Enttaufung

Form, Stile, Philosophie und Grundsatz-Diskussionen zu Reiki und dem Usui-System.

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Nordwind
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Beitrag von Nordwind »

Hallo Andy,
interessante Frage.
Ein Vergleich: Wie ist es denn, wenn jemand bei einer Reiki-Einweihung an das Funktionieren von Reiki geglaubt hat und später nicht mehr dazu steht, fließt dann plötzlich kein Reiki mehr?
Ich glaube tatsächlich, dass Reiki immer fließt, wenn wir die Hände auflegen und es sozusagen abgerufen wird und dass wir es nicht bewusst stoppen können. Da Reiki zu spüren ist, werden wir dies merken.
Ein spürbares Ergebnis durch Taufe/Konfirmation/Kommunion ist nicht wirklich zu spüren (jedenfalls habe ich noch nichts diesbezügliches bemerkt). Aber ist es dadurch wirklich weg, wenn wir nicht mehr dazu stehen?
Und: Ist wirklich Enttaufung / Entweihung möglich? Ich bin mir da echt nicht sicher.

Liebe Grüße
Petra
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andy1
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Beitrag von andy1 »

Hallo Petra, bei Reiki kann dir das so weit beantworten das ich ein Zeit auch nicht Reiki gemacht habe und dann habe ich auch erst mal nicht gespürt als ich an wieder angefangen habe.

Die Kanäle muss erst wieder durch geblasen werden. Aber das war nur so als wenn nach Winter eine Wasserleitung wieder in betrieb nimmt.
Bei mir fließt nur Reiki wenn ich darum bitte. Nur ganz am Anfang hatte ich das Gefühl dass die Umgebung von mir Reiki zieht.

Wie das nun durch Taufe/Konfirmation/Kommunion ist weiß nicht. Aber ich bin mir sicher das ich was bei Konfirmation spürt das eine Einweihung wie sie heute aus der Energiearbeit kenne gleich kommt.

Ich weiß nur das man in Buddhismus jeder Zeit als Mönch seine Gelübde wieder ablegen kann. Dieses ist sogar eherhafter als wenn sie bricht. In ein Film habe ich auch mal gesehen wie wohl im Mittelalter einen Priester dann die Weihe wieder abgewaschen würde. Ok wie weit das Ritual nur symbolisch war kann jetzt nicht sagen, weil danach glaube verbrannt wurde. :)
Andreas Braess
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Lichtblume
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Beitrag von Lichtblume »

Also für mich kann ich nur sprechen, ist es so...

Ich bin erst mit 6 oder 7 Jahren getauft wurden, wegen der Schule. Also war ich life dabei. Ich hab mich voll gefreut zum lieben Gott zu gehören. Kommunion war auch schön und feierlich, der liebe Gott war alles für mich. Konfirmation, da war ich schon geschädigt von der Kirche, da ich von meiner Pflegemutter weg ins Internat mußte und das war wie die Hölle für mich. Aber wegen dem lieben Gott hab ich es ausgehalten.

Meine Abneigung für die kath. Kirche hat sich gesteigert, da ich mit 17 schwanger wurde und nur Probleme hatte, von Hilfe keine Spur. Nichts desto trotz bin ich noch in eine kath. Privatschule gegangen um meinen Beruf zu erlernen. Als die Schule fertig war bin ich umgehend aus der Kirche ausgetreten. Eine Zeit haderte ich auch mit Gott weil ich ihn in Zusammenhang mit der Kirche brachte. Das eingehende studieren aller Religionen jedoch hat mir geholfen. Gott ist im Menschen und nicht in der Kirche. Gott sei Dank. Natürlich will ich jetzt keine Katholiken verletzen, ich weiß das ich hier auf dünnen Eis stehe, die haben momentan sowieso viel zu viele Probleme. Jeder hat seine Wahrheit und muß seinen Weg gehen.

Doch für mich war klar, mit dem Kirchenaustritt habe ich eine bewußte Handlung gesetzt, die mich von all dem abgrenzt und befreit. Ich habe mein Leben, meinen Glauben und meine Wahrheit selbst zu bestimmen. Wenn diese Rituale so bannend wären, wie hätte ich da die Kraft aufbringen können (es war sehr leicht) mich zu lösen? Ich bin frei und kann meinen Glauben an Gott glücklich leben. Dieser Glaube hält mich aufrecht immerdar. Er lässt mich suchen, erkennen und finden und noch viel mehr. Die Kirche ist für mein Leben Vergangenheit und ich stehe nicht mehr auf Kriegsfuß damit. Das ist mir sehr wichtig. Ich bin allerdings ein sehr starker Mensch und habe große Willenskraft und laß mich nicht so schnell einschüchtern. Schon gar nicht von einem Ritual. Wie gesagt, meine Erfahrung und mein Wissenstand.

Rituale wirken nur wenn man daran glaubt. Heute sind mir die Taufe, Kommunion und Konfirmation bedeutungslos. Ich habe auch kirchlich geheiratet und bin geschieden, wer von allen geschiedenen scherrt sich den da darum? Gott ist so weit, daß alles Platz hat. Auch alle anderen Religionen, was sind schon diese Rituale? Soll ich mich von Gott lossagen?

