Wege der Ganzwerdung

Der Weg als Reiki-Lehrer

Großes strahlendes LichtMartin Sauter beschreibt in diesem Beitrag das DKM als Schöpfungsprozess bzw. den natürlichen Weg des Reikilehrers, das hell strahlende Licht in die Welt
hinauszutragen.

Aktuell ist das Thema der
Reikimeisterschaft mehr denn je in aller Munde. Nie zuvor kannten
mehr Menschen Reiki und nie zuvor konnte man Reiki so einfach und
schnell erhalten wie heute. 

Da heute Titel und Zertifikate oftmals
mehr bedeuten als „natürliches Können", so ist auch
hier der Trend entstanden, Titel zu erwerben, um evtl. sich und sein
Können aufzuwerten. So ist natürlich auch hier der
Reikimeistertitel Ziel der Begierde vieler Menschen geworden, denn
wie allgemein bekannt, „ist viel eben nun mal mehr". Ob wir was
damit anfangen können oder nicht, ist eher zweitrangig. So gehen
wir mal schnell ins Internet und lassen uns per Fernweihe in den I,
II und III oder in noch höhere Reikigrade einweihen und schwups
sind wir Reikimeister. Ganz nach der Devise: 1,2,3, Meins.

Hört sich doch ziemlich gut an,
lernen und wissen braucht man hierzu ja nicht viel, denn Reiki ist ja
– wie jeder weiß – so einfach, wie nichts anderes auf der Welt.
„Hands on, hands up". Somit wird es auch niemanden verwundern,
dass die Frage, was wirkliche „Reiki-Meisterschaft" bedeutet und
was mit ihr einhergeht, meist nicht über eine allgemeine
Oberflächlichkeit hinaus tiefgründig und
verantwortungsvoll für sich geklärt wird.

Es scheint also, als gebe es einen
Ausverkauf in Reiki und der Reikimeisterschaft und so kann der
Reikimeistertitel heutzutage von ein paar bis hin zu 10.000 Euro
„erkauft" werden.

Welche Qualität eine solche Reiki-
und Meister und Lehrerausbildung hervorzubringen vermag, kann und
möchte ich hier nicht beurteilen müssen. Es ist an jedem
selbst hier bereits mit seiner eigenen Verantwortlichkeit sich selbst
gegenüber, vielmehr aber der Verantwortlichkeit seinem
Mitmenschen gegenüber, zu beginnen. In jedem Fall macht es den
Anschein, als wäre für alle Menschen und deren
individuelle Ansprüche Sorge getragen.

Schauen wir uns nun aber den „Wühltisch
des Reikiausverkaufs" einmal genauer an, so werden wir relativ
schnell erkennen können, dass Fragen wie: Was kaufe ich da
überhaupt, welche Voraussetzungen sollte ich für einen
solchen Weg überhaupt mitbringen, was möchte ich
letztendlich damit anfangen und erhalte ich letztendlich auch dass,
was ich eigentlich wollte oder gesucht habe, zwangsläufig auf
der Strecke bleiben müssen.

Zuhause angekommen werden wir uns das
frisch erworbene Reikischnäppchen, also die Meistereinweihung
und unsere Meisterurkunde, einmal genauer anschauen wollen mit der
dann vielleicht bitteren Erkenntnis, dass es doch nicht dass war, was
wir uns eigentlich vorgestellt haben. Nun erkennen wir sogar
vielleicht im Lichte der genaueren Betrachtung, dass das Erworbene hier und da Mängel aufweist. Nachdem die erste
Euphorie des neugeborenen Titelträgers vergangen ist, würden
wir es vielleicht sogar am liebsten wieder zurück bringen, da
das, was wir erhalten haben, bei weitem nicht das hält, was wir
uns davon versprochen hatten, bzw. uns versprochen wurde.

Nun, wie wir aber alle wissen, sind
„Waren" vom „Wühltischausverkauf" meist von einer
Rückgabe ausgeschlossen, gleich geht es uns mit
Reikieinweihungen. Davon abgesehen kann uns das aber auch bei einer
teureren „Ware" geschehen, auch hier wird ein Umtausch oftmals
äußerst schwierig werden.

Solche Dinge führen u.a. dann
dazu, dass so genannter „Verbraucherschutz" ins Leben gerufen
wird, was es im Bereich von Reiki und der Reikimeister/Lehrerschaft
aber noch nicht gibt. Einmal die „Ware" erhalten, können wir
diese nicht mehr zurückgeben, gleich so ist es mit den
Reikieinweihungen. Im Falle von Reiki würde dies bestimmt auch
keinen Sinn machen, auch wenn es heutzutage Menschen gibt, die sich
darauf spezialisiert haben.

Was also bewegt denn nun den Menschen,
sich in Reiki einweihen zu lassen und später das Meistersymbol
und den Meistertitel zu erhalten und vielleicht sogar selbst
Reikilehrer zu werden? Was bewegt diese Menschen, was ist ihre
Absicht, was ihr Ziel, was ihr Wunsch und was ihre Vorstellungen,
einmal ganz abgesehen davon, ob sie Reiki am Wühltisch bekommen
oder im Feinkostladen?

Diese Frage zu beantworten würde
wahrscheinlich noch viele weitere Seiten füllen können und
wäre ein sehr interessantes Thema alleine für sich, so dass
ich jeden gerne herzlich bitten möge, sich diese Fragen selbst
zu beantworten. Die Beweggründe sind sicherlich so mannigfach
wie die Menschen selbst.

Eine grundlegende Frage aber ist: „Was
erhalte ich denn tatsächlich durch die Einweihung in das
Meistersymbol, den Meistertitel und durch eine Ausbildungserlaubnis"?

