Seite 1 von 2
Verfasst: 03.01.2004, 18:42
von Rica
hallo saluki,
bei den übersiedlern und deiner ansicht muss ich mal widersprechen und für diese partei ergreifen.
stell dir vor, du hast einen beruf, der in dem land, wo du hoffst, endlich eine heimat zu finden (in russland wirst du als DEUTSCHER verschrien, in deutschland als RUSSE angesehen, trotzdem du eine z.b. geborene Engelmann bist), dann stehst du da...
du könntest in deinem beruf arbeiten, so denn ein arbeitsplatz frei wäre, aber du DARFST NICHT, weil die anerkennung deines berufes fehlt.
was kann ein übersiedler dafür, dass er zum sozialhilfeempfänger gemacht wird??? in meiner altenpflegeklasse z.b. sitze ich neben einer grundschullehrerin - frau engelmann

- und dann haben wir noch eine studierte meteorologin, die frau schneider heißt. wahrscheinlich glaubt die deutsche regierung, dass russisches wetter nicht gleichzusetzen sei mit deutschem wetter..., deutsch ist eben was ganz besonderes... *lach und ann kopp fass*
das ist übrigens bei den ostdeutschen teilweise auch so - nur darüber wird kaum gesprochen. ich hab es erlebt - daher mein beitrag.
und dann - guck dir doch die übersiedler mal genauer an!
die haben doch fast alle goldzähne im mund, die noch zig jahre halten. von DENEN ist mir bisher fast noch nie jemand beim zahnarzt begegnet! da treffe ich immer nur deutsch-deutsche, türken, kurden etc.... *lach*
dann schreibst du noch dieses:
"Eine Oma oder ein Opa mit einer ganz kleinen Rente, die dazu noch Deutschland nach dem Kriege wieder aufgebaut haben, können sehen wo sie bleiben und ihre Brötchen künftig, so wie früher, aus der Schnabeltasse trinken."
zumindest die älteren und alten übersiedler haben auch aufgrund des krieges - den übrigens hitlerdeutschland angezettelt hat und niemand anderes!!! - ihren anteil zur aufbauarbeit geleistet, und zwar in russland, was von deutschen zerstört wurde!
entschuldige bitte, aber deine ansicht macht mich heute echt ärgerlich.
ich kenne zwei alte schwestern (anfang 70), die in russischer kriegsgefangenschaft in sibirien jahrelang hart arbeiten mussten, viele sind dort dabei umgekommen aufgrund der harten und unmenschlichen bedingungen. sie mussten hitler-schuld in russland abtragen, nur weil sie in russland als deutsche geboren wurden, sie hatten zu der zeit einfach die "falsche" staatsangehörigkeit!
ich glaube, wer noch nie selbst politische ungerechtigkeit erfahren hat und die ganzen jahre allein in der bundesrepublik sicher gelebt hat, der kann das einfach nicht nachvollziehen.
von daher lasse ich jetzt meine reiki-nachsicht walten.
liebe grüße von rica
Verfasst: 03.01.2004, 19:45
von Spiralfrau
Meine Schwiegereltern sind im 2. Weltkrieg auch aus ihrer Heimat - dem Sudetenland - vertrieben worden! Sind auch "Deutsche"!
Aber - im Gegensatz zu heutigen Verhältnissen - mussten sie sich hier alles alleine mit kleinsten Mitteln aufbauen! Ihnen wurde von Staat nicht ein Pfennig geschenkt! Und genau das ist es, was auch mich am heutigen System gelinde gesagt" ankotzt"!
Verfasst: 03.01.2004, 20:16
von Hardi
Hallo Saluki, Hallo Spiralfrau
Ich muß euch beiden voll und ganz Recht geben was ihr zu den Sogenannten Deutschen sagt. Die haben in Rußland oder sonstwo mal einen Deutschen Schäferhung gesehen, und meinen sie wären Deutsche. Und dann kommen dieses " Menschen " heir rüber und bekommen das alles in den verlängerten Rücken geblasen, auf Kosten der hier arbeitenden Bevölkerung. Oder beziehen hier auch die aus der Ostzone hier extrem hohe Renten, obwohl die hier kein Pfennig einbezahlt haben. Und das, ist das was den Menschen hier stinkt.
