Enttaufung

Form, Stile, Philosophie und Grundsatz-Diskussionen zu Reiki und dem Usui-System.

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mderpfad
Reiki-Fackel
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Beitrag von mderpfad »

Die Kunst ist, von einem Feindbild im Außen (Taufe, Kirche oder wie auch immer) - was für mich zeitweise wichtig ist und einen Sinn macht, damit ich meine Gefühle dazu klarhabe, annehme und heile - zum Innen zu kommen: Warum hab eich dieses "an der Backe", wo ist meine Resonanz dazu und wie kann ich diese heilen:
Warum halte ich mich für einen Sünder und von der Hölle bedroht?
Warum sabotiere ich mich selbst in den Dingen, die mir Freude machen und eigentlich erfolgversprechend sind?
Warum gebe ich dem Papst das Recht, über mein Leben zu bestimmen?
Etc.
Das mag sich alles merkwürdig anhören und der Verstand denkt: na ich doch nicht! Dann lasst doch z.B. mal bei euch kinesiologisch o.ä. austesten, was euer Unterbewusstes davon hält.
Ich halte (aus Erfahrung) meine Wette, die ich schon woanders schrieb: 90% derer, die meinen damit nix am Hut zu haben, werden diese Bilder im Unterbewussten unterstützen...
Hallo Ulf,
Die Kunst ist, von einem Feindbild im Außen … zum Innen zu kommen
Das ist in der Tat eine Kunst eine Kunst, aber was für eine und von wem kommt diese?
Warum sollten wir diese Kunst beherrschen und brauchen wir sie wirklich?

Natürlich ist es dass, was wir mit Reiki tun. Wir erkennen uns selbst und erkennen wer wir wirklich sind und was wir durch eine Art Hypnose von der Welt als Wahrheit übernommen haben oder von Menschen in unserem Leben. Eltern, Oma und Opa, Tante und Onkel, Lehrer, Schüler, Freunde, vom Guru, der Kirche, vom Reikilehrer usw.

Die Frage ist doch dann: Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Also von wie vielen Menschen oder Dingen habe ich etwas übernommen, das nicht ich bin, also dessen Meinungen und Ansichten nicht meine sind, sondern die von irgendjemand anderem.

Grundsätzlich würde ich das nicht als Besetzung bezeichnen. Eher als der Weg zu sich selbst. Denn wenn wir als Licht im Licht stehen, können wir uns nicht selbst erkennen. Wir brauchen dazu also einen Umweg. Dieser Umweg der Selbsterkenntnis, ist der Umweg über die Polarität, denn ich muss aus dem Licht heraus, um mich erkennen bzw. als Licht erfahren zu können. Dazu erfahre ich am besten das, was ich nicht bin. Hierzu brauche ich aber eine Welt neben der wahren Welt, also eine Matrix, ein Holodeck, einen Traum oder sonst was.

Da ich aber immer Licht bin und bleibe, ist alles was ich in der polaren Welt erfahre, nicht ich selbst, denn ich bin und bleibe Licht. In der Welt begegnet mir also der Schein des Irrtums, um mich selbst erfahren zu können, bzw. ich erfahre die Welt und erkenne langsam, dass ich die eben nicht bin. In dem ich also alle Ansichten die nicht zu mir gehören und das was ich als scheinbar falsch erkannt habe, in Liebe annehme, da mir ja die Liebe diese Welt geschenkt hat, um mich selbst erfahren zu können, komme ich langsam aber sicher wieder zu mir selbst. Du sagtest: „zum Innen zu kommen“. Würden wir die Welt ablehnen, würden wir auch das Licht oder die Liebe ablehnen, die uns dies geschenkt hat, für unseren Weg der Selbsterfahrung, der Selbsterkenntnis.

Nichts desto trotz dürfen wir nicht vergessen, dass die Welt nicht das ist, was wir sind. Daher hat sie auch keine Macht über uns. Da sie uns aber als so real erscheint, geben wir ihr aus freien Stücken Macht, da wir ihrem Irrtum unterliegen. Wir haben vergessen wer wir in Wahrheit sind, leben ständig in der Welt, und erkennen diese als die eine Wahrheit an, die Macht über uns hat.