Ist es vielleicht ein Mehr an Energie,
oder eine noch höhere und mächtigere, wirkungsvollere
Reikienergie/Schwingung oder ist es einfach nur ein Titel und damit
vielleicht ein Mehr an Persönlichkeit und Ansehen?

Eine Frage in diesem Zusammenhang von
mindest genauso großer Bedeutung ist: „Habe ich mit der
Meistereinweihung/Lehrerbefähigung nur „Vorteile" oder gehen
damit auch Aufgaben und Verantwortung mit einher?" Wenn ja, welche
könnten das sein und bin ich überhaupt bereit dazu, mich
diesen Aufgaben und der damit verbundenen Verantwortung für mich
und andere zu stellen? Auch diese Fragen werden wir hier nicht klären
können, denn eine Aufgabe des neuen Reikimeisters/Lehrers ist,
sich genau diese Frage zu stellen und für sich alleingültig
zu beantworten. Jeder wird sich sicherlich vorstellen können,
dass die Antworten nach vielen Jahren ganz andere sind, als am Anfang
unseres Reikiweges. Über alle diese Fragen und noch viele mehr
sollte man sich also im Vorfeld Klarheit verschaffen, bevor wir den
Weg zum Reikilehrer/Meister beschreiten.

Folgend wollen wir uns aber nun weniger
mit diesen Fragen und den verschiedenen Motivationen der Menschen
beschäftigen als vielmehr, ob es überhaupt Sinn macht,
alleine den Reikimeistergrad anzustreben, sich also „in" das
Meistersymbol einstimmen zu lassen, ohne der eigentlichen Aufgabe
dieses Symbol „gerecht" werden zu können, es also für
seine eigentliche Bestimmung, den Reikieinstimmungen zu verwenden.

Die Kernfrage lautet also: „Was mache ich mit
dem Meistergrad und dem Meistersymbol, ohne Reiki lehren und
einweihen zu wollen"?

Noch mehr sollte man sich die Frage
stellen, wenn man sich vor Augen hält, dass es Reikiformen gibt,
in denen es wohl gar kein Meistersymbol, wie wir es hier im Westen
kennen, gibt. Mit dem Erhalt der Reikisymbole des zweiten Grades
erhalten wir hier alles was wir für unseren Reikiweg benötigen.
Später erhalten wir lediglich die Erlaubnis andere Menschen in
Reiki einzuweihen und diese zu unterrichten und lernen hierzu die
notwendigen Einstimmungen.

Schauen wir uns den Reikiweg vor den
80iger Jahren im westlichen Reikistil an, so erkennen wir, dass es
hier zwar möglich war sich ohne größere
Schwierigkeiten in den ersten und zweiten Reikigrad einstimmen zu
lassen. Bevor jedoch die Reikiausbildung zum Reikimeister/ Lehrer
gemacht werden konnte, sollten erst viele Jahre vergehen. Eine
Trennung zwischen Reikimeister- und Reikilehrergrad gab es zu dieser
Zeit noch nicht, so dass die Einweihung in das Meistersymbol zum
festen Bestandteil der Lehrerausbildung gehörte und der krönende
Abschluss des frisch gebackenen Reikilehrers war. Wer sich also für
diese Einweihung und Ausbildung entschied, für den war
unweigerlich klar, er wolle Reiki selbst weitergeben und Menschen in
die Reikikraft einweihen. Wozu auch hätte man sonst über
viele Jahre die Reikipraxis geübt sowie den hohen finanziellen
Aufwand auf sich genommen, um eine oftmals lange Reikiausbildung auf
sich zu nehmen.

Auf Grund der damals viel schwerer zu
überwindenden Hürden war man sich dem Wert und der
Bedeutung dieses Schrittes weitaus mehr bewusst und im Klaren, als
heute, was dieser Schritt für einen selbst und andere bedeute.
Erst viel später dann wurde es möglich, den
Reikimeistergrad, also die Symboleinweihung, abgetrennt von der
Lehrerausbildung zu erhalten.

In diesen Meistergradausbildungen wird
so mancherlei Anwendungsweise des Meistersymbols gelehrt. Hierzu
gehören nur um einige zu nennen, Meditationen,
Heilungsanwendungen, Schutzfunktionen, Karmaauflösung und vieles
mehr. Nachweisbare und fundierte Ergebnisse bleiben meist aber mehr
im spekulativen als im fundierten Bereich. Dies ist dann
wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so mancher Reikilehrer
nebenberuflich als „Creativ Direktor" betätigte und so manch
Un-sinninges ersann, um den Reikimeistergrad abgetrennt für sich
zu rechtfertigen. Zwischenzeitlich gibt es also wohl so manche
„ersonnenen Gründe", warum auch die
„Meistersymboleinweihung" abgetrennt von der Lehrertätigkeit
ihren berechtigten Platz in der Reikiszene finden sollte.

  

So erhält man zwar das
Meistersymbol schon für ein paar Euro, seine Anwendung bleibt
aber fraglich und somit meistens in der eigentlichen praktischen
Anwendung, für welche es bestimmt ist, nämlich der Einweihung, aus. Sie
gehen davon aus, durch die reine Anwendung des Symbols eine Art
Meisterschaft zu erreichen, die Reikienergie aufzuwerten und ihre
Fähigkeiten zu erhöhen. Ob sich hier Ihre Wünsche
erfüllen mögen bezweifle ich, denn mit der Reikienergie
selbst und den Symbolen des zweiten Reikigrades haben wir alles, was
hierzu nötig wäre.