Verfasst: 03.01.2004, 21:12
von Kattugla
Hallo, merkt Ihr was???
Unsereine als umfassend gebildete sozialistische Persönlichkeit mit sechs Jahren StaBü merkt hier schon was: das, worauf Ihr hier wiedermal hereinfallt, ist der beliebte Ablenkungstrick mit Namen
Sozialneid...
Hat das noch irgendwas mit dem Eingangsposting zu tun? Nein. Eben. Was glaubt Ihr, was ich tagtäglich in der Praxis zu hören bekomme (sozial schwache Wohngegend, viele Aussiedler...) - mir geht da regelmäßig der Hut hoch...
Nicht wegen der ach so bevorzugten Ausländer, sondern wegen der offensichtlichen Leichtigkeit, mit der von den eigentlich Schuldigen abgelenkt werden kann. Sowas nenne ich Desolidarisierung. Es tut gut, auf vermeintlich Schwächeren herumzutreten. Oder habe ich da in den vorherigen Postings was überlesen??? Auf diese Art und Weise können unsere Politiker und Wirtschaftsbosse noch sehr lange in Ruhe weiterstreichen und -kürzen, wir merken ja nichts, weil wir gerade damit beschäftigt sind, uns darüber aufzuregen, daß uns eine Fünfundsiebzigjährige aus Kasachstan übervorteilt hat... - mensch, werdet doch mal wach!
Wir Reiki"kundigen" haben hier alle mehr oder weniger auch mit Sichtweisen zu tun, die Einblick in die größeren Zusammenhänge erlauben, wenn ich das mal so allgemein halten darf. Wohin sind denn plötzlich Licht und Liebe (ernsthafte Frage,
keine Ironie...) verschwunden???
Vielleicht können wir uns ja von diesem ewigen Mangeldenken wieder verabschieden. Fällt mir auch schwer, zumal ich täglich mit den Auswirkungen konfrontiert werde. Es sollte auch gestattet sein, sich darüber mal auszuk...en. Aber was ich in den vorherigen Posts lese - tschulligung - macht mich wütend... und enttäuscht mich ...
*grummel*
Kattugla
Verfasst: 03.01.2004, 22:12
von Engelsgleiche
Bravo, Kattugla

,
ging es hier nicht in diesem Thread um die neuen Zuzahlungen????
Gruß Engelsgleiche
Verfasst: 03.01.2004, 22:22
von Phosphorus
Hallo in die Runde,
Hardi hat geschrieben:
Die haben in Rußland oder sonstwo mal einen Deutschen Schäferhung gesehen, und meinen sie wären Deutsche. Und dann kommen dieses " Menschen " heir rüber und bekommen das alles in den verlängerten Rücken geblasen, auf Kosten der hier arbeitenden Bevölkerung.
normalerweise dürfte man auf eine solche billige Polemik überhaupt nicht antworten

, doch bin ich der Auffassung, dass es Menschen gibt, die sich mit dieser Problematik auch auf einem anderen Niveau auseinander setzten möchten.
Auch wenn es nicht mehr um den ursprünglichen Thread geht, muss ich mich dazu einfach noch äußern.
Es erstaunt mich immer wieder, wie über eine Volksgruppe gesprochen und geurteilt wird, deren Schicksal einem Großteil der Bevölkerung völlig unbekannt ist -- und wie diese dann auch noch für eine solche Debatte mißbraucht werden!
Unbekannt ist es beispielsweise, dass es vor dem Zweiten Weltkrieg 209 Kolonien und 500 deutsche Dörfer in Russland gab. Etwa 2.400.000 Deutsche lebten zur Zeit des Ersten Weltkrieges dort.
Sie wurden nach Russland geholt, um aus Steppen und Einöden fruchtbares Ackerland zu schaffen. Sie haben zum wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen und waren dabei immer wieder Hungersnöten, Seuchen und auch Überfällen durch Normadenstämmen ausgeliefert.
