich zum Suchbegriff orgon fünf, zu orgone vier Treffer; es fanden sich hierunter jedoch keine experimentellen Arbeiten. Zu Wilhelm Reich fanden sich 18 Einträge, von denen sich keiner auf die Orgonomie bezog. Oranur ergab keinen Treffer. Bei PSYNDEX ergaben sich zum Suchbegriff orgon 8 Treffer. Die einzige experimentelle Arbeit hierunter war eine am Fachbereich Psychologie in Marburg von Gebauer und Müschenich (1987) als Diplomarbeit durchgeführte kontrollierte Doppelblindstudie zur Körperkerntemperaturerhöhung, Hauttemperaturerhöhung und Pulsfrequenzveränderung im Orgonakkumulator. Unter orgone fanden sich 5 Treffer ohne weitere Relevanz, zu Wilhelm Reich 87 Treffer, unter denen die erwähnte Arbeit von Gebauer und Müschenich wieder die einzige experimentelle Studie zum Thema Orgon darstellte. Zu oranur keine Einträge. Bei PsycINFO ergaben sich zu orgon 0 Treffer, zu orgone 24 Treffer ohne neue Ergebnisse. Bei Google (einfache “Google Suche” in “Das Web”) fanden sich am selben Tag zu orgon 26.900 Treffer, zu Orgone 19.500 Treffer, zu Oranur 985 und zu Wilhelm Reich 218.000 Treffer.

Manuelle Recherchen zum aktuellen Forschungsstand: Als ergiebiger stellte sich die manuelle Suche auf den bekanntesten Homepages sowie in diversen Büchern von und über Reich heraus. Die wohl umfassendste Überprüfung der biophysikalischen Theorien Reichs wurde von Harrer (22.4.2003) in den Jahren 1991-1994 an der FU Berlin durchgeführt. Harrer konnte hierbei die von Reich beschriebenen Effekte und Phänomene zwar grundsätzlich replizieren, führt sie jedoch durchweg auf Mängel in der Messtechnik und Fehlinterpretationen Reichs zurück. DeMeo, der derzeit wohl aktivste orgonomische Forscher, soll Harrers Ergebnissen laut Bernd Senf (persönliche Mitteilung, Mai 2001) mit umfassender Methodenkritik begegnet sein, auf die dieser jedoch nicht reagiert habe. Details seiner Versuchsaufbauten und Experimente hat Harrer bislangnicht veröffentlicht.

Die umfangreichste dem Verfasser bekannt gewordenen Übersicht über experimentelle Forschungen zum Orgonakkumulator gibt Müschenich (1997). Müschenich berichtet für 15 Untersuchungen zum Temperaturunterschied zwischen Orgonakkumulator und Umgebung überwiegend positive Ergebnisse, wobei viele der Untersuchungen mangelhafte Kontrollen aufweisen und kaum statistische Auswertungen vorgenommen wurden (Details entnommen aus Gebauer & Müschenich, 1986). Methodisch anspruchsvoller sind vier Studien zu physiologischen Messgrößen beim Menschen im Orgonakkumulator. Hierzu zählt auch die genannte Studie von Gebauer und Müschenich.

Die Studien weisen alle vier signifikant positive Resultate auf. Müschenich zählt sieben weitere Untersuchungen zu sonstigen physikalischen Messgrößen sowie fünf Experimente mit Pflanzen und dem Orgonakkumulator auf, die Ergebnisse überwiegend positiv. Auch hier sind statistische Kennwerte nur z. T. angegeben, wobei die Originalliteratur, wie gesagt, nicht gesichtet wurde. Lassek (1997b) gibt einen Überblick über die erfolgreiche Replikation der Reichschen Bionexperimente durch die Arbeitsgruppe „Blutdiagnostik und Bionforschung” in den Jahren 1980-1984, nennt hierbei jedoch kaum Details der Versuchsdurchführungen und -verläufe. Palm und Döring (1997) geben detailliertere Versuchsbeschreibungen ihrer teilweise erfolgreichen Experimente zur Herstellung von Seesand-Bionen.

Der Oranureffekt ist nach Kenntnis des Verfassers nach Reich nie experimentell überprüft worden, Harrer (22.4.2003) äußert sich jedoch theoretisch hierzu. Er geht davon aus, dass zumindest die gemessene hohe Radioaktivität auf Messfehler Reichs zurückgeht. Bechmann (1995, S. 78 ff) gibt eine tabellarische Übersicht über 68 Cloudbusting-Operationen von 10 verschiedenen Operatoren zwischen 1952 und 1995, welche überwiegend zur Durchbrechung von Dürreperioden durchgeführt wurden. Eine statistische Signifikanzberechnung wird jedoch nur für zwei dieser Operationen erwähnt (p = 0,12 und p < 0,01).

Über die erfolgreiche Behandlung von Krebserkrankungen bis hin zur vollständigen Rückbildung von Geschwüren im Tierversuch im humanmedizinischen Bereich gibt neben Reich (1997c) Müschenich (1997) Auskunft. Müschenich zählt 5 kontrollierte Studien mit Krebsmäusen und statistisch signifikanten Ergebnissen auf sowie 4 Berichte über zumindest teilweise erfolgreiche Behandlungen von Krebserkrankungen beim Menschen. Die umfangreichste dieser Behandlungsübersichten stammt von Lassek (1997a), der 17 austherapierten Krebspatienten durch Behandlungen mit dem Orgonakkumulator zu weitgehender Schmerzfreiheit verhelfen sowie deren Lebensqualität und Lebenserwartung deutlich steigern konnte. Den tödlichen Verlauf der Krankheit vermochte er jedoch in keinem Falle abzuwenden. Des Weiteren zählt Müschenich Berichte von 14 verschiedenen Autoren über sonstige erfolgreiche Anwendungen des Orgonakkumulator im Humanmedizinischen Bereich auf.

Zusammenfassung: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Reich ein umfangreiches, komplexes und kohärentes Theoriensystem entwickelt hat, das sich im Sinne Kuhns (1999) durchaus als eigenständiges Paradigma bezeichnen lässt. Nicht zuletzt aus diesem Grunde stellt die Orgonomie jedoch eine Inselwissenschaft dar, die relativ isoliert vor allem in ihren eigenen Journalen publiziert und wenig Bemühen um Kontakt zu und Anerkennung durch die etablierten Wissenschaften zeigt. Wo Ergebnisse publiziert werden, handelt es sich bis heute überwiegend um anekdotische Berichte oder wenig detaillierte Forschungsberichte über meist unkontrollierte und nur in wenigen Fällen statistisch ausgewertete Studien. Die fundierteste, dem Verfasser bekannt gewordene Kritik an den Reichschen Forschungen und Theorien stammt von Harrer (22.4.2003), der viele der von Reich gefundenen Effekte plausibel im Rahmen herrschender Paradigmata erklären kann, doch auch hier fehlen wieder die für eine Überprüfung seiner Aussagen notwendigen Details. Die Orgonomie stellt sich damit nach wie vor als ein interessanter Ansatz dar, der mit vielen Hinweisen für die Richtigkeit seiner Aussagen bzw. die Wirksamkeit verschiedener Interventionen aufwarten kann, dessen wissenschaftliche Absicherung durch experimentelle Studien jedoch bis heute aussteht.

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2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Die Wahrnehmungen und Demonstrationen von W.R. kann ich nur bestätigen. Lebensfördernde Atmosphäre hat schon Vitruvius, Erbauer der Viadukte, zum Thema Wassergüte, im römischen Reich postuliert.

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