Was ist den dann ReiKi? Universelle Energie. Aha. Woher kommt die denn? Gott ist auch universelle Energie, unendliche Intelligenz, die große Einheit. Die Weihe hat nur ein Mensch in seinen Namen gemacht. Ich weihe mein Leben Gott jeden Tag neu. Was wirkt da wohl mehr, mein Wille oder sonstwas? Durch ReiKi hab ich auch Kontakt mit der Energie. Aber nur wenn ich mich freiwillig dazu zur Verfügung stelle. Wenn ich es selbst zulasse und erlaube. So ist es für mich auch mit der Taufe und allen anderem. ICH bestimme ob ich Kanal bin oder nicht, auch wenn ich die Weihe habe.

Wir alle sind wandelbar und dieser Wandel und die Entwicklung dadurch ist eigentlich das einzige Beständige im Menschen. Heute denken wir so, morgen sind wir einen Schritt weiter und denken anders. Wenn man mit der Vergangenheit und darum geht es ja hadert, dann sollte der Frieden die erste Wahl sein. Enttaufung geschieht für mich ohne großes Aufhebens im Herzen. Hier löse ich das Band der Verbitterung im stillen Kämmerlein. Es ist ein rein persönlicher Prozeß und nur eine Unterschrift bei der zuständigen Kirchenbehörde. Man ist durch die Taufe oder sonstwas nicht geistig gebunden und was weiß ich noch. Das einzige was Macht über uns hat sind wir selbst und unsere Gedanken und der Wille der dadurch entsteht. Das ist einfach meine Meinung.

Allen alles Liebe, Lichtblume
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mel25
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Beitrag von mel25 »

Huhu,

das mit dem Taufen und Symbolen und Wirkung hatten wir schon mal irgendwo... wenn ich nur noch wüsste in welchem Schrätt...
*mal um Hilfe bei jemandem mit besserem Gedächtniss bitte*

Liebe Grüße
Mel
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Lomarys
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Beitrag von Lomarys »

Gelassenheit ist die anmutige Form des Selbstbewusstseins *Marie von Ebner-Eschenbach*
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Lichtblume
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Beitrag von Lichtblume »

Hallo!

Ich hab mir diesen Thread auch durchgelesen, nur nicht die Diskussion vom anderen Forum (sind nicht greifbar, bei Fragen und Antworten)...

Es wurde mehrfach erwähnt, daß es auf die mentale Kraft des Priesters ankommt bei der Sakramentgebung. Das ist auch meine Meinung, bei jedem Ritual. Es gibt wahrlich wenige Menschen die mit dieser Kraft ein langanhaltendes Symbol evozieren können oder könnten. Das weiß man auch bei Flüchen und es kommt immer auf den Glauben des Betreffenden an. Wieviel Bedeutung messe ich bei? Ich glaube auch nicht, daß ein Priester solch eine magische Ausbildung hat, um überhaupt ein wirksames Ritual abzuhalten. Genausowenig glaube ich den meisten Magiern.

Was ReiKi Eingeweihte betrifft, so wird mit der Weihe in den 2 Grad sowieso das 3te Auge durch das 2te Symbol geöffnet. Also eine Entaufung schon nicht mehr notwendig, wenn es um die Frage der Hellsichtigkeit geht. Ich verstehe auch ehrlich nicht, daß Menschen gleuben oder denken können, daß die Taufe ihnen die Hellsichtigkeit nimmt oder das 3te Auge verschließt.

Es gibt so viele getaufte Kinder die alles mögliche sehen. Sie werden nur nicht ernst genommen. Vielmehr gehen durch unser Leben und die Konsum, Kommerzgesellschft unsere Gaben flöten. Jeder hat die Gabe. Einer der berühmtesten und von mir persönlich heiß geliebten Okkultisten war W.E. Butler. Ein Pfarrer! Alles nur auf Taufe, Kirche zu schieben finde ich sogar ungesund. Es ist nach außen projezieren, was im inneren nicht Heil ist. Die Eltern, die Lehrer, der böse Partner alle sind schuld und dann unsere Kinder, weil die ziehen uns doch den letzten Nerv :roll:

Ich bleibe bei der Meinung es geht um Eigenverantortung. Raus aus dem polaren Denken, den Schuldzuweisungen, der Opferhaltung usw Nur nicht auf Umwegen. Der Hermetische Lehrsatz sagt: Wie oben, so unten und wie innen, so außen. Das sagt eigentlich alles. Mehr braucht es nicht. Ich gestalte meine Realität, wie ich die Dinge sehe so wird es sein. Das ist wahre Magie. Mein Wunsch ist es die Menschen stark zu machen, Selbst-be-wußt und Selbst-sicher. Nicht noch mehr verunsichern und krank reden usw

Nachdenkliche Grüße...
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Frank
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Beitrag von Frank »