Nach dem Angriff der Deutschen auf die Sowjetunion wurden diese Kolonien und Dörfer aufgelöst und allein 400.000 Wolgadeutsche als deutsche Spione verurteilt und nach Sibirien und Mittelasien verschleppt.
In dieser Inselwelt der sowjetischen Arbeitslager erwartete sie die jahrelange Zwangsarbeit, die mit unbeschreiblicher körperlicher Mühsal, mit Hunger, Kälte und unzähligen Demütigungen verbunden war.
Erst 1955 wurde diese Verbannung aufgehoben, und sie durften die Verbannungsorte in Sibirien wieder verlassen, mussten sich jedoch verpflichten, niemals wieder in ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete zurückzukehren und keine Ansprüche auf ihren zurückgelassenen Besitz zu erheben.
Nun versuchten sich diese Menschen in Sibirien und Mittelasien ein neues Leben aufzubauen und werden nun seit Jahren auch dort vertrieben. In Sibirien, weil sie Deutsche und in Mittelasien weil sie Christen sind.
Natürlich kenne ich auch das Schicksal der Flüchtlinge aus dem Osten. Meine Großmutter musste selbst mit meiner Mutter und Tante 1945 aus Ostpreußen flüchten und hat sich hier ihr Leben mühsam neu aufgebaut. Es war schwer genug, aber sie ist immer dankbar dafür gewesen, dass sie nicht nach Sibirien oder Mittelasien verschleppt wurde und ihr das Leiden, das andere Ostpreußen -- aber auch Wolgadeutsche -- dort erfuhren, erspart geblieben ist.
Ich würde wirklich jedem, der über diese Menschen pauschal urteilt, empfehlen, mit ihnen zu reden und sich mit der Geschichte der Russlanddeutschen auseinander zu setzten.
Die wenigsten wollen ihnen in unserer Gesellschaft allein nur zuhören! Und diese Unkenntnis, dass man viel zu wenig voneinander weiß und wissen will, ist die größte Barriere für das Heimischwerden der Russlanddeutschen in Deutschland und führt zu solchen unsäglichen Debatten...
Ich kenne durch meine Arbeit in einem mildtätigen Hilfswerk, das neben Straßenkindern auch Russlanddeutsche in Russland unterstützt, inzwischen zur Genüge die Vorurteile gegen Rußlanddeutsche und habe mich vom Gegenteil überzeugt.
So habe ich genügend Russlanddeutsche kennen gelernt, die bis 1945 nur Deutsch gesprochen haben, in der Gefangenschaft und Verbannung mühsam Russisch lernen mussten und nun hier als Russen beschimpft werden. ---- In Sibirien und Mittelasien werden sie als Deutsche und hier als Russen abgestempelt. ----
Diese Beispiele könnten noch unendlich ausgeführt werden und würden doch nicht verstanden und geglaubt.
Wie sagte mir ein Wolgadeutscher vor ein paar Jahren treffend: "Für uns gibt es keinen Platz auf dieser Welt."
Viele Grüße
Phosphorus
Verfasst: 03.01.2004, 22:58
von Harmonie
Ich muß hier mal etwas klarstellen:
Ich habe Verständnis für die Aussiedler, dass sie zu uns kommen. Deren Situation ist mir bekannt. Ich kenne auch einige, sehr nette und liebe Ausiedler. Aber ich sehe und höre auch, was sie alles bekommen, wenn sie zu uns kommen...davon kann manch ein Senior bei uns nur träumen, der eine sehr geringe Rente bekommt, die kaum zum Leben reicht.
Kein Verständnis habe ich jedoch dafür, dass sie anders und besser versorgt werden, als unsere jetzigen Senioren. Es erfolgt derzeit keine Gleichbehandlung.
Jedem Menschen, egal woher er kommt, steht das Recht zu, medizinisch versorgt zu werden.....aber dann bitte alle gleich.