In Wahrheit hat aber nur Gott Macht. Oder das Licht das wir sind. Es hat im Grunde noch nicht einmal so etwas wie Macht, denn es ist einfach nur.

Das Problem ist also nicht die Kirche, die Taufe, das Böse oder das Gute, die Ansichten die wir haben, ob sie nun von uns kommen oder nicht, das Problem ist, dass WIR SELBST, diesen Dingen Macht über uns geben, da wir diese Dinge als Wahrheit, als Realität, als Macht ANERKENNEN.

Wir sollten deshalb dahin übergehen, diesen Dingen keine Macht mehr über uns zu geben, bzw. die Welt als Irrtum zu erkennen, die in Wahrheit keine Macht über uns hat. Diese ist ganz alleine bei Gott.

Wir leben in zwei Welten: In der Welt aus der wir kommen, und in der Welt in der wir uns erkennen wollen. Die eine Welt aus der wir kommen, ist das Sein, die Welt in der wir uns erkennen wollen, dagegen nur ein Schein. Geben wir diesem Schein keine Macht über uns und unser Leben. Dann geben wir auch der Kirche, den Menschen, den Manipulationen der machtgierigen und geldgierigen Menschen keine Macht über uns. Ebenso wenig der Meinungen anderer in oder außerhalb von uns, usw.

Letztendlich wirst du in deinem Innern dahin kommen wenn du merkst, was oder wer du nicht bist. Du wirst erkennen, dass die gar so wahre oder reale Welt, nichts als Schein ist, ohne Macht, außer derer, der du ihr gegeben hast.

Wir sollten uns daher darin üben, der Welt die Macht über uns abzuerkennen, so dass wir dem Irrtum nicht mehr erliegen. Dann wird auch die Taufe als Ritual keine Macht mehr über uns haben, denn auch sie ist, wie das Reikisystem und alles andere, vom Menschen geschaffen, und damit dem Irrtum anhängend.

Trotz allen Erkenntnissen scheint es aber so zu sein, dass wir zuerst in der Welt der Irrtümer, diesen unterliegen müssen und damit erst mal vielleicht leiden müssen (Leid weil vom Licht getrennt), um wieder zu uns selbst finden zu können. Es scheint, als könnten wir den Irrtum nicht mit einem Wisch ablegen. Daher brauchen wir noch solche Hilfskrücken wie Enttaufung, Taufe, Reiki usw., um den Irrtum ganz erkennen und überwinden zu können.

Auch das Vater unser sagt uns dies: Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit, Amen.

Die Versuchung ist, dass wir die Welt als die reale anerkennen und ihr Macht geben, davon, von diesem Irrthun müssen wir uns lösen, wir müssen dieses Verhalten, dies bleiben lassen, dann werden wir vom Schein der Welt, dem scheinbar Bösen erlöst und kommen dahin, woher wir kommen, zu seinem Reich, zu seiner Kraft und seiner Herrlichkeit.

Dies zeigt uns auch die Tarotkarte der Erimit. Er hat einen Krückstock auf den er sich stützen kann, an dem eine Lampe hängt, in der ein Licht brennt. Der Erimit geht den Weg der Selbsterfahrung. Dafür bekommt er Werkzeuge, wie Reiki, Meditation usw. (seinen Krückstock) Das Licht, das er selbst ist und das er in der Lampe trägt, soll ihm zum einen nicht vergessen lassen, wer er ist und durch dieses nicht vergessen, eine Sehnsucht ihn im wach bleiben, wieder zurück zu kehren. Es ist sein Antrieb, seine Versicherung, sich nicht in der Welt ganz zu verlieren. Würde dies geschehen, könnte er aus eigener Kraft nicht mehr zurückkehren, denn er hätte sich gänzlich in der Welt des Scheins verloren. Zudem ist das Licht aber außerhalb von ihm und nicht in ihn. Dies zeigt uns auch, dass der Mensch sich selbst im Außen sucht oder über das Außen sucht. Dort wird er sich aber nicht finden. Um das zu erkennen, geht er einen langen Weg, auf dem er seine Werkzeuge hat, diesen gehen zu können. So wird er langsam Meister seines Lebens usw.

