Also ...
Ich habe gegen Ende meiner Verlorenen Jahre (auch unter dem Namen "Dunkle Jahre" bekannt) - meine Studienzeit - das Gefühl gehabt, meinen Bekanntenkreis erweitern zu müssen.
Es ist unglaublich, wie stark entfremdet man im universitären Massenbetrieb voneinander ist, OBWOHL man miteinander lernt usw. .
Besonders geschockt hat mich der Fall, der erzählt worden ist, von einer Studentin, die sich ihr Leben im Hauptgebäude beendet haben soll - keiner kannte sie, obwohl sie Studentin war ! Keiner konnte sich an sie erinnern ! (Wieder ein Fall aus der Reihe "hätte ich doch nur helfen können ...) .
Nun, ich studuierte mit mehreren Kommilitonen, die ich als Kumpels bezeichnen würde, aber niemals als Freunde.
Mein exakter Freundeskreis bewegte sich gegen Null oder sogar noch darunter.
Der einzige, den ich wirklich als Freund bezeichnen würde, war einer, mit dem ich über Star Wars fachsimpeln konnte, als das Thema sozusagen noch "tot" war.
Er hätte sich sicherlich gefreut, denke ich mal, wenn er erfahren hätte, was für ein Boom das geworden ist ...
Also, mein Freundeskreis tendierte ghegen Null, also beschloß ich, etwas dagegen zu unternehmen.
Was lag näher, als ein Thema, bei dem ich mich auskannte ?
Durch Zufall bekam ich einen Zettel über eine kleine "Convention" hier in Lev in die Hände, was mich dann zum Dinner führte.
Ich habe das Dinner immer als eine Art "Sprungbrett" zur (re)sozialisierung empfunden - raus aus dem Mief hinein in eine Gemeinschaft (von Gleichgesinnten) ! Vielleicht sogar weibliche !
Nun, das blieb eine Hoffnung.
Unsere Gruppe ist von ca. 30 Leuten auf ca. 6 geschrumpft, aber es geht auch so.
Was mir wichtig dabei ist, ist, dabei soziale Kontakte zu pflegen. Wir treffen uns einmal im Monat, Kontakt via E-Mail oder Tel. etwas häufiger.
Was ich immer wieder dabei faszinierend finde, ist, wie unterschiedliche Menschen durch ein gemeinsames Thema zusammengehalten werden können ...
---
Verhalten betrachtet.
Betrachtet man sich unser Verhalten hier - völlig rational, emotionslos - könnte man von außen auf den Gedanken kommen, die Forumsmitglieder hier wären auch Fans von irgendwas - von Reiki !
Wir hier legen ein Verhalten zu Tage, das dem von fanatischen Fans

nicht unähnlich ist:
- Wir schreiben in einem Forum mehr oder weniger zu EINEM Thema
- Haben einen Chat dazu
- Treffen uns "real life", wie es so schön heißt (immer diese Anglizismen, die man nicht sofort ersetzen kann)
- Halten Conventions ab (Reiki-Festival Gersfeld ?

)
Jemand, der die Reiki-Community als Forschungsobjekt für Sozialisatzin betrachtet, könnte auf den Gedanken kommen, wir wären Fans von Reiki - oder schlimmer noch: Eine Art Sekte ...
Any sufficiently advanced technology is indistinguishable from magic.
Arthur C. Clarke, "Profiles of The Future", 1961