Verfasst: 04.01.2004, 00:04
von Rica
Hallo Ihr Lieben,
falls ein Admin der Meinung ist, können wir das Thema ja aufteilen und den Teil über die Russlanddeutschen extra in einem thread eröffnen. Tut mir leid, dass ich vom Thema abgewichen bin, aber manchmal gehen halt auch mit einer Reikianerin die Emotionen durch - wie Euch ja auch, wie ich lese. *lach*
Liebe Kattugla und liebe Phosphorus,
Ihr sprecht mir aus dem Herzen. Vielmals danke für Eure genaueren Beispiele!!!
Es handelt sich um Deutsche. Und da kann ich absolut nicht verstehen, dass manch einer so rassistisch denkt.
Katharina die Große - eine deutsche Frau, die russische Zarin wurde!- hat 1763 mit der Besiedlung des Wolgagebietes und anderen von Russland annektierten Gebieten durch Deutsche und andere Mitteleuropäer begonnen. Das alles ist also erst - geschichtlich gesehen ERST - 231 Jahre her.
Ich finde es traurig, dass das im heutigen Geschichtsunterricht so gut wie gar nicht vermittelt wird, wo es doch noch in die heutige moderne Zeit hineingreift! Das finde ich sogar unheuerlich.
Die meisten hier lebenden Deutschen können sich nicht vorstellen, was diese Menschen - auch die jüngeren - durchgemacht haben. Gerade auch zu Sowjetzeiten. Sie durften ihre deutsche Kultur nicht mehr pflegen nach der Kaiserzeit, was hier und heute z.B. JEDEM Kurden und Türken zugestanden wird! Die deutsche Sprache war lange verpönt, nach den Weltkriegen erst recht (Feindbild) - sie waren GEZWUNGEN, russisch zu sprechen! Und jetzt kommen da welche daher und sprechen von "deutschen Schäferhunden" - das finde ich einfach ungeheuerlich!!!
Nina, meine 70jährige Freundin, erzählte mir z.B., dass sie aus dieser politischen Not heraus einen Russen geheiratet hat, um endlich anerkannt und zu Hause sein zu können!
Als ihre Söhne volljährig wurden, konnten sie wählen - russische Staatsangehörigkeit oder deutsche. Aufgrund der bekannten Repressalien den Deutschen gegenüber wählten ihre Söhne die Staatsangehörigkeit russisch, was ich keinem von ihnen verdenken kann. Jeder sucht sich einen Weg, um in Ruhe zu leben. Und dass der Zusammenbruch des Ostblocks kommt, war in den 70ger Jahren eben nicht voraussehbar.
Nina hat es noch geschafft, nach Deutschland zu kommen und musste hier wieder von Null anfangen. Sie hatte ja auch schon während des Krieges und durch die Verbannung ALLES verloren.
Einer ihrer Söhne möchte nun unbedingt auch seiner Mutter nachfolgen. Geht aber nicht - hat ja keine deutsche Staatsangehörigkeit. Ist auch nicht mehr zu ändern, obwohl der russische Vater verstorben ist und seine deutsche Mutter noch lebt.
In ihrer Not - welche Mutter möchte nicht ihren Sohn in der Nähe wissen - hat sie versucht, ob ich ihren Sohn nicht heiraten könnte...
Erst hat mich das sehr pikiert und verärgert - mittlerweile kann ich das verstehen. Gemacht hab ich es nicht. Ich hatte lange den Kontakt abgebrochen wegen emotionaler Probleme damit. Jetzt, Jahre später, kann ich dieser Frau voll nachfühlen.
És ist einfach schlimm, was politische Umstände aus dem Leben einzelner Menschen machen können.
Und das fände ich gut, wenn sich das diejenigen, die keine Ahnung von diesen Schicksalen haben, mal überlegen würden.
Saluki, nimm es bitte nicht persönlich. Ich kann deine Ansicht auch verstehen, aber ganz so ist es nicht. Gearbeitet haben diese Menschen auch ihr Leben lang, und Arbeitslosigkeit kannten sie bis zur Übersiedlung nicht.
