Windpferd Music, Aitrang 1992, ca. 48 min.
veröffentlicht im Reiki-Magazin Nr. 3, Juni 1997
Basierend auf dem 1989 erschienen "Chakra Handbuch" von Shalila Sharamon und Bodo J. Baginski kreierte die Gruppe Merlin’s Magic gemeinsam mit den beiden eine Musikcassette. Die hier vorliegende gleichnamige CD enthält dieselbe Musik, nur die von Shalila gesprochene Meditationsanleitung und die Begleitbroschüre fehlen.
Nach einem dreiminütigen Einleitungssong folgen sieben Titel – für jedes Chakra eins – sowie ein Stück zum Ausklang, alle jeweils fünf bis sechs Minuten lang. Der Sound ist geprägt von Sythesizern, unterstützt durch vermutlich original eingespielte Instrumente wie Flöten, Gong oder akustische Gitarre. Dazu kommen Naturgeräusche, die vor allem das Element Wasser repräsentieren.
Ich empfinde die Kompositionen als eingängig, aber nicht eintönig. Die einzelnen Stücke sind gekonnt arrangiert und die verwendeten Instrumente wirklich gut eingesetzt. Neben dem eigentlichen Zweck halte ich die Musik auch zum entspannten Hören und für Reiki-Behandlungen als geeignet. Die Länge der Stücke ist dafür ebenfalls optimal – nach dem Intro hat man z. B. jeweils ein Lied für die acht Grundpositionen der Eigenbehandlung, die dann knapp eine dreiviertel Stunde dauert.
Durch mehrmalige Pausen kann das Stück "Kronen-Chakra" allerdings zu Wechseln verleiten, wo gar keine sind, während der Übergang zum letzten Titel nicht unbedingt als solcher wahrgenommen wird. Denn bei diesem "Ausklang" werden alle Songs noch einmal in umgekehrter Reihenfolge angespielt. Die gewählte Form des Ein- und Ausblendens mit dazwischenliegender Pause spricht mich nicht an. Die Kreation einer zusammenhängenden Fassung wäre interessanter und den Fähigkeiten der Gruppe – wie sie im Inlet angepriesen werden – eher angemessen gewesen.
Das Inlet selbst ist mein größter Kritikpunkt. Viele Fragen bleiben offen: Wieso ist diese Musik für Chakren-Meditation geeignet? Haben die MusikerInnen dies intuitiv umgesetzt? Oder wurde die Schwingungsfrequenz der dem jeweiligen Chakra zugeordneten Farbe in den Hörbereich oktaviert und diente dann als Grundton des betreffenden Stücks? Auch die MusikerInnen als Individuen fallen flach. Der Name der Gruppe taucht auf, doch Besetzung und Instrumentierung fehlen. Stattdessen demonstriert Windpferd lieber schlechten Stil: Zwei der vier Seiten des Inlets werden für Werbung pur genutzt, wovon auch das Cover nicht verschont bleibt, obwohl hier nicht mehr viel verdorben werden kann.
Für Fans von Merlin’s Magic ist dieser Tonträger ein Muß. Auch diejenigen, die rein instrumentale Musik für Behandlungen suchen, werden sicher hervorragend bedient. Allen anderen kann ich nur empfehlen, einmal hineinzuhören.
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