Welchen Nutzen hat also das
Meistersymbol ohne die Absicht, andere Menschen in Reiki einweihen zu
wollen? Falls es keinen weiteren Nutzen bringt, so würde das
bedeuten, dass das Reiki-Meistersymbol untrennbar zur
Meisterausbildung gehört.

Wer aber könnte nun diese Frage
eindeutiger beantworten und klären als das Meistersymbol selbst.
Könnte es also sein, dass es uns selbst den natürlichen, den
rechten Weg zeigt, wozu es anzuwenden wäre? Macht die Anwendung
also Sinn, auch ohne die Absicht, andere Menschen in Reiki einweihen
zu wollen? Zeigt uns das Symbol selbst seine eigene naturgegebene
Bestimmung?

Schauen wir uns das Meistersymbol und
seine Bedeutung einmal genauer an, können wir erkennen, dass die
Einweihung in das Meistersymbol und die Lehrtätigkeit
zusammengehören wie Ebbe und Flut, Tag und Nacht, „REI und
das KI
". Es beschreibt uns den Reikiweg, auf dem
Meistersymboleinweihung und Lehrertätigkeit auf natürliche
Weise untrennlich zueinander gehören.

Um diese natürliche Weise stimmig
verstehen zu können, müssen wir uns zunächst einmal
mehr die Frage stellen, was das Ziel von Reiki ist, bzw. das Ziel der
Arbeit mit Reiki. In meinem Artikel über Das Reiki-Kanji und
Huna

gehe ich auf diese Frage näher ein und versuche anhand des
Reiki-Kanjis und Huna diese Frage verständlich zu erklären,
ebenso die eigentliche Funktion der Reikisymbole des zweiten
Reikigrades.

Wie in diesem Artikel beschrieben, ist
das Ziel des Reikiweges ein Seinszustand, den uns das HZ – Symbol
zeigt. Das Symbol bedeutet übersetzt so viel wie: „Der Mensch
ist vom Buddhabewusstein nicht getrennt" bzw. „der Mensch und
Gott sind eins". Das HZ – Symbol stellt somit die eigentliche
Quelle der Reikienergie, die somit dem göttlichen Bewusstsein
entspricht, dar.

Eins zu sein mit dem göttlichen
Bewusstsein (auch Buddhabewusstsein genannt), bzw. das menschliche
Bewusstsein mit dem des Göttlichen zu vereinen, ist wohl das
Ziel jeder spirituellen Praxis und soll immer in einen bestimmten
Seinszustand, der dem HZ-Symbol entspricht, münden.

Der Mensch ist vom Buddhabewusstein nicht
getrennt" bzw. „der Mensch und Gott sind eins".

Es geht also nicht so sehr um das
Erreichen eines Ziels, als vielmehr um den Seinzustand, den wir hier
erleben und erfahren können. Am Anfang vielleicht nur kurz,
später aber länger und länger, bis er in der
Unendlichkeit mündet. Es ist, als ob wir einen kurzen Augenblick
des Erlebens dieses Zustandes festhalten würden, um ihn so zu
einem ewigen Augenblick in unserem Leben auszuweiten.

So gäbe es für uns nur noch
diesen einen Augenblick, der allerdings ewiglich „sein" kann. Es
ist der Zustand, den das HZ – Symbol beschreibt, der Zustand in der
die Trennung der Bewusstseine von Gott und Mensch überwunden
ist.

Sofern wir also durch die tägliche
Reiki-Praxis die Trennung zwischen unserer persönlichen
Buddhanatur und dem einen großen Buddha mehr und mehr
aufzulösen vermögen, kommen wir so dem Ziel von Reiki immer
näher. Im Grunde benötigen wir hier nicht mehr als die
Reikienergie und die Symbole des II Reikigrades, um diesen Weg zu
beschreiten und die Arbeit an uns selbst zu verrichten, um somit das
Ziel von Reiki bzw. des HZ zu erreichen.

Nun wird auch klar, warum Reiki das REI
eine universelle und das Ki unsere persönliche Energie ist. Das
REI ist das universelle Buddhabewusstein und das Ki unser
persönliches Bewusstsein hier auf Erden. Sobald sich also die
universelle Reikienergie (Buddhabewusstsein) herab begibt und durch
uns fließt, wird es ein Teil unseres persönlichen
Bewusstsein, unserer persönlichen Buddhanatur.

Für einen Menschen also, der „nur"
eine spirituelle Methode, einen spirituellen Weg sucht, endet der
äußere Reikiweg mit dem II Reikigrad, da er damit alle
notwendigen Hilfsmittel erhalten hat, um die Trennung zwischen
persönlichen und göttlichem Bewusstsein aufzulösen und
somit den Zustand des HZ zu erreichen vermag.

Der Weg dorthin bringt so manches Mal
Unangenehmes aber auch viel Schönes mit sich. Wie der
persönliche Weg eines Menschen hier aussieht, ist von vielerlei
Faktoren abhängig. So weit kann aber aus Erfahrung heraus gesagt
werden, dass auch, wenn der Weg oftmals als mühsam und
erschwerlich erlebt wird, jeder nur so viel zu tragen hat, wie er
verkraften kann, und in dem jeweiligen Tempo, dass seinen eigenen
persönlichen Fähigkeiten entspricht. Interessant dabei ist
zu sehen, dass viele Menschen oftmals weitaus mehr verkraften können,
als sie selbst für sich möglich gehalten hätten. Aber
auch dies zu erkennen und daraus tiefes Selbstvertrauen zu schöpfen,
gehört zu diesem Weg. In jedem Fall aber haben wir mit Reiki I
und II alles, was wir zur Erreichung unseres Zieles, dem Zustand des
HZ benötigen.

Was aber zeigt uns denn nun das DKM
Symbol in Bezug auf die Reikimeister/Lehrerausbildung und den
weiteren Schritt, den wir gehen, wenn wir uns dafür entscheiden?