Lichtblume hat geschrieben: Was ReiKi Eingeweihte betrifft, so wird mit der Weihe in den 2 Grad sowieso das 3te Auge durch das 2te Symbol geöffnet.
Ist das wirklich so? Ich tue dies nicht bei Einweihungen... zumindest nicht bewusst.
"Hallo ihr inneren Kinder, ich bin der innere Babysitter" (Terry Pratchett, Hogfather)
Fragen zu Reiki, Forum oder Reikiland bitte nicht via PN oder eMail, sondern im Forum posten.
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andy1
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Beitrag von andy1 »

Hallo und würde das durch Einweihung nicht hellsichtig geworden bin. Wenn so gewesen wäre, hätte mich gefreut. :)
Was Symbole oder Siegel angeht fehlt mir leider auch die Sichtigkeit so kann ich nur glauben oder nicht glauben was darüber berichtet wird.
Andreas Braess
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jogi
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Beitrag von jogi »

Frank hat geschrieben:
Lichtblume hat geschrieben: Was ReiKi Eingeweihte betrifft, so wird mit der Weihe in den 2 Grad sowieso das 3te Auge durch das 2te Symbol geöffnet.
Ist das wirklich so? Ich tue dies nicht bei Einweihungen... zumindest nicht bewusst.
Mit dem 2.Grad und Symbolen hat das nichts zu tun.Bereits bei der ersten Einstimmung erhält der Punkt zwischen den Augen Energetisch einen Impuls.Das ist richtig!

Das machen wir auch bewusst, um Energie in den Körper des Schülers zu bringen, auch richtig!
Es hat nichts mit öffnen oder Schliessen einer Energetisch wichtigen Stelle zu tun.Es ist nur ein Impuls an die Seele,um Reiki auch im rest des Körpers zum fliessen zu bringen.Mehr nicht.

Joachim
" Wir leben im Schoss einer gewaltigen Intelligenz, die uns zu Organen ihrer Aktivität und zu Empfängern ihrer Wahrheit macht"
R.W.Emerson.
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Lichtblume
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Beitrag von Lichtblume »

Hallo, alle miteinander!

Nun, ich hab es so gelernt und gebe es soweiter. Durch den 2ten Grad wird das 3te Auge geöffnet und die Hellsichtigkeit sollte/stellt sich ein. Durch Intuition, Wahrnehmungen des Körpers usw

2 GRAD Öffnung und Vertiefung der Intuition.

1tes Symbol spricht die Essenz der mystischen Karft an

2tes Symbol bewirkt Harmonisierung der psychischen Ebene, oder? Damit sie zugelassen wird...

"Sei" spricht Dinge an die im Verborgenen sind :wink:

3tes Symbol Überbrückung von Zeit und Raum und natürlich die Öffnung dazu. Also eine Öffnung für den Geist

Ich habe noch nie bewußt daran gedacht dies zu tun, es ist einfach die Wirkung des Grades, so wie beim ersten Grad die Energie Kanäle gereinigt werden, so werden sie im 2ten Grad aufgefüllt. Ich weiß nicht wie man es sonst sagen sollte.

Ich bin nur ein Kanal und stelle mich hier der Energie zur Verfügung. Dafür hab ich ja den Lichtschwur abgelegt. Man ist immer nur Kanal, ReiKi Intelligenz wirkt von allein.

Doch auch hier möchte ich nochmals darauf hinweisen. ICH habe es so gelernt und somit hat sich mein bewußtes und unbewußtes SEIN darauf eingestellt und so gebe ich es auch weiter, so wie es von meinem Lehrer/in vor mir weitergegeben wurde.

Warum das in Deutschland nicht so ist, weiß ich nicht? Was ist denn bei euch der 2te Grad? Wie erfasst ihr denn dann eine ReiKi Behandlung wenn nicht mit der erworbenen Intuition?

Freundliche Grüße, Lichtblume
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Auraya
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Re: Enttaufung

Beitrag von Auraya »

Hi Lichtblume,

muss man eine Reikibehandlung erfassen?
Ich persönlich kann mich nicht erinnern das bei der Einweihung in dem ersten oder 2. Grad irgendwelche Augen geöffnet wurden etc.

Für mich fliesst Reiki durch mich dahin wo ich die Hände auflege oder bei der "Fernbehandlung" wohin ich meinen Fokus lege und Ende.

Was mir nur noch bekannt ist aus den Einweihungen das mögliche Begabungen zur Hellsichtigkeit etc. durch die Einweihung angeregt werden und ich die intensiver wahrnehmen kann.

Aber ganz ehrlich ich konnte vorher schon Hellsehen und Fühlen und mit der Einweihung habe ich nicht erlebt das es jetzt noch stärker wäre als vorher. Eher habe ich erlebt, das ich mit Reiki mehr Gelassenheit mit den Eindrücken durchs Hellsehen und Fühlen entwickelt habe.

Reiki ist für mich einfach ein Weg der sich richtig anfühlt und mir gut tut, mehr muss ich derzeit nicht erfassen.

