was ich bisher am Reiki ebenso sympathisch wie auch befremdlich finde ist die Tatsache, dass man nirgendwo etwas vom Begriff "Sünde" liest oder hört.
Dennoch muss es doch in bezug auf die Lebensweise einen Maßstab geben, an dem man sich orientieren kann. Die Lebensregeln mit "gerade heute" sind mir bekannt, aber da fängt die Verwirrung auch schon an: wie soll etwa ein Arbeitsloser sein Brot "ehrlich" verdienen und "hart" arbeiten, wenn ihm dazu kaum eine Chance gebeben wird ? Ich selber bin nicht arbeitslos, aber einige in meinem Bekanntenkreis sind es


Wenn man diese Lebensregeln in anschaulicher Weise übersetzt, kommt für mich als wesentliche Defintion von "Sünde" heraus, dass man seinem Selbst nicht genug Liebe schenkt und daher so manches Fehlverhalten an den Tag legt, wie zum Beispiel:
1) Krankhafter Ehrgeiz im Beruf aus Geltungssucht
2) Habgier aus Lebensangst und Minderwertigkeitsgefühlen
3) Einen ausschweifenden Lebenswandel als Folge inner Freudlosigkeit
4) Einen brutalen Moralismus aus einem starken Über-Ich heraus usw.
Bei all diesen Dingen wird das Selbst zum Spielball inner oder äußerer Mächte, man ist sozusagen "ausser sich" und steht nicht mehr im Zentrum seiner Persönlichkeit.
Das Gegenteil von "Sünde" wäre dann einfach ein Mensch, der in sich selbst ruht. Falls es "so was" überhaupt in dieser Reinform gibt ...

Was meint ihr zu dem Thema ? Ich bin mal sehr gespannt.