Wenn das HZ – Symbol nun aber die
eigentliche Reikiquelle ist, dann müssen wir uns in diesem
Zusammenhang auch das alles hervorbringende Prinzip der Schöpfung
einmal genauer betrachten. Also das Sein, das göttliche
Seinsbewusstein, in das wir zurück finden sollen und von dem wir
uns ursprünglich einmal auf den Weg gemacht haben.

Am Anfang aller Dinge gab es nur
göttliches Bewusstsein, göttliches Sein, belebt und
erhalten, durch seine einzigartige Eigenschaft zu sein. Das reine
Sein war gleich einer Kerze, die ohne Ausstrahlung war, daher keinen
Schatten warf, keine Wärme spendete und daher auch ohne Form. Um
sich aber selbst erkennen und erfahren zu können, traf das Sein
eine „Ent-scheidung" und es fing es an sich auszudehnen. Damit
trat das Sein zum aller ersten Mal ins Da-Sein, „Und es ward
Licht!". Jetzt konnte Gott zum ersten Mal sich selbst sehen und er
sah, „dass es Gut war". Die Polarität war geschaffen.

Erst durch die „Absicht, die
Intention
" sich selbst erkennen zu wollen, sich zu erfahren
„wer ich bin", „was ich bin" und „wie fühle ich mich
dabei", also wie erfahre ich mich selbst, traf es die
„Ent-scheidung" und tat den ersten Schritt auf diesem
schöpferischen Weg. Durch diesen ersten Schritt entstand
erstmals Raum, die Zeit, die es brauchte, um diesen Raum zu überwinden
und die Formen darinnen. Der Schein des Lichtes breitete sich also
aus und erhellte die Dunkelheit des Universums, also des gleichsam
entstandenen Raumes. Je weiter es sich ausdehnte, desto langsamer
wurde seine Schwingung, es verdichtete sich und die Formen
entstanden, die das Sein in sich trug, um sich selbst erfahrbar zu
machen, sich ausdrücken zu können. Das Licht war fortan
also nicht mehr ohne Schatten, denn es erhellte nun die Dunkelheit
und wurde erfahrbar, da es nun Wärme ausstrahlte. Nun entstanden
die Menschen, die Tiere, die Welt und die Möglichkeit, sich
selbst zu erkennen und wahrzunehmen, mit allen Gefühlen,
Gedanken allen Sinnen usw. Das Sein benötigte also eine Form,
eine Manifestation, um sich selbst erfahrbar zu machen, sich selbst
wahrzunehmen und sich auszudrücken.

Das HZ – Symbol, die Quelle von
Reiki, entspricht also dem Seinsbewusstsein, das gleich der Kerze
ohne Form, ohne Spiegelung, ohne Schatten, ohne Ausstrahlung und ohne
Wärme ist. Es ist zunächst also „nur" die reine Quelle
des Seins, das Sein selbst, das Buddha oder göttliche
Bewusstsein, ohne eine weitere Form der Manifestation, der
Erfahrbarkeit und Ausdrucksmöglichkeit.

Erst wenn das Sein, das Bewusstsein,
die Quelle also, sich selbst verlässt und sich „ausdrückt",
dann wird es zum dem Licht, zu der Kerze, die Wärme spendet, die
ausstrahlt und erfahrbar wird.

Das Sein benötigt also eine Welt
der Formen, eine Welt der Erfahrbarkeit, um sich selbst manifestieren
und ausdrücken zu können, um sich so letztendlich
Selbsterkenntnis zu erfahren. Gleich so ist es dann auch die
Reikienergie das Reikilichtes, das durch einen Reikikanal manifest
und dadurch für uns und andere erfahrbar wird. Es bekommt die
Möglichkeit der Ausstrahlung und der Erfahrbarkeit, die wir z.B.
durch Wärme, Kribbeln, Kälte, Pulsieren usw. erfahren und
wahrnehmen, wenn wir anderen und uns selbst die Hände auflegen.

Erst also, wenn die Reikienergie durch
einen Reikikanal fließen kann und damit in diese Welt der
Formen gelangt, durch Handauflegen oder Fernreiki, bekommt die
Reikienergie Form und Ausstrahlung. Wir bringen das Reikilicht in
diese Welt und sie wird erfahrbar. Gleich dem Kerzenlicht, das einen
Schatten wirft, die Dunkelheit erhellt und Wärme spendet und
somit das bewusste Leben. Es ist die Manifestation der Reikienergie
im Sinne des CKR: Dein Wille geschehe oder so sei es. CKR =
Manifestierte Reikienergie hier auf Erden.

Insofern sind wir alle selbst ein
wandelndes CKR, da wir durch uns die Reikienergie manifestieren. Als
Reikikanal sind wir also ein „Diener" oder „Helfer" des
Lichtes, des Seins, dass sich selbst erkennen und erfahren möchte.
Gleichzeitig sind wir selbst ein Teil des einen großen Seins,
das sich durch uns, also dem Menschen und durch die vielen
Eigenschaften in seiner Vielfalt und allen möglichen Spielarten
des Menschseins erfahren will. Jeder Reikikanal ist, wenn wir so
wollen, ein Geburtshelfer des Seins, des Lichtes, des
Buddhabewusstseins.

Was aber hat dies nun alles mit dem
Meistersymbol und der Aufgabe als Reikilehrer zu tun?

Erhält der
Reikilehrer vielleicht noch eine weitere „Manifestationsmöglichkeit"
der Reikienergie, mit Hilfe des Meistersmbols, die über das
reine Handauflegen oder Fernreiki verwenden hinausgeht?