Lieben Gruss Auraya
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andy1
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Re: Enttaufung

Beitrag von andy1 »

Hallo,
ich muss sagen das nicht der gleich nach meine Einweihung gemerkt habe. Wenn alle meine Einweihung nehme und was mir versprochen haben müsste jetzt Halbgott seinen und alle möglichen übernatürlichen Fähigkeiten beherrschen. :)
Andreas Braess
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Autum Swan
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Re:

Beitrag von Autum Swan »

Hier ging es ja heiß her! Ich stimme Ulf zu:
Mehr Lebens Kraft hat geschrieben: 25.11.2009, 07:11 Aus meiner Sicht ist die Taufe recht wahrscheinlich ein magisch-negativer Akt - kein göttlicher wie etwa die Reiki-Einweihung.
Aus meiner Sicht ist die Enttaufung bzw. auch mögliche Neu-Taufe ein göttlicher Akt.
Aber Beweise habe ich nicht, nur Indizien aus persönlichen Erfahrungen sowie die meines Umfeldes...

Seit zig Generationen wird uns eingebleut, wir seien Sünder, mit der Hölle bedroht, Lust ist böse, die Frau seit Eva sowieso, macht euch die Erde untertan etc. Dies sitzt in unser aller Wasserstruktur des Körpers drinnen und wird uns tagtäglich auf vielfältige Weise wieder entgegen geschleudert.
Und die Taufe verstärkt dieses, da ich idR als wehrloser Säugling mich diesen Gesetzen und Energien hinzugeben habe.
Kirche ist meiner Meinung nach Institution und hat nichts mit den wahren Lehren von Jesus zu tun. Dass es da einen Unterschied gibt, sollte doch verständlich sein, alleine schon wenn man bedenkt dass die Bibel 500 Jahre n.Chr. geschrieben wurde von Männern, die das Volk beherrschen wollten!
Von der Kirche hab ich mich abgewendet, aber zu Jesus und Maria Magdalena hab ich mich mehr hingewendet.

Ich bin sehr interessiert an einer Enttaufung. Ich bin zwar offiziell ausgetreten, aber hat das mein Energiefeld von diesen 'Signaturen' befreit? Ich war ein Säugling, als ich getauft wurde - niemand hat mich gefragt, ob ich es wollte. Ich habe, so weit ich weiß zwei (verschiedene) Taufen durchlaufen, beide würde ich gerne aus mir reinigen... (+ Kommunion)
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reiki-kanji
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Re: Enttaufung

Beitrag von reiki-kanji »

Hallo Autum Swan,

da machst du aber jetzt einen ziemlichen "Zeitsprung", indem du dieses Thema nach 10 Jahren wieder ansprichst. :D

Ich möchte da gern mal ein Paradoxon zu bedenken geben:
Wenn man anerkennt, dass ein Priester befugt/bevollmächtigt ist, eine Taufe durchzuführen, müsste eine "Enttaufung" eigentlich auch von einem Priester vorgenommen werden .... :think:

Somit nützt eine "Enttaufung" durch einen Angehörigen einer anderen Glaubensgemeinschaft oder einen Reikimeister meiner Meinung nach ... gar nix.

Das einizge probate Mittel, um aus der christlichen Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen zu werden, wäre die Exkommunizierung und da muss man sich ganz schön was zu Schulden kommen lassen, bevor das passiert.

Und ...könnte der Wunsch nach einer "Enttaufung" nicht auch einer tief verankerten Kontrollsucht entspringen ?
Wenn ich mit einer Angelegenheit abgeschlossen habe, aber immer noch so viel Energie in diese Sache stecke, dann passt da doch irgendwas nicht ....

LG Kanji
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Autum Swan
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Re: Enttaufung

Beitrag von Autum Swan »

Na ja, ich bin halt erst 10 Jahre später hierher gekommen... :lol:

Priester 'bevollmächtigt' sicher, aber wer sagt dass ich nicht selber die Vollmacht über mich und meine Energie habe? Natürlich hab ich letztendlich die einzige Vollmacht über mich und mein Wohlergehen... und mein Energiefeld, um das es hier ja geht. Nur weil der Priester sich damals diese Macht genommen hat, heißt das ja nicht, dass er sie immer noch hat.

Kontrollsucht... hm, ja, Kontrolle über meine Energien will ich natürlich schon haben. Aber ob es ne Sucht ist...? Das würd ich persönlich nicht so diagnostizieren. Eher so ne Art 'energetischer Hygienezwang'? :o :lol: Wenn ich lese, das hinterlässt ein Siegel, dann denke ich mir doch, na aber hallo, will ich nicht, weg damit. :telefon: Egal jetzt ob christliche Glaubensgemeinschaft zugehörig oder nicht. Aus Prinzip, und weil ich der Überzeugnug bin, dass jedes Energiesiegel einen Sinn hat, etwas tut, sonst wäre es doch nicht da. Wobei ich natürlich zugeben muss, dass ich persönlich nicht weiß, ob bei mir persönlich Siegel hinterblieben sind... aber sein kann es ja. Vorsichtig ist die Mutter der Porzellankiste usw!
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reiki-kanji
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Re: Enttaufung