Liebe Grüße, Rica
Verfasst: 04.01.2004, 00:20
von Rica
@ Hardi
du schreibst:
"...Oder beziehen hier auch die aus der Ostzone hier extrem hohe Renten, obwohl die hier kein Pfennig einbezahlt haben."
Glaubst du wirklich, dass ostdeutsche Arbeitnehmer NICHTS in Rentenkassen eingezahlt haben? Das ist ein Irrtum!
Stell dir vor, auch in der DDR gab es ein Sozialversicherungssystem, dem lediglich die Arbeitslosenversicherung fehlte!
Und diese eingezahlten Gelder sind meines Wissens nach NICHT von Erich Honnecker und Konsorten "verbraten" worden. Die eingezahlten FDGB-Beiträge (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) sind flöten, das ja. Aber die Renteneinzahlungen nicht.
Noch Fragen???
Und wenn du wüsstest, wie wenig Rente meine beiden Eltern (beide Pädagogen mit mehr als 40 Jahren Schuldienst, davon auch noch einige Jahre zu BRD-Zeiten) bekommen im Vergleich zu West-Pädagogen, würdest du vielleicht nicht so einen hahnebüchenen Unsinn daher schreiben.
Rica
Verfasst: 04.01.2004, 01:15
von Spiralfrau
Also ich denke, dass die Entwiclung der Diskussion so verkehrt nicht ist! Steht das doch in unmittelbarem Zusammenhang mit immer höheren Kosten für alle Arbeitnehmer!
Und dass viele Menschen, egal woher sie stammen, in Deutschland aufgenommen und von uns allen auf´s Beste materiell versorgt werden ist auch nichts Neues!
In Amerika braucht man seine Green Card! In Deutschland ist jeder willkommen! Ich will das durchaus nicht verurteilen - allein der "Reikiglaube" hilft mir da nicht weiter.
Jeder hat sein Karma das es zu erfüllen gilt!
Verfasst: 04.01.2004, 05:38
von Kobold
hi Saluki,
also ich denke auch, Aussiedler müssten gleich behandelt werden. Die Integration fördert diese Geesetzgebeung ganz sicher nicht, ganz im Gegenteil, sie schürt die Fremdenfeindlichkeit und Abneigung gegenüber den Menschen, die es dadurch scheinbar besser haben nur noch.
Diese Wut müsste aber eigendlich der Regierung zukommen, die Aussiedler können ja nichts dafür ! Es ist die Regierung welche dieses "Ungleichgewicht" durch ihre Gesetzgebung schafft!
Kobold
Verfasst: 04.01.2004, 12:14
von Tati
und als Fazit ziehe ich daraus für mich:
ich gebe mir noch mehr reiki als eh schon damit ich ja keinen Schnupfen bekomme und mir die 10 Euro spare. Und wenn ich ja mal was habe erst zum Heilpraktiker und das Geld in globuli investtierenTati

Verfasst: 04.01.2004, 12:43
von Hardi
@Rica
Ich kenne da einen Fall, aus der Ostzone, wo die damals in den Osten gemacht haben, weil sie hier Schulden hatten. Und die Frau die jetzt im Rentenalter ist, hatte damals in einer LPG gearbeitet, als einfache Mitarbeiterin. Und heute bezieht sie eine Rente wo unsere Rentner nur von träumen können, nämlich weit der 1000 Euro. Und nun mal meine Frage, wo ist die Berechtigung dazu, wenn ich mir manche ältere Frauen, anschaue die hier nach dem Krieg, alles wieder aufgebaut haben, und nun am Hungertuche leben. Aber die achso beliebten Rucksackdeutschen oder wie die vor Jahrhunderten ausgewanderten Menschen heißen, denn damals gab es noch kein Deutschland, sondern nur Herzogtümer, und Freistaaten nur soviel am Rande, die bekommen kaum das sie hier im Schlaraffenland Deutschland sind, eine Rente von der man als Deutscher hier nur träumen kann.
Verfasst: 04.01.2004, 13:16
von Xanthippe
AB sofort heißt`s eben :
GESUND SEIN
laßt`s Euch Wohl(er)gehen
. . . . . .