Die Quelle des Seins, das Sein selbst,
wird durch das HZ Symbol ausgedrückt. Es ist ohne Form und
Ausstrahlung und somit ohne Wärme. Um aber erfahrbar zu werden
muss es ausstrahlen. Betrachten wir hierzu einmal den kosmologischen
Buddha, Dainichi Nyorai. Dieser kosmologische Buddha Dainichi Nyorai
symbolisiert die manifeste Ausstrahlung der Reikienergie, durch die
das Reikilicht in alle Bereiche des Universums strahlt. Wenn wir so
wollen, ist er die bewusste Absicht des Seins, die veranlasst, dass
sich das Sein ausdehnt, um so in das Da-Sein zu treten. Er ist
sozusagen die wahrnehmbare Manifestation des Seins auf höchster
Ebene, so dass das Licht Form annehmen kann, Wärme erhält
und daher erfahrbar wird. Er sitzt inmitten der Quelle des Reiki und
manifestiert die Reikienergie, das Reikilicht, in dem er das Sein
unentwegt in die Welt der Formen, des Universums ausstrahlt. Er ist
eine Art „Manifestator", die direkte Ausstrahlung des
Reikilichtes in dieser Welt. Ohne ihn wäre keine Wahrnehmung
möglich. Die Energie, das Licht dass er ausstrahlt, ist pure
Reikienergie und Liebe.

Würde man nun das von ihm
ausgestrahlte Licht vergrößern würde man erkennen,
dass das Licht wiederum aus vielen weiteren kleinen Reikilicht
ausstrahlenden Buddhas besteht. Sie sind also weitere Manifestationen
und Geburtshelfer der Reikikraft. Hier kommen wir nun endlich zu der
eigentlichen Verwendung des Meistersymbols und der Aufgabe des
Reikimeisters/Lehrer.

 

Gleich so der kosmologische
Sonnenbuddha Dainichi Nyorai durch seine Ausstrahlung des
Reikilichtes weitere Lichtausstrahlende Buddhas hervorbringt, so
bringt auch der Reikilehrer weitere Lichtausstrahlende Reikikanäle
hervor, in dem er die Buddhanatur, durch die Form der Einweihungen,
in den Menschen erweckt.

Der Reikilehrer übernimmt
sozusagen für die Zeit der Einweihung, mit Hilfe des
Meistersymbols, die irdische „Vertretung/Ausstrahlung" des
Dainichi Nyorai, um so das Reikilicht in Form von weiteren
Reikikanälen – Buddhanaturen, in der Welt der Formen
hervorzubringen. Er unterstützt damit den direkten Schöpfungs-
und Werdeprozess des Seins, sich in diese Welt auszustrahlen, um sich
weiter und weiter erkennen und erfahren zu können. Der
Reikimeister/Lehrer wird also direkte Ausstrahlung des Reikilichtes,
direkter irdischer Vertreter des kosmologischen Sonnenbuddhas
Dainichi Nyorai. Es wird daher nun auch niemand wundern, dass das
Meistersymbol diesem kosmologischen Buddha Dainichi Nyorai entspricht,
welches „großes, hell strahlendes Licht" bedeutet.

Wäre der Mensch bereits im Zustand
des HZ angekommen, könnte er auf Grund dieses Zustandes eine
Reikieinweihung auch ohne Meistersymbol vornehmen, da er die
„Trennung" zwischen seinem und dem göttlichen Bewusstsein
vollständig aufgelöst hat. Er wäre wieder selbst zur
Quelle geworden, zur ihr zurückgekehrt. Um in diesen Zustand
bewusst und willentlich eintreten zu können, benötigt der
Mensch, wie wir vorher gesehen haben, lediglich die Reikisymbole des
zweiten Grades, Geduld und unter Umständen harte Arbeit an sich
selbst. Dann sind wir selbst zu einer Art direkten Buddhanatur, als
Ausstrahlung des Dainichi Nyorai geworden. Dieses ist das eigentliche
Ziel aller spiritueller Praxis. Einkehr in das göttliche
Bewusstsein, in die Buddhanatur, ins Paradies oder wie wir es sonst
nennen wollen. Wir wären dann zu einer direkten Wandelnden
Quelle (HZ) und zur der direkten Ausstrahlung des göttlichen
Lichtes (DKM) geworden. Dieses Verständnis, das Usui gehabt haben
muss, führte dann wohl auch dazu, dass die uns heute im Westen
bekannten Reikieinweihungen mit Hilfe der hier genannten Symbole
ausgeführt werden, da davon ausgegangen werden muss, dass wir
Menschen im Westen nicht die langen Jahre der persönlichen
Entwicklung wie z.B. in einem Kloster, auf sich nehmen können,
um diesen Zustand auch so zu erlangen.

Einen Mensch der dies in hohem Maße
bereits auf Erden verwirklicht hat, nennen wir Buddha, Erleuchteten,
usw. Solange wir also diesen Zustand nicht selbst dauerhaft eingehen
bzw. in ihm verweilen können, benötigen wir eine Hilfe, um
die „Vertreterfunktion" des Dainichi Nyorai hier auf Erden
einnehmen zu können, um den Schöpfungs- und Werdeprozess
des Seins in Form von Reiki und den dazugehörigen Einweihungen
unterstützen zu können.

Hieraus erkennen wir also die wahre
Bestimmung des Meistersymbols im Reikisystem welches uns befähigt,
als irdischer Vertreter des Dainichi Nyorai wirken zu können und
gleich ihm Einweihungen vorzunehmen bzw. durch uns absichtlich
geschehen zu lassen.