Beitrag von reiki-kanji »

Irgendwie ist meine antwort verschwunden ... siehe also unten :D
Zuletzt geändert von reiki-kanji am 31.12.2020, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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reiki-kanji
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Re: Enttaufung

Beitrag von reiki-kanji »

Autum Swan hat geschrieben: 29.12.2020, 20:19 Nur weil der Priester sich damals diese Macht genommen hat, heißt das ja nicht, dass er sie immer noch hat.
Nun ja ... ich denke nicht, dass sich der Priester diese Macht einfach genommen hat, sie wurde ihm von zwei Seiten her verliehen.
Zum einen von der christlichen Gemeinschaft, die ihn ja aufgrund bestimmter Umstände befugt, eine Taufe vorzunehmen.
Zum einen von deinen Eltern, die die Entscheidung zur Taufe an deiner Stelle getroffen haben.
Da kommt ja keiner und führt eine Taufe zwangsweise aus.

Im Laufe der Zeit hast du dann entschieden, dass dir das nichts mehr bedeutet und hast dich anderen Praktiken und deren Werten zugewandt.
Damit hast du dir die Kontrolle ja wiedergeholt.

Wenn ich die Rituale der christlichen Glaubensgemeinschaft mal analog zu dem, was bei Reiki passiert, betrachte könnte da auch eine andere Geschichte dabei herauskommen.

Es wird ja gesagt, bei einer Reikieinweihung werden "Energiekanäle wieder geöffnet".
Genauso könnte man sich fragen, ob bei einer Taufe ein Siegel (auf)gebrochen wird, anstatt dass einem eines "aufgedrückt" wird.
Wenn man nun regelmäßig Reikibehandlungen durchführt bleiben diese Kanäle offen und werden immer "durchlässiger". Führt man keine Behandlungen durch, nimmt diese Durchlässigkeit wieder ab. Sie kan aber leicht wirder gesteigert werden, wenn man wieder mit den Behandlungen anfängt.
Genauso könnten sich diese geöffneten Siegel wieder bis zu einem gewissen Grad wieder schließen, wenn man nicht regelmäßig christliche Praktiken durchführt ... und wieder weiter öffnen, wenn man sich diesen Praktiken wieder zuwendet.

Du hast bei deiner Vorstellung geschrieben, dass du Reiki über das Internet kennengelernt und dich informiert hast. Das eigentliche Einweihungsritual von Lehrer zu Schüler scheinst du noch nicht kennengelernt zu haben. Vielleicht solltest du das mal versuchen ...

LG Kanji
Momo
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Re: Enttaufung

Beitrag von Momo »

Hallo,
Ich stelle mal ein paar theologische Hinweise ein:

1) Aus Sicht aller christlichen Konfessionen ist die Taufe ein Sakrament.
Ein Sakrament ist u.a. dadurch definiert, dass es göttliches Handeln ist.
Dieses göttliche Handeln kann nicht durch Menschen zurück genommen werden.
Eine Enttaufung gibt es also aus christlicher Sicht nicht
2) Der Empfang eines Sakramentes hat auf der Seite des Empfängers verschiedene Voraussetzungen:
- Glaubenswissen
- freie Entscheidung des Empfängers
3) Mit der Taufe wird die Zugehörigkeit des Menschen zu Gott besiegelt, er befindet sich damit im Stand der Gnade.
Das wurde als so wertvoll angesehen, dass man es auch Kindern ermöglichen wollte.
denn man glaubte, dass ungetaufte Menschen nicht ins Paradies gelangen können
Um Kinder taufen zu können, die selbst beide Voraussetzungen nicht erfüllen,
hat man folgendes Konstrukt gebildet: die Eltern bitten anstelle ihres Kindes um die Taufe
Die Paten sind verpflichtet, dafür zu sorgen dass das Kind im christliche Glauben erzogen wird.
Das erwachsen gewordene Kind bestätigt dann in der Firmung die Taufe.

Es gibt christliche Konfessionen die keine Kindertaufe kennen (z.B. die Baptisten) und auch nicht anerkennen.

Auch eine Ex-kommunizierung bedeutet nicht, dass die Taufe rückgängig gemacht wird.
Sie bedeutet im Wortsinn, dass man sich aus der Gemeinschaft der rk Christen ausgeschlossen hat.
und keine Sakramente mehr empfangen kann.
Man schließt sich selbst aus, die Kirche stellt nur fest, dass man sich ausgeschlossen hat.
Eine Exkommunizierung läßt sich durchaus rückgängig machen.

Die Bibel (genauer die Schriften der Bibel) wurden nicht 500 nach Christus geschrieben,
sondern 460 n. Chr. auf dem Konzil von irgendwo kanonisiert, d.h. als Heilige Schrift zusammengestellt und als solche anerkannt.
Geschrieben wurden die Texte ab etwa 50 n. Chr.

Was das Christentum und die Taufe spirituell bedeutet, kann man annehmen oder ablehnen, das steht doch jedem frei.