Liebe Grüße von Xan

Verfasst: 04.01.2004, 13:18
von Xanthippe
Gerechtigkeit erntet natürlicherWeise der, der sie sät, Hardo

Verfasst: 04.01.2004, 13:33
von Rica
hi xan, HardI ist NICHT HardO!
Verfasst: 04.01.2004, 15:46
von Ameise
Ich habe in der Oberstufe an einer Dokumentation zum THema Aus- & Übersiedler teilgenommen (wurde benotet und steht im Abi-Zeugnis) , und ich muß sagen : Ich habe da sehr viel bei gelernt !
Bei der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es Markhefte dazu, kann ich nur empfehlen ! (Die haben in Bonn am Opernhaus eine Geschäftsstelle.)
Verfasst: 04.01.2004, 16:29
von LarsU
Kattugla hat geschrieben: Es tut gut, auf vermeintlich Schwächeren herumzutreten. Oder habe ich da in den vorherigen Postings was überlesen??? Auf diese Art und Weise können unsere Politiker und Wirtschaftsbosse noch sehr lange in Ruhe weiterstreichen und -kürzen, wir merken ja nichts, weil wir gerade damit beschäftigt sind, uns darüber aufzuregen, daß uns eine Fünfundsiebzigjährige aus Kasachstan übervorteilt hat... - mensch, werdet doch mal wach!
Hallo Kattugla,
ich danke Dir.
Um einfach mal ein paar Fakten zu nennen: die Krankenkassenbeiträge werden aus den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteilen des Lohnes bezahlt. Die Lohnquote, d.h. derjenige Anteil am Sozialprodukt, der als Arbeitslohn ausgezahlt wird, ist in den letzten 20 Jahren um 10% gesunken. Also: für´s Arbeiten gibt´s anteilig (relativ zum gesellschaftlichen Gesamtvermögen) weniger als früher, für´s Investieren von Kapital gibt´s mehr als früher. (Die sehr Reichen sind also reicher geworden als früher.) Da aber wie gesagt die Krankenkassenbeiträge ausschließlich über den Lohn bezahlt werden, gibt es immer höhere Beiträge. Relativ zum Bruttosozialprodukt oder Bruttoinlandsprodukt sind die Gesundheitskosten relativ stabil geblieben, d.h.
es gibt keine Kostenexplosion im Gesundheitswesen.
Bei den negativen Äußerungen über die Aussiedler, handelt es sich tatsächlich um ein nationalistisches Rumgehacke auf den Schwächeren, nicht viel besser als das "Deutschland den Deutschen"-Gegröhle der faschistischen Skinheads.
Dagegen zu halten mit dem Argument, Aussiedler hätten
doch einen Anspruch auf Sozialleistungen, weil sie in Russland für ihr Deutschsein gelitten haben, ist allerdings genauso rassistisch und dumm.
Menschen haben in einem der reichsten Länder der Welt Anspruch auf medizinische Versorgung und eine gewisse Solidarität, weil es Menschen sind.
Diese Art von Unverständigkeit hier im Forum zu erleben, ist allerdings eine böse Überraschung.
LarsU
Verfasst: 04.01.2004, 16:45
von Harmonie
LarsU hat geschrieben:
Bei den negativen Äußerungen über die Aussiedler, handelt es sich tatsächlich um ein nationalistisches Rumgehacke auf den Schwächeren, nicht viel besser als das "Deutschland den Deutschen"-Gegröhle der faschistischen Skinheads.
Diese Art von Unverständigkeit hier im Forum zu erleben, ist allerdings eine böse Überraschung.
LarsU
Hallo LarsU,
Deine Reaktion finde ich heftig.
Ich gehe davon aus, das niemand hier rassitische Gedanken hat.
Es geht lediglich um die
Gleichstellung ALLER in diesem Land lebenden Menschen! Insbesondere derer, die sozial schwach sind.....und das sind nicht nur die Aussiedler.