Die Anwendung des Symbols selbst
bewirkt aber nicht, dass wir selbst in dieser Zeit „Erleuchtet"
werden bzw. göttlich sind. Es hilft uns daher auch nicht
wirklich, diesem Zustand näher zu kommen, denn es befähigt
uns ausschließlich, anderen Menschen die Möglichkeit zu
geben, selbst Reiki durch sich vermehrt fließen zu lassen und
die Buddhanatur in sich zu erwecken und somit dem Sein zu helfen,
Ausdruck zu finden. Somit wird es uns auch bei keinerlei persönlichen
Entwicklungen helfen können. Meisterschaft erhalten wir nicht
durch die Anwendung des Symbols, sondern durch unseren persönlichen
Einsatz und dem Wunsch, die Buddhanatur in uns zu wecken. Ebenso wenn
wir anderen Menschen Reiki geben, diese einweihen und dadurch lernen
und erkennen, wer und was wir im Grunde sind, woher wir kommen und
wohin wir gehen und was wir wirklich tun sollen. Nämlich dem
Sein helfen, sich erfahren, erkennen und ausdrücken zu können.
Die wahre Meisterschaft zeigt sich also darin, in wie weit wir der
Liebe des Seins durch uns Ausdruck zu geben vermögen und damit
darin, die Art und Weise wie wir etwas tun.

Im Lichte dieser Betrachtung wird
uns letztlich einleuchten, dass die Einweihung des Meistersymbols,
ohne die Absicht, weitere Buddhanaturen in dieser Welt erwecken zu
wollen, keinen Sinn macht. So kann sich jeder selbst die Frage
stellen, ob er die Meistersymboleinweihung kurz einmal vom
Wühltisch-Ausverkauf mitnehmen mag oder sich der eigentlichen
Bestimmung des Symbols bewusst wird, sich ihm hingibt und daher den
Weg als Reikilehrer beschreiten möchte.

 

Mit freundlicher Genehmigung von Martin Sauter, 23 Juni 2007
Foto mit freundlicher Genehmigung von thiagofest

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Martin Sauter

Veröffentlicht von

Martin Sauter, geboren 1971, langjähriger Musiker (Schlagzeug, Gesang, Gitarre), ca. 8 Jahre Mitglied bei A.M.O.R.C. (Alter mystischer Orden vom Rosenkreuz). 2001 kam er dann zu Reiki und unterrichtet seit 2005. Zusätzliche Ausbildung in Tierkommunikation, Geistiges Heilen nach Otmar Jenner und Grundkenntnisse in Craniosacraler Therapie als Selbsterfahrung. Betreut eine kleine Reikigruppe in Filderstadt bei Stuttgart und ist Teamleiter bei einer Wärmedienstfirma.

5 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. “Letztendlich bleibt Huna ein Kunstprodukt der Bemühungen Max Freedom Longs und Serge Kahili Kings sowie von deren Gefolgsleuten” ( Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Huna )

    Bringt es mehr Klatheit oder (noch) mehr Verwirrung, wenn man ein Kunstprodukt (westl. Reiki) mit einem anderen Kunstprodukt (Huna nach Long bzw. King) “vermischt”!?

    “Der Mensch ist vom Buddhabewusstein nicht getrennt” bzw. „der Mensch und Gott sind eins”.

    Wenn “Buddha-Bewusstsein”
    im Sinne der höchsten Verinnerlichung der buddhistischen Lehre bzw. der Erleuchtung gemeint ist, schließt dies die Verbindung mit einem persönlichen Gott aus, der dort auch nur eine (leere) Erscheinungsform des Geistes mit Verfallsdatum ist.

    Auch hier finde ich ein “Mix it baby!” nicht unbedingt hilfreich.

    Nun, ich habe diese gedanklichen Vermischungen in den 90’er Jahren ebenso wie der Autor durchlaufen…und wende Reiki heute einfach nur an, wobei mir klar ist, eine Energiearbeit zu handhaben, für die man das dazugehördende Bewusstsein eben weder kaufen noch in anderen Ecken ausleihen kann.

    MfG
    J.B.

  2. wenn dem wirklich so wäre, wie dieser text mit seiner wohl eher aufgesetzten buddhistischen terminologie nahelegt, bleibt die frage:
    warum wird eigentlich in keiner der bekannten buddhistischen richtungen oder schulen reiki gelehrt und praktiziert?
    die müssten sich doch eigentlich drum reißen. tun sie aber nicht…..

  3. Hallo Martin,

    ich stimme Dir in vollem Umfang zu, wenn es darum geht, daß der III.REIKI-Grad etwas Besonderes ist und er viel Verantwortung verlangt, daß aber dieses Bewußtsein im Zuge der starken Verbreitung von REIKI oft verloren geht. Ein Grund dafür, daß viele Praktizierende den III.Grad anstreben, ist meiner Erfahrung nach der, daß sie glauben, sie hätten erst den vollständigen Zugang zu REIKI, wenn sie in den III.Grad eingeweiht sind. Dieser Auffassung leisten leider auch viele Bücher und Artikel Vorschub, die dies direkt oder indirekt behaupten. Es ist dann immer wieder schwer, mit diesem Mißverständnis aufzuräumen.

    Ich gebe Dir weiterhin recht, wenn Du schreibst, daß man mit den Symbolen des zweiten Grades alle Möglichkeiten hat, die zur SELBSTerkenntnis nötig sind. Dies ist nach meiner Auffassung sogar das einzige Ziel des II. REIKI-Grades. Aber Erkenntnis ist noch nicht Erlösung. Deshalb stimme ich nicht mit Deiner Auffassung überein, daß das Meistsymbol nur zur Weitergabe von REIKI sinnvoll ist und man ohne die eigene Lehrtätigkeit nichts mit dem Symbol anfangen könne. Dies widerspricht entschieden meiner persönlichen Erfahrung und Erkenntnis.