Liebe Grüße, Momo
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Re: Enttaufung

Beitrag von reiki-kanji »

Momo hat geschrieben: 04.01.2021, 22:41 Auch eine Ex-kommunizierung bedeutet nicht, dass die Taufe rückgängig gemacht wird.
Sie bedeutet im Wortsinn, dass man sich aus der Gemeinschaft der rk Christen ausgeschlossen hat.
und keine Sakramente mehr empfangen kann.
Man schließt sich selbst aus, die Kirche stellt nur fest, dass man sich ausgeschlossen hat.
Eine Exkommunizierung läßt sich durchaus rückgängig machen.
Hallo Momo,

da habe ich aber was anderes gehört, insbesondere bei der katholischen Kirche.
Die Exkommunizierung ist ein ziemlich langwieriger und schwieriger (kirchenrchtlicher) Prozess und wird auch ausdrücklich durch die Kirche ausgesprochen.

Rückgängig gemacht wird die Taufe damit tatsächlich nicht, aber es gibt auch Verhaltensweisen des Gläubigen, die weitere Sakramente "verhindern", z.B. gibt es keine letzte Ölung bei Menschen, die sich selbst das Leben genommen haben.

LG Kanji
Momo
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Re: Enttaufung

Beitrag von Momo »

Hallo Kanji,

ja, und in diesem langwierigen kirchenrechtlichen Prozess wird das untersucht und bestätigt,
was das Kirchenmitglied schon selbst vollzogen hat.
Die Kirche gibt sich da große Mühe und bestätigt die Exkommunikation extrem ungern,
weil für sie die Communio zum ewigen Seelenheil (auch postmortal) notwendig ist.

Der / die Gläubige vollzieht die Ex-Communio selbst,
indem er trotz Ermahnung weiterhin in dem lebt, was die kath. Kirche "schwere Sünde" nennt.
Eine schwere Sünde ist dann gegeben, wenn der Mensch frei, wissentlich, in klarer Absicht und fortgesetzt das tut,
was gegen den Willen Gottes steht.
Aufgehoben werden kann dieser Zustand nur durch Änderung des Verhaltens und Empfang des Busssakramentes.

Die letzte Ölung (heute wird das richtiger "Krankensalbung" genannt)
ist bei einem schon verstorbenen Menschen in der Tat sinnlos.
Das aber unabhängig davon, ob derjenige Suizid begangen hat oder nicht.
Ein Sakrament kann grundsätzlich nur einem lebenden Menschen gespendet werden.

Gerade bei Suizid ist ein Wandel in der Theologie eingetreten:
Da kein Mensch und damit auch kein Kleriker wissen kann, ob derjenige, der Suizid begangen hat,
nicht Sekunden(bruchteile) vor seinem Tod nicht doch alle Sünden einschließlich des Suizids bereut hat,
spricht die Kirche diesen Menschen nicht schuldig.
Sie geht dann davon aus, dass dieser Mensch das Busssakrament hätte empfangen wollen,
wenn er noch die Chance dazu gehabt hätte.
Dieser Wunsch gilt dann als empfangenes Busssakrament und damit ist die Communio wiederhergestellt.

Mensch, meine Zeit als Diplom-Theologin hat doch Spuren hinterlassen, obwohl ich schon lange weg bin . . .
Momo
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Re: Enttaufung

Beitrag von Momo »

Ich vergaß: Liebe Grüße !
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Re: Enttaufung

Beitrag von reiki-kanji »

Momo hat geschrieben: 12.01.2021, 23:20 Da kein Mensch und damit auch kein Kleriker wissen kann, ob derjenige, der Suizid begangen hat,
nicht Sekunden(bruchteile) vor seinem Tod nicht doch alle Sünden einschließlich des Suizids bereut hat,
spricht die Kirche diesen Menschen nicht schuldig.
Sie geht dann davon aus, dass dieser Mensch das Busssakrament hätte empfangen wollen,
wenn er noch die Chance dazu gehabt hätte.
Hallo Momo,

"Sie geht dann davon aus" heißt aber nichts anderes als dass die Kirchen mit Unterstellungen und Annahmen arbeitet.

Wenn ein Mensch kontinuierlich z.B. stiehlt und kundtut dies auch nicht zu bereuen und auch damit weitermacht, kommt ja niemand an und exkommuniziert diese Person, weil er "es sich ja in der letzten Sekunde vor dem Tod noch anders überlegen könnte".

Oder schau die die Geschichten an, die in Sachen sexuellen Missbrauchs mehr und mehr publik werden. Für das was sich da abspielt geht Otto-Normalverbraucher mehrere Jahre in den Knast, die Kirche zeigt diese Sachen noch nicht mal an und reagiert nur, wenn ein junger Mann oder z.B. auch eine Nonne eine Anzeige erstattet und die bekommen dann auch noch Ärger, weil sie es angezeigt haben.

Und genau diese Doppelmoral könnte dazu führen, dass Menschen mit der Kirche nichts mehr zu tun haben wollen oder gar "enttauft" werden möchten.
Solche Menschen sind Gott näher als es Kleriker je sein könnten.
Und nun kommen die Kleriker und akzeptieren nicht, dass man sich von ihnen und dieser Gemeinschaft distanzieren möchte.

Und da die Kleriker eh der Meinung sind, dass Gott alle Sünden vergibt (egal wann man darum bittet), geht es den Klerikern um den reinen Machterhalt.
Ja nicht die Kontrolle über die Menschen verlieren ... was dann dazu führt, dass Menschen, die nicht einfach auf diesen Verein pfeiffen können, versuchen, sich diese Kontrolle wieder zu verschaffen.
Wenn ein Mensch sagt, er möchte enttauft oder exkommunitiert werden, dann drückt er damit ja auch den Wunsch aus, seine Fehler am Ende allein mit Gott ausmachen zu wollen und das ist sein gutes Recht.

Im übrigen sagt die Kirche ja auch, dass alle Menschen "Gottes Kinder" sind, denmach sind es auch die, die nie getauft wurden.
Gegen diese "Heiden" wurde ja früher heftigst zu Felde gezogen.

Die Kirche möge bitte erst mal aufhören mit Unterstellungen und Annahmen zu arbeiten, dann sollte sie in ihrem eigenen Laden mal gründlich aufräumen und vor allem sollte sie sich mal klar darüber werden, dass (nach ihrer eigenen Definition) Gott in jedem und durch alles wirkt und sie daher eigentlich überflüssig ist. Die Kirche respektiert durch ihr Verhalten weder den Willen des einzelnen Menschen, noch den Willen Gottes, der ja eh durch alles und jeden wirkt.

Und nochmal: jeder, der egal aus welchen Gründen enttauft oder exkommuniziert werden möchte, hat dies allein schon durch den innigen Wunsch danach bewirkt und benötigt keine "offizielle Bestätigung" derer, von denen er sich distanzieren möchte.

LG Kanj
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Re: Enttaufung

Beitrag von Momo »

Liebe(r) Kanji,

"Sie geht dann davon aus" heißt aber nichts anderes als dass die Kirchen mit Unterstellungen und Annahmen arbeitet."
Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, gemeint ist:
Die Kleriker enthalten sich in diesem Fall eines Urteils und überlassen der Seele des Verstorbenen und Gott alles weitere.

Du bist ganz schön sauer auf den Laden, was?

Kann ich gut verstehen. Ich selbst habe mich nicht ohne Grund sehr entfernt.
Und das hat für eine Theologin harte berufliche und damit finanzielle Konsequenzen.

Die negative Energie, die durch das Verhalten der Kleriker in mir getriggert wird, ist nicht lebensdienlich.
(Wobei: gibt es negative / positive Energie ?) Deswegen halte ich mich äußerlich wie innerlich möglichst fern.

Die Austrittzahlen sprechen für sich.
Ich denke, die institutionell verfasste Kirche mit ihren klerikalen Machthabern wird möglicherweise untergehen.
Beim rein spirituellen Aspekt der Kirche (= Gemeinschaft aller Gläubigen) glaube ich das nicht.

Du schreibst: Solche Menschen sind Gott näher als es Kleriker je sein könnten.
Ja, hat selbst der Papst bestätigt: Wer als Kleriker andere Menschen körperlich seelisch spirituell oder religiös mißbraucht
steht auf der Stufe eines Satanisten und feiert fortan nur noch schwarze Messen.

Menschen sind für sich selbst verantwortlich:
ob jemand glaubt, was Kleriker sagen oder nicht, ob er deren zur Schau getragene Macht anerkennt oder nicht,
bleibt jedem selbst überlassen.

LG Momo
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Re: Enttaufung

Beitrag von reiki-kanji »

Momo hat geschrieben: 21.01.2021, 08:32 Du bist ganz schön sauer auf den Laden, was?
Hallo Momo,

nein .... nicht wirklich. :D
... um zunächst mal die Frage zu beantworten.
Ich mag es ganz grundsätzlich nicht, wenn Menschen "hüh" sagen und "hott" machen, und darin sind viele ganz groß, egal ob auf der persönlichen Ebene oder eben institutionalisiert.

Ich bin katholisch getauft und mit 14 ausgetreten. Das hatte damals aber eher finanzielle Gründe. Meine Mam bezog Waisenrente für mich, daher lag meine Steuerkarte dort vor und ich benötigte eine zweite. Da habe ich dann gesehen, dass von meinen gerade mal 250 DM,die ich als Schülerin erjobt habe, 50 DM an die Kirche gingen und das monatlich ! Das war mir dann doch zuviel ....

Schon mit 16/17 habe ich mich aber anderen spirituellen Themen zugewandt und bin dann beim Buddhismus "gelandet".
Mit 32 war dann meine Einweihung in den ersten Reiki-Grad.

Ich praktiziere heute (noch) buddhistisch und empfinde es so, dass es von den Grundwerten keine großen Unterschiede zwischen der christlichen und der buddhistischen Lehre gibt.

Problematisch bei "den Christen" empfinde ich eher die Entwicklung bzw. die Etablierung dieser Religion über "die Römer".
Die Machtstrukturen der christlichen Kirche basieren sehr stark auf einer Verknüpfung zwischen Staat und Religion und das halte ich nicht für hilfreich.
Die bei den alten Römern vorhandenen Strukturen finden sich auch heute noch in den klerikalern Strukturen wieder.
Das ist in den buddhistischen Strukturen ein wenig anders, obwohl im tibetischen Buddhismus auch eine sehr enge Verknüpfung besteht (Dalai Lama). Da scheint es aber nicht so schwerwiegende Auswirkungen zu haben.

Du schreibst:"Die Kleriker enthalten sich in diesem Fall eines Urteils und überlassen der Seele des Verstorbenen und Gott alles weitere."
Wenn dies so ist, dann gibt es gar keine Existenzberechtigung mehr für die Kleriker, denn das passiert ja dann - auch deren Meinung nach - sowieso.

Du siehst, wir drehen uns hier ganz schön im Kreis .... :D
Wenn Gott eh alles regelt, braucht es keinen Vermittler in Form des Klerus, ganz egal ob der sich ansonsten korrekt verhält oder nicht. :D
Denn der Fehler des Klerus nimmt sich ja dann auch wieder Gott an ... wie bei jedem andern Menschen auch. :D :D

Genau dieses Paradoxon stört mich.
Und ich benötige eben keine Anbindung an eine Gemeinschaft, in der es dieses paradoxe Verhalten gibt.
Genau dieses paradoxe Verhalten sorgt vermutlich für die Austritte, neben dem finanziellen Aspekt ... es schein dass immer mehr Menschen - vielleicht unbewußt - dieses Paradoxon spüren.

LG Kanji
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Frank
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Re: Enttaufung

Beitrag von Frank »

reiki-kanji hat geschrieben: 31.12.2020, 14:44 Nun ja ... ich denke nicht, dass sich der Priester diese Macht einfach genommen hat, sie wurde ihm von zwei Seiten her verliehen.
Zum einen von der christlichen Gemeinschaft, die ihn ja aufgrund bestimmter Umstände befugt, eine Taufe vorzunehmen.
Zum einen von deinen Eltern, die die Entscheidung zur Taufe an deiner Stelle getroffen haben.
Da kommt ja keiner und führt eine Taufe zwangsweise aus.
Zu Beginn des Christentums gab es nur eine Erwachsenentaufe, es war eine bewusste Entscheidung. Die Kindertaufe wurde erst mehrere Jahrhunderte später eingeführt aus rein machtpolitischen Gründen. Eine wirklich freie Entscheidung ist es auch heute nicht, da es sonst Repressalien gibt oder weil man es "halt so macht". Der eigentlich betroffene Mensch, das Kind, hat nichts zu entscheiden. In Momenten, in denen ich "böse drauf" bin, bezeichne ich dies durchaus auch mal überspitzt als energetische Vergewaltigung. Nunja, Missbrauch ist in der katholischen Kirche ja kein unbekannter Faktor...

Als ich 18 Jahre alt wurde, bin ich sofort aus der Kirche ausgetreten. Im Silvester-Gottesdienst hat der Pfarrer dann von der Kanzel die Namen aller Schäfchen vorgelesen, die den Schoß der Kirche verlassen hatten, auch meinen. Was das in einem Dorf mit sich bringt, so an den Pranger gestellt zu werden, brauche ich wohl kaum zu schildern... Meine Eltern waren völlig fertig.

Später hatte ich als Sozialpädagoge massive berufliche Nachteile. Sei es, dass die Caritas mir und der muslimischen Putzfrau an Heilig Abend gekündigt hat, weil man die Personalstruktur von kirchenfremden Elementen säubern wollte. Sei es, dass ich Jobs nicht bekam, weil es meist kirchliche Träger gab, die Kirchenzugehörigkeit als Einstellungskriterium haben - obwohl die Finanzierung zu 100% aus Steuergeldern stammt. Mir begegneten immer wieder Menschen, die in solchen Arbeitsverhältnissen in ständiger Angst lebten, dass ihre Lebensverhältnisse offenbar wurden: Eine Frau, die schon lang von ihrem Ehe-Mann getrennt und insgeheim mit ihrem Liebsten zusammen lebte, aber sich nicht scheiden lassen konnte. Ein homosexueller Mann, der seine Neigung und langjährige Partnerschaft mit einem anderen Mann nicht offen legen konnte. Undundund.

Später dann Pfarrer, u.a. im Raum Fulda, die von der Kanzel über Reiki wetterten und dass wir Reiki-Menschen alles Satanisten wären.

Meine letzte Erfahrung war die Messe zum Tod meiner Mutter. Die der Pfarrer nutzte, um Angst und Schrecken zu verbreiten und die Verdammnis für uns Nichtgläubige herbei beschwor.

Ich kenne wundervolle Christenmenschen. Aber die katholische Kirche ist für mich ein Drecksladen.
"Hallo ihr inneren Kinder, ich bin der innere Babysitter" (Terry Pratchett, Hogfather)
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