Hallo Lehrling,
ich habe keine Intenetpräsenz als Reikimeister. Man kann mich also nicht einfach so finden und kontaktieren.
Potenzielle Schüler können mich also nur durch "zufälliges" persönliches Treffen kennenlernen oder über eine Person, mit der ich bereits bekannt bin.
Das schließt schon mal eine ganze Menge Menschen aus.
Zudem binde ich auch nicht jedermann gleich auf die Nase, dass ich Reiki prakriziere.
Dies ermöglicht mir Menschen zunächst mal relativ unvoreingenommen fernab von Reiki kennenzulernen. Ich muß also nicht innerhalb einer kurzen Zeitspanne z.B. während eines kurzen Gesprächs entscheiden, ob ich jemanden als Schüler annehmen würde oder nicht.
Zudem kann ich mir den Luxus erlauben, auch Menschen "einfach so" nicht als Schüler anzunehmen.
Ich verstehe mich als Reikimeister auch nicht als jemand, der sofort und nur weil sich jemand Hilfe wünscht, eine Einweihung oder auch Behandlung vornehmen muss. Ich bin mit Sicherheit nicht der einzige, der einem Menschen auf seinem Weg weiterhelfen kann. Und manchmal will gut Ding einfach Weile haben.
Ich kenne Reikimeister, die ihre einzuweihenden Schüler das erste Mal etwa zwanzig Minuten vor den Ersten-Grad-Kurs zu Gesicht bekommen, da fortgeschrittene Schüler die Kurse organisieren. In dieser Zeitspanne könnte auch ein Arzt vermutlich noch keine tiefgreifende psychiatrische Diognose stellen.
Ich sehe das eher so wie Frank Petter es in einem seiner Bücher beschrieben hat, dass ein Schüler gegebenenfalls fünfzehn oder zwanzig Jahre mit seinem Meister lernt und es eher unüblich ist, dass der Meister gewechselt wird.
Wenn ich mit jemandem eine solch lang angelegte Verbindung eingehen möchte, ist es ein wenig unsinnig mir gerade die Zeit für das erste Kennenlernen nicht zu geben.
Ob nun jemand Probleme hat, wegen derer er keine Einweihung erhalten soll, stelle ich also nicht innerhalb von zehn oder zwanzig Minuten fest, sondern ich höre erst mal auf mein "Bauchgefühl". Dann gebe ich mir die Zeit dieses Bauchgefühl zu überprüfen, indem ich versuche mich näher mit der Person zu beschäftigen. Dazu gehört dann eben auch, dass man sich mehr als einmal sieht und die Zeit hat sich zu beschnuppern.
Das Paradoxon liegt eigentlich darin, dass ich solange ich nicht HP/P bin, ja keine Diagnosen stellen darf und auch eigentlich nicht kann. Also bleibt nur meine persönliche Bertwertung "passt" oder "passt nicht".
Zugegeben, das ist jetzt keine sehr "wissenschaftliche" Methode, aber solange irgendetwas in mir sagt "passt nicht", weihe ich eine Person nicht ein, ob sie nun ein psychisches Problem haben mag oder mir nur unsympathisch ist.
Ein weiteres Problem unsrer Zeit besteht darin, dass man für alles und jedes vernünftige, nachvollziehbare Gründen nennen können soll. Fast ist es so, als müsse man sich für alles rechtfertigen.
Unser "Gespräch" hier ist ein gutes Beispiel.
Ich habe eine Aussage gemacht, dir ist sie zu knapp.
Wärst du mein Reiki-Schüler würde ich jetzt einfach sagen: "Das ist dein Problem, dass es dir zu kanpp ist, mehr sage ich derzeit nicht dazu. Wir reden zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal darüber, falls sich die Antwort auf deine Frage nicht schon auf andere Weise ergeben hat."
Der Unterschied zwischen Erklärungen und Rechtfertigungen ist denkbar klein.
Manchmal kann man eine Erklärung aufgrund mangelnder Erfahrung in bestimmten Bereichen noch nicht verstehen.
Und..Menschen verändern sich. Auch ein Mensch, der bereits Reiki praktiziert, kann ja noch psychisch erkranken. Oder ein Mensch, der erkrankt war, gesundet wieder. Ein Mensch ist nicht unveränderlich und somit kann man eigentlich auch kein endgültiges und abschließendes Urteil über jemanden fällen.
Soooo...ich denke mal, das war jetzt nicht zu knapp.
Die Kernaussage ist, dass ich gar nicht immer sagen kann, wie jemand tatsächlich drauf ist. Es ist meine persönliche Entscheidung, ob ich jemanden einweihe und im Zweifelsfall lasse ich es lieber sein und bin auch niemandem eine Rechtfertigung schuldig dafür, da es genügend andere Reikimeister gibt, die sich auch wiederum so oder anders entscheiden können.
In dem Moment, in dem ich als Reikimeister unsicher bin hinsichtlich eines potenziellen Schülers (und auch ein Reikimeister darf unsicher sein) richte ich den geringeren "Schaden" an, indem ich gegebenenfalls nicht einweihe und zwar sowohl in Hinblick auf den Schüler als auch hinsichtlich meines persönlichen "Seelenheils". Und auch darum geht es doch bei Reiki, oder nicht ?
Ein Orthöpäde wird auch nicht schief angeguckt, wenn er jemanden nicht behandelt, der mit einer Blasenentzündung angelaufen kommt, obwohl er in seinem medizinischen Grundstudium darüber mir Sicherheit etwas gelenrt haben dürfte.
Pfffft..
LG Kanji