    Vielleicht liegt es daran, daß sich zu viele REIKI-Praktizierende an der buddhistischen Lehre orientieren und versuchen, REIKI mit ihrer Symbolik zu beschreiben, wenn am Ende mehr Miß- als Verständnis dabei herauskommt. Vielleicht wäre es für ein tieferes Verstehen viel hilfreicher, im wahrsten Sinn des Wortes die Kirche im Dorf zu belassen. Wir leben hier im Westen nun einmal in einer christlich geprägten Tradition, und das ist auch gut so und mit Sicherheit kein Zufall im Sinne von Willkür. REIKI ist nach meiner Erkenntnis sowieso nur wirklich leb- und erlebbar, wenn man sich von sämtlichen Ideologien und Dogmen löst. Denn nur so kann man tatsächlich das finden, was dem eigenen SELBST entspricht und was man auch verkörpert. Jedes Festhalten an weltanschaulichen oder religiösen Vorstellungen und Bildern führt häufig schneller zu einer neuen Fixierung, als daß es zur wirklichen Erkenntnis verhilft.

    So wunderbar buddhistische Weisheit und Lebensart auch sind und wie viel EIN-Sicht sie auch ermöglichen, es zeigt sich immer wieder, das ihre Grenzen da liegen, wo es um die Verwirklichung des Weges geht. Es ist auffällig, daß viele westliche Menschen sich von dieser Lehre angezogen fühlen, aber gleichzeitig das Christentum ablehnen und dann zwangsläufig scheitern. Dabei ist es auch hier wie im gesamten Universum: alles hat seine Berechtigung und das eine kann ohne das andere nicht existieren. Der Buddhismus zeigt das Ziel, das Christentum den Weg, auf dem das Ziel zu erreichen ist. Wenn man all diese Lehren von ihren Dogmen und Äußerlichkeiten befreit, wenn man ihr innerstes Wesen erkennt und sie vereint, wird einem vieles klar. Das ist die Erkenntnis, die ich allein durch das Meistersymbol und dem Versuch, diesem gerecht zu werden, gewonnen habe.

    Ich habe meine Einweihung in das Meistersymbol 1997 erhalten. Damals bekam ich von meiner REIKI-Lehrerin einige Anwendungsmöglichkeiten mit auf den Weg, die mich allesamt überhaupt nicht interessiert haben. Irgendwie wußte ich instinktiv, daß es sich bei dem III.Grad um mehr handeln mußte, als nur um eine einfache Erweiterung der REIKI-Anwendungsmöglichkeiten. Auch als ich den Lehrer-Grad anschließend erwarb, hat mir das keineswegs dabei geholfen, zu begreifen, was es mit dem III.Grad eigentlich auf sich hatte – im Gegenteil. Wie sollte ich nun andere Menschen, egal in welchen Grad, in REIKI einweihen, wenn ich selbst nicht in der Lage war, die eigentliche Essenz von REIKI zu erfassen?

    Es dauerte mehrere Jahre, bis ich auch nur annährend das Gefühl hatte, im III.REIKI-Grad bewußtseinsmäßig angekommen zu sein. In dieser Zeit habe ich nur sehr wenige Personen eingeweiht, und diese Einweihungen waren es auch gewiß nicht, die mir letztendlich zum heutigen Verständnis des III.Grades verholfen haben, sondern es war der Meistergrad an sich, repräsentiert durch das Meistersymbol. Um nicht wieder neue Mißverständnisse zu schüren: es war natürlich nicht die Einweihung in den Meistergrad allein, diese hätte nichts bewirkt, außer vielleicht äußerlichen Schein, sondern es war die Resonanz, die ich offenbar zu diesem Bewußtseinsinhalt hatte, die durch die Einweihung angesprochen wurde. Was dann folgte war ein langer und oftmals schwieriger Weg der SELBSTfindung mit vielerlei Prüfungen.
    Wenn bei einem Menschen diese Resonanz noch nicht da ist, wird auch die Einweihung in den III.Grad keinerlei Entwicklungsanreiz geben können – im Gegenteil, sie führt dann häufig zu Fehlvorstellungen und Selbstüberschätzung, weil nicht das SELBST, sondern das EGO mit dieser Energie des III.Grades in Resonanz geht. Das Ergebnis kennen wir alle: es ist die REIKI-Szene, wie sie sich heute präsentiert – geprägt von EGOismus, Selbstdarstellung und naivem Wunschdenken. Dies alles ist nicht das, was uns das Meistersymbol lehren kann.

    Meiner heutigen Erkenntnis zur Folge bringt das HZ des II.Grades die Möglichkeit mit sich, die menschlichen Bewußtseinsgrenzen zu erweitern, indem man das Unmögliche erlebt und somit weiß, daß alles möglich ist. Wer zum Beispiel FernREIKIerfahrungen macht, der erlebt eine Grenzenlosigkeit, die er ohne die Möglichkeiten des REIKI vielleicht nie erlebt hätte. Hierbei geht es tatsächlich um die konkreten, sinnlichen Erfahrungen, die man mit den Möglichkeiten des II.REIKI-Grades macht. Wer sie offen in sich aufzunehmen vermag, wird gar nicht umhin können, wie bereits beim Erfahren des I. Grades, seine persönlichen Grenzen, die sein Bewußtsein einengen, mehr und mehr zu erweitern. Unter Umständen so weit, bis er die Grenzen des menschlich Faßbaren erreicht hat – ein allumfassendes Bewußtsein. Auf alle Fälle ist es aber durch dieses Erleben möglich, die erforderliche Resonanz in sich zu schaffen, die allein es uns gestattet, die Ebene des III.Grades erfahren zu können. Das alles erlauben uns die Möglichkeiten des II.REIKI-Grades, wenn man sie zu nutzen versteht. Mehr aber nicht.