Verfasst: 04.01.2004, 17:04
von Phosphorus
Lieber LarsU,
LarsU hat geschrieben: Bei den negativen Äußerungen über die Aussiedler, handelt es sich tatsächlich um ein nationalistisches Rumgehacke auf den Schwächeren, nicht viel besser als das "Deutschland den Deutschen"-Gegröhle der faschistischen Skinheads.
Diese Art von Unverständigkeit hier im Forum zu erleben, ist allerdings eine böse Überraschung.
LarsU
ich kann Dir nur zustimmen!
Mich stört es schon lange, dass eine ganze Volksgruppe zunächst jahrzehntelang für eine nicht vorhandene „Schuld“ bestraft wird und im Anschluss für diverse Hetzkampagnen missbraucht wird.
Beispielsweise wurden in der Sowjetunion Kampagnen gegen die Wiederkehr der Deutschen an die Wolga gestartet, da der Parteiapparat durch die Wiederherstellung der wolgadeutschen Autonomie den Verlust ihrer Privilegien und Posten befürchtete.
Um dies zu verhindern wurde die Bevölkerung gegen die Deutschen in sog. deutschfeindlichen Zusammenkünften und Kampagnen aufgehetzt.
Von einem totalitäre Systeme ist es nicht anders zu erwarten, da es solche Feindbilder braucht, um stabil zu bleiben...
Aber dass es auch in unserer Gesellschaft und in diesem Reikilforum solche Diskussionen gibt und die Aussiedler für solche Diskussionen missbraucht werden ist wirklich traurig.
Doch farbig ausgeschmückte Feindbilder lenken schnell das Volk von seinen tatsächlichen Problemen ab.
Liebe Grüße
Phosphorus
Verfasst: 04.01.2004, 17:07
von LarsU
Hallo Saluki,
nicht alle Postings, auf die ich reagiert habe, waren gleich. (Deine waren, soweit ich das sehen kann, eher sachlich.) Es war aber auch ganz schön heftiges Zeug darunter.
Die Grundtendenz dieser ganzen Argumentationsschiene, "nach unten zu treten" und vor allem mit welchen Argumenten, finde ich allerdings heftig. Hier ist schließlich darüber diskutiert worden, ob Menschen grundlegende Sozialleistungen zustehen unter dem Gesichtspunkt, ob oder ob nicht es sich bei ihnen um "richtige Deutsche" handelt.
"Gute Nacht".
Herzliche Grüße
LarsU
Verfasst: 04.01.2004, 17:32
von Phosphorus
Lieber LarsU,
LarsU hat geschrieben:Hallo Saluki,
Hier ist schließlich darüber diskutiert worden, ob Menschen grundlegende Sozialleistungen zustehen unter dem Gesichtspunkt, ob oder ob nicht es sich bei ihnen um "richtige Deutsche" handelt.
"Gute Nacht".
Herzliche Grüße
LarsU
es ging nicht darum, dass den Aussiedlern mehr Anspruch auf Sozialleistungen zustehen sollte, weil sie "Deutsche" sind. Sondern es stört mich, dass Aussiedler wieder einmal auf Stammtischniveau für solche Diskussionen mißbraucht werden.
Liebe Grüße
Phosphorus
Verfasst: 04.01.2004, 18:04
von LarsU
Hallo Phosphorus,
bei nochmaligem Durchlesen vermute ich, ich hätte mich anders ausgedrückt, wenn bestimmte Postings ("Polemik") nicht da gestanden hätten.
Es gibt hier wirklich Geld genug, es ist nur sehr ungleich verteilt. Mir ist es wichtig, dass ein Mensch, der hier lebt, sich nicht mit seinen in Russland wegen ihres Deutschseins gelitten habenden Vorfahren (oder eben nicht, wenn er "lediglich" in Afrika gefoltert wurde) rechtfertigen muss, damit er grundlegend am Sozialsystem teilnehmen darf. Und Gesundheitsversorgung ist nunmal sehr grundlegend. Also: um grundlegende Menschenrechte geht es mir. Die hängen nicht von der Nationalität ab.
Herzliche Grüße
LarsU
Verfasst: 04.01.2004, 18:05
von Kobold
hi LarsU,
ich denke mit Rassismus hat das nichts zu tun, die Einheimischen fühlen sich dadurch eben benachteiligt, ich denke das hat nichts damit zu tun ob es jetzt Aussiedler oder Einheimische sind die "bevorteilt" werden.
Ob es wirklich ein Ungleichgewicht oder eine Bevorteilung ist, wenn man die Verhältnisse aus denen diese Menschen kommen und die Schwierigkeiten die sich in einer "neuen" Heimat ergeben berücksichtigt, weiß ich nicht.
Ich denke irgendwann ist es aber auch wieder gut mit der Wiedergutmachung, schließlich leben manche dieser Menschen seit ihrer Geburt andere seit über einem halben Jahrhundert in den anderen Ländern. Es ist da sicher nicht die Sehnsucht nach der alten Heimat sondern die Hoffnung auf ein besseres Leben, was man diesen Menschen nicht verdenken kann, ich würde es wohl genauso versuchen!
Einglierung durch Bevorteilung ist keine Eingliederung, ganz im Gegenteil, sie schafft eine umso größerer Kluft zwischen den Menschen denke ich.
Eingliederung heisst für mich, gleiche Rechte und gleiche Vorraussetzungen für alle, wenn ich nicht die Vorrausstzungen mitbringe um in diesen "fremden" Land zu leben, dann muß ich mir diese Vorraussetzungen aneignen, so ist es in anderen Ländern auch. Wenn ich in ein fremdes Land gehe, deren Sprache ich nicht spreche, erwarte ich ja auch nicht, das die Leute jetzt anfangen meine Sprache zu sprechen oder mir Geld geben, weil ich mich in dem Land eben nicht zurecht finde, nein ich muß mich dem Land und den Gegebenheiten anpassen, das ist Eingliederung.
Kobold
Verfasst: 04.01.2004, 18:46
von Rica
Hallo LarsU,
zunächst herzlichen Dank, dass du so einleuchtend die Situation im Gesundheitswesen dargestellt hast. Ich denke auch, es gibt sie nicht, DIE KOSTENEXPLOSION im Gesundheitswesen.
Die Kosten explodieren ganz woanders in unserem Staat. Was für Übersiedler ausgegeben wird, sind Peanuts, wenn man sich mal andere Sachen betrachtet wie z.B. die Aubobahnmaut.
Lars, es ging mir nicht darum, zu RECHTFERTIGEN, dass diesem oder jenen Übersiedler, Flüchtling oder Asylanten aus diesem oder jenen Grund staatliche Gelder zustehen.
Ich habe eigentlich nur denjenigen, die nichts Tiefgründigeres über die Lebenssituation der Russlanddeutschen wissen, ERKLÄREN wollen, wie die Hintergründe sind.
FurchtsameWaldameise, danke schön für deinen Hinweis mit den Broschüren. Leider ist es ja so - wen die Materie interessiert, der ist informiert. Und wen sie nicht interessiert, der wird sich nicht freiwillig so ein Heftchen besorgen...
Aber find ich ja hochinteressant, dass Ihr dieses Thema in der Schule behandelt habt. Das lässt ja für unser Bildungssystem hoffen.
@Hardi,
ich finde es befremdlich, dass du noch von OSTZONE sprichst nach fast 15 Jahren deutscher Einheit. Die DDR war ein von der BRD anerkannter Staat, auch wenn in der Verfassung stand, dass Deutschland wieder eins werden soll. Daher finde ich es unangemessen, 17 Millionen Menschen, die dort gelebt haben, mit einer ZONE zu titulieren. Es ist einfach nicht zeitgemäß, wie du dich artikulierst. Aber wahrscheinlich ist es dir nicht bewusst, dass du damit Leute diffamierst.
@Saluki,
mir ist kein einziger Fall bekannt, wo Übersiedler den bundesdeutschen Rentnern gegenüber bevorteilt werden. Sämtliche Gelder fließen im Sinne BSHG, für JEDEN, der hier lebt.
Grüße von Rica