Auch hierfür gäbe es noch viel zu sagen……..

Liebe Grüße

Martin
hoan
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Beitrag von hoan »

Was für eine Anmassung!
Und wer hier ein bisschen Feinfühlig ist, oder gar das Glück hat sichtig zu sein, möge bitte auch seinen Senf beitragen.
Die Taufe pre se, hat eine ganz andere energetische Wirkung, als das was die Kriche als "Machtapperat" aufgebaut hat.
Die Verblendung scheint vor nichts und niemand halt zu machen. Wer einen anderen "enttauft" möglicherweise seines "Schutzes" beraubt, unwissend, und nicht "sichtig" der Dinge welche er veranstaltet, hat dafür einzustehen.
Leichtgläubige und leicht beeindruckbare Menschen gibt es zuhauf. Selbst ich gehörte mal dazu, und hatte viel aufzuräumen.
Ein freundlicher Mensch sagte mir mal, wen Gott straft, den straft er mit Vergessen. So am I. Aber es ist weg.
Ob es nun Gott ist, oder schlicht eine höhere Ordnung, ist in diesem Zusammenhang unerheblich.
Die Enttaufung geschieht mit einer gewissen Erwartungshaltung des Täuflings. Eine Verbindung mit etwas Neuem, entspricht ebenfalls wieder einer Erwartung des Täuflings, und der energetischen Ausrichtung des Täufers. Sollte die Seele (!) des Täufers nicht gereinigt sein, wird die Übergabe dessen das auch nicht sein.
So wird derjenige energetisch mit dem Gebenden Verbunden und dies kann zu einem starken Energieabfall, oder zu einem stetigen führen.
Der Mensch merkt es nicht.
Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob das eigene nicht besser bindet (!)

Ich könnte ein Buch über energetische Zusammenhänge schreiben, aber habe hierfür wenig Zeit weiter auszuholen.

Nur: Passt auf eure kleine Laterne gut auf!
Und zwar richtig gut!

Alles liebe
hoan
Zauberfrau
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Beitrag von Zauberfrau »

Hallo Hoan,

ich stimme deinen Ausführungen voll und ganz zu und kann dir für deine klaren Worte nur danken.

Lieben Gruß

Zauberfrau
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Ravenwings
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Beitrag von Ravenwings »

Cool, es kesselt ;)
Menschen sind was schönes, sind sich niemals einig, und genau darin liegt ihre Einigkeit ;)

Was ist Taufe überhaupt? Wenn euch das gewahr wird, findet ihr einen Konsens.
Sie öffnet lediglich die Tür zum Eintritt in die christliche Glaubensgemeinschaft. Nüscht weiter. Durchgehen muss jeder selbst, wie er auch durch die heilige Kommunion (kath) oder Konfirmation (ev) seine Zugehörigkeit zu einer dieser Glaubensgemeinschaften untermauert. Erst mit solcherlei Ablegungen von Gelübten ist der Eintritt (meist im alter von 15 Jahren) vor der kirchlichen Gemeinde bindend.

Aber mit dem Schüren von Ängsten ließ sich schon immer hervorragend Geld machen. Früher mit Ablassbriefen ;) heute Enttaufungen. Schick, was kommt als nächstes? EntLebungen in schwer depressiven Phasen zu Dumpingpreisen - im Dutzend 10% Rabatt????

*kopfschüttelnde Grüße*

Raven
"Suche und beschreite deinen eigenen Weg, denn ausgetretene Pfade mögen leichter zu begehen sein, doch wenn du einst zurückblickst, wirst du deine eigenen Schritte dort nicht mehr erkennen können." - Jahsira -

Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dumme ist. - Raven-
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Frank
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Beitrag von Frank »

Hi Raven,

danke für deinen lockeren Umgang mit diesem Thema. Immer wieder schön, wenn energetische Altlasten nicht greifen ;-)
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Ravenwings
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Beitrag von Ravenwings »

Pssst ... Greift doch nur, wenn man es greifen lassen möchte, Frank ;)
Wie mit Allem ...
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Maari
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Beitrag von Maari »

Was ist Taufe?
Doch nichts anderes als das Feiern der Tatsache, dass Gott/Das Universum/der Kosmos "JA!" zu einem Menschen sagt, "ja" in Liebe.

Mit der Taufe verbindet sich niemand mit Lehren von Sündern oder ewiger Schuld und niemand unterwirft sich mit der Taufe unter Postualte des Papstes. Ja zur Liebe und zum Leben kann man unterschiedlich feiern. Die christliche Spiritualität hat sehr alte Tradition und Kraft - und hat nichts mit Funktionären und der Institution Kirche zu tun.

Die besten Bestrebungen und Entwicklungen bekommen destruktiven Charakter, wenn die Institutionalisierung beginnt und Funktionäre entstehen - davor ist auch Reiki nicht gefeit. Leider ist es immer noch menschlich, große Bewegungen organisieren und abgrenzen zu wollen, so dass sich nach anerkannte Autoritäten gesehnt wird, an deren Aussagen "man" sich orientieren kann.

Wenn wir anfangen zu glauben, wir wären im Besitz der Erkenntnis und der Autorität zu unterscheiden was "göttlich" ist - und zwar nicht nur für uns selbst, sondern allgemein, dann sind wir dabei, Reikifunktionäre zu werden, das Reikisystem zu institutionalisieren - und es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Spiritualität und die Energie "Reiki" verwechselt wird mit Funktionären, die diese zu verwalten und zu schützen glauben - und dieselbe Kritik, der sich jetzt so berechtigt die Kirche ausgesetzt sieht, wird ebenso berechtigt gegen das Reikisystem gerichtet werden - gegen die äußerlichen Strukturen allerdings - das wird ebenso verwechselt werden, wie jetzt Kirche mit der christlichen Spiritualität. Nur werden wir darauf nicht 2000 Jahre warten müssen, sondern ich fürchte, nicht einmal 20.
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andy1
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Beitrag von andy1 »

Hallo, Jetzt wo das Jahr zu ende geht will eben wohl meine wieder mal altlasten los werden.

Ravenwings damals ich mich konfirmieren habe lasen habe diese eben wohl nicht so gesehen wie es heut sehe und frage mich ob ein austritt wirklich reicht. Wobei ich mich frage ob das muss wenn mich jetzt nur einer andern Form (Liberal Quaker) zu wende mochte.

Maari ist die Taufe wie sie heute praktiziert wird nicht schon Teil der Institution Kirche?
Andreas Braess
Maari
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Beitrag von Maari »

Hallo Andy1,
ich meine, ebenso wenig, wie sich eine "Institution" Reiki zueigen machen könnte, kann sie sich andere spirituelle Dynamiken zueigen machen. Auch wenn der Papst sich einstimmen ließe und Reiki anwendete, würde Reiki doch nicht zu einer kirchlichen Angelegenheit werden, sondern unabhängig und unveränderlich Reiki bleiben und als solches wirken.

Ich glaube, kein Mensch kann zum "Hüter und Wächter" des Reiki werden, keiner kann es "besitzen" - wahrscheinlich kann sich das, was Taufe eigentlich bedeutet, ebenso wenig jemand zu eigen machen - weder Mensch noch Institution. Vielleicht ist Respekt vor "anderem", was wir nicht wirklich verstanden haben, heilsamer als Abspaltung, Verurteilung und Bekämpfung.
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andy1
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Beitrag von andy1 »

Hallo Maari,
nur Taufe und Reiki sind erstmal nur Worte. Deshalb habe ja Form abgezielt. Weil ich eben nicht ob unter christlich Taufe noch das selbe verstehen kann wie das was du meinst. Wenn dich englischen Web um sieht dann weiß du was die alles als Reiki bezeichnen.
Ich meine eben das vielleicht zwei Rituale sind mit unterschiedlicher Absicher auf die das selbe Label darf geklebt wurde.
Andreas Braess
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mel25
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Beitrag von mel25 »

Huhu,

ich finde das Thema echt schwierig aber interessant... naja, für mich ist meine Position klar und mir gehts gut damit. Aber es lässt sich schwer erklären, was ich meine.

Maari ist die Taufe wie sie heute praktiziert wird nicht schon Teil der Institution Kirche?
Hm... ich finde nicht. Da muss man ersteinmal für sich Institution Kirche und christlichen Glauben auseinanderfriemeln- finde ich.

Institution Kirche beinhaltet für mich das, was der Mensch aus dem Glauben gemacht hat, wie er ihn strukturiert. Dazu zählt für mich mehr die Organisation des Glauens... also durch Papst/ Bischhöfe etc., Einigen bzw. Vorgabe von Glaubensinhalten, Struktur und Organisation innerhalb einer Gemeinde usw. und damit auch Menschen-gemachte Probleme wie Dogmen, Kirchengeschichte usw.

Der christliche Glaube kann auch ohne Institution Kirche gelebt werden, indem man sich mit der Bibel und der darin enthaltenen Inhalte befasst und sich versucht danach zu orientieren und in irgendeiner Weise versucht, seinen Glauben zu leben. Für den einen ist das die Orientierung an den 10 Geboten, für den nächsten ein stilles Gebet- wieder andere Leben ihren Glauben im Gottesdienst, sozialem Engagement oder allem genannten aus.

Jetzt ist das Problem: Wo ordne ich die Taufe ein? Institution oder christlichen Glauben?

Taufe ist ein (nicht nur) christliches Ritual. Rein theoretisch könnte man es wie anno dazumal Johannes der Täufer machen: Ich sage ja zu Gott, suche mir eine Gemeinschaft von Christen und lasse mich in einem Fluss taufen. Ganz ohne Pfarrer und Tamtam... nur indem ich sage "Ich bekenne mich zu Gott" oder so ähnlich.
Dieses Taufritual wurde mittlerweile durch die Institution Kirche entsprechend der jeweiligen Glaubensrichtung reglementiert (Erwachsenen/Babytaufe, Ganzkörpertaufe/symbolische Taufe mit wenigen Tropfen Weihwasser etc.)... ist also durch die Institution beeinflusst worden.
Wenn ich das so betrachte, stehen also alle christlichen Rituale zwischen der Institution Kirche und dem christlichen Glauben.
Denn nicht nur das Ritual, wie es von der Institution vorgegeben wird spielt eine Rolle, sondern auch, wie ich dieses Ritual für mich werte.
Beispiel: ich finde eine Firmung o.ä. wenig aussagekräftig/wirkungsvoll, wenn man es nur der Feier und der Geschenke wegen macht bzw. daran teilnimmt, weil es alle machen.
Für meine Firmung damals habe ich mich bewusst entschieden, habe mich bewusst mit den Inhalten im Firmunterricht auseinandergesetzt und empfand auch die Firmung als einen Wegweiser, etwas, was mich im Glauben bestärkt hat (bzw. ich habe meinem Glauben durch die Firmung Ausdruck verliehen). Andere dagegen haben die Firmung nur der Geschenke und der Feier wegen gemacht. Aber bei denen hatte ich das Gefühl, ob die die Firmung oder irgendein anderes Fest gefeiert hätten... der Effekt wäre der gleiche gewesen... nämlich spirituell gleich Null.

Also bekommen christliche Rituale erst ihre Kraft/Wirkung, wenn man dahinter steht und sich damit auseinandersetzt. Oder wie Ravenwings schon sagte: wie man das jeweilige Ritual für sich besetzt: positiv oder negativ.

Bei der Taufe am Kleinkind würde das heißen, dass sich fürs Baby nichts tut... höchstens auf der Ebene der Eltern, die für ihr Kind den göttlichen Schutz und Segen erhoffen. Die Taufe eines Erwachsenen dagegen hat eine ganz andere Aussagekraft. Deswegen gibt es ja auch Konfirmation und Firmung, damit man als (fast) Erwachsener (möglichst bewusst) seinen eigenen Glauben bekennen und bekräftigen kann.
Demnach ist das Ritual mit der eigentlichen Auswirkung eher Konfirmation/Firmung und nicht die Taufe (es sei denn, man lässt sich erst als Erwachsener taufen).

Ist das nicht bei Reiki ähnlich?
Was würde passieren, wenn man sich halbherzig in Reiki einweihen lässt, z.B. weil man einfach Einweihungen sammelt oder es gerade Mode ist?
Reiki bekommt doch erst seine Kraft, wenn wir Reiki anwenden und hinter dem stehen, was wir tun.
Sicher, es bleibt uns erhalten, wenn wir uns von Reiki distanzieren und nicht anwenden... aber es hätte dann vermutlich nicht so die Intensität und Qualität als bei regelmäßer Reiki-Praxis.

Umgekehrt kann man auch ohne die Reiki-Einweihungen mit Energien arbeiten. Es heisst dann zwar nicht Reiki, aber man kann auch ohne den institutionalen Aspekt der Einweihung Energiearbeit auf individuelle Weise praktizieren.

Tja, und wenn ich jetzt weiter logisch denke, müsste es dann auch analog zur "Enttaufung" eine art "Reiki-Entweihung" geben. Denn falls das eine rückgängig machbar sein sollte, müsste es beim anderen genauso klappen.
Aber da ständig behauptet wird: Einmal Reiki, immer Reiki, dann dürfte auch eine Enttaufung nicht funzen... oder ist eine Reiki-Einweihung doch löschbar, wenn die Enttaufung tatsächlich funktioniert?

Wie gesagt, kniffliges aber nicht unspannendes Thema. Ich wollte nur mal meine Gedanken mit euch teilen, denn die Diskussion regt mich doch ziemlich zum Grübeln an.
Danke an alle dafür.

Liebe Grüße
Mel
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Frank
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Beitrag von Frank »

Danke Mel. Ich wollte schon wieder etwas schreiben, aber deine Gedanken gehen genau in eine Richtung, die diese Diskussion so richtig fruchtbar werden lässt.

Ich zitiere mal einige für mich zentrale Aussagen, die du gemacht hast:
Also bekommen christliche Rituale erst ihre Kraft/Wirkung, wenn man dahinter steht und sich damit auseinandersetzt. Oder wie Ravenwings schon sagte: wie man das jeweilige Ritual für sich besetzt: positiv oder negativ.
Und:
Was würde passieren, wenn man sich halbherzig in Reiki einweihen lässt, z.B. weil man einfach Einweihungen sammelt oder es gerade Mode ist?
Reiki bekommt doch erst seine Kraft, wenn wir Reiki anwenden und hinter dem stehen, was wir tun.
Sicher, es bleibt uns erhalten, wenn wir uns von Reiki distanzieren und nicht anwenden... aber es hätte dann vermutlich nicht so die Intensität und Qualität als bei regelmäßer Reiki-Praxis.
Und nochmal: Danke!
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andy1
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Beitrag von andy1 »

Hallo Mell,
danke für deine Antwort . Jetzt müsste mich also erinnern wie weit damals dahinter gestanden habe. Den ich glaub damals wohl was ähnliches wie bei der Reiki Einweihung gespürt zu haben, es war nur nicht so intensive. Das heute da nicht so dahinter stehe ist eine ganz andre Sache.

Ja weiß selber das wenn Reiki lange nicht macht es fast nicht spürt und dann erst wieder den festen willen brauch bis wieder geht.

Ich gaube auch das so wie eine "Reiki-Entweihung" gibt. Weil ja auch Priester und Mönchen ihr Gelübde wieder zurück geben könnten. Nur das ist wohl auch ein Persönlicher Akt.

Wie weit dann auch Art Exkommunizierung in Reiki geben müsst habe ich nicht nachgedacht. Wenn sie gibt weiß ich nur nicht ob sie dann von einen Menschen kommen kann oder nur höheren Mächten.
Andreas Braess
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Mehr Lebens Kraft
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Beitrag von Mehr Lebens Kraft »

Ich wünschte, es wäre so ideal wie z.B. von Mel formuliert.
Dass das, was weit ab vom AT und NT mit Jesus Christus verbunden werden kann (ein herzliches Ideal), tatsächlich so gelebt und bei der Taufe übermittelt wird.
Vielleicht ist es das, vielleicht nur bei der einen Taufe, vielleicht bei der anderen nicht...
War kann das wie beurteilen?
Wer weiß genau, was in einer Jahrtausende alten Institution mit welchem Beweggrund bzw. "Spirit" welche Form