    Der II:REIKI-Grad ermöglicht uns nicht, Erlösung zu finden, das heißt, er zeigt uns zwar ein Ziel, das es zu erreichen gilt, aber er bringt uns nicht automatisch dorthin. Die Anwendung des Meistersymbols hat mir deutlich gemacht, welche Forderungen es an denjenigen stellt, der damit in Resonanz ist: Werde Du selbst und lebe! Die schwierigste Aufforderung, der ein Mensch gerecht werden könnte. Denn sich selbst und seine persönliche Lebensaufgabe zu finden, ist das Schwierigste, denn es bedeutet loszulassen von allen Illusionen, die das bisherige Leben bestimmt und geprägt haben. Aber nur wer sein SELBST lebt, der lebt das Göttliche in sich. Nur derjenige wird wirklich zum Meister (Menschen/Mittler), der dem SEIN hilft BewußtSEIN zu erleben.

    Daß man diese Aufgabe, auch ohne REIKI-Lehrer zu sein, erfüllen kann, steht für mich völlig außer Frage. Im Gegenteil: Wer nicht die Ebene des III.REIKI-Grades gelebt und verinnerlicht hat, kann zwar andere einweihen, aber zum guten Lehrer macht ihn das noch lange nicht. Es ist absolut nicht jeder dazu berufen, andere mit REIKI zu verbinden, denn dazu gehört, außer dem Akt der Einweihung, noch viel mehr. Man muß in der Lage sein, selbst die REIKI-Lehre verkörpern, leben und auch vermitteln zu können. Dazu muß man sie zu allererst einmal be-greifen. Das braucht Zeit und vor allem Ungebundenheit im Denken und Handeln. Das geht nicht mal eben so nebenbei. Sondern für mich gehört dazu, daß ein REIKI-Meister/Lehrer sein gesamtes Leben nach dieser EIN-weihung dem EINEN weiht und nicht auf unzähligen Hochzeiten nebenher tanzt – immer getreu dem Motto: viel hilft viel. Schauen wir uns doch an, was die meisten REIKI-Lehrer alles an weiteren Angeboten im Programm haben. Heute findet man nur noch selten einen, der wirklich „nur” mit REIKI arbeitet. Wie kann man da noch behaupten, der REIKI-Lehrer hätte die Erkenntnis, daß er durch REIKI mit allumfassender, göttlicher Liebe handelt. Wenn er sich dessen wirklich bewußt wäre, wüßte er, daß er keinerlei weitere Hilfen nötig hat.

    REIKI-Meister kann hingegen jeder sein, der wirklich zu sich SELBST gefunden hat und das für ihn bestimmte Leben aus voller Überzeugung und mit Hingabe lebt, egal welchen Aufgaben oder welchem Beruf er nachgeht. Denn er gibt dadurch der REIKI-Quelle das zurück, was sie ihm geschenkt hat, aber nunmehr erfüllt mit ER-Leben und ER-Kenntnis. Er antwortet und trägt damit auch eine besondere Ver-antwortung. Diesen Weg aufzuzeigen, ist für mich der eigentliche Sinn des DKM, des Meistersymbols.

    Ich halte es persönlich sogar für äußerst fragwürdig, die persönliche Entfaltungsmöglichkeit im III.Grad an die Einweihungen anderer zu binden. Dies schafft erst recht wieder Abhängigkeit statt Freiheit auf beiden Seiten und führt im schlimmsten Fall zur Sucht nach Einweihungen. Es gibt namhafte REIKI-Lehrer, die von sich behaupten, bereits Tausende von Menschen in REIKI eingeweiht zu haben. Abgesehen von dem Umstand, daß nach meinem Verständnis bei dieser Art der Massenabfertigung eine qualitätsvolle REIKI-Ausbildung völlig unmöglich ist, ist es nicht zu übersehen, daß dies gewiß kein Zeichen von altruistischer, erlöster Nächstenliebe ist, sondern daß es nur das Resultat eines totalen Mißverstehens sein kann. REIKI-Lehrer die so handeln, helfen ihren Schülern nicht, den eigenen Weg zur SELSTerkenntnis zu finden, sondern sie benutzen sie geradezu für ihre persönlichen Zwecke. Das alles allerdings gekleidet in wunderschöne Worte und belegt durch pseudo-spirituelle Erklärungsmodelle, an die sie im Zweifel sogar selbst glauben und mit denen sie sich vorgaukeln, dem Universum mit ihrem EGOgelenktem Handeln auch noch hilfreich zu sein.
    Diese Fehlinterpretation des Erfüllens der Aufabe des III.REIKI-Grades ist meines Erachtens einer der Hauptgründe dafür, daß so viele unqualifizierte REIKI-Lehrer noch unqualifiziertere REIKI-Schüler hervorbringen und sich diese Entwicklung wie beim Schnellballsystem fortsetzt. Es ist aber auch gleichzeitig der beste Beleg dafür, wie wenige „REIKI-Meister” diesen Titel wirklich verdienen.

  4. Also ich finde den Text wirklich sehr gut. Doch immer wieder interessant, wie viele verschiedene Ansichten dieses Thema aufwirft….

  5. Herzlichen Dank für diesen umfassenden und informativen Beitrag. Insbesondere Dein kritischer Blick auf das Verhältnis Reiki – Buddhismus – Christentum ist sehr hilfreich zur Einschätzung der heutigen Reiki-Meinungen. Danke.
    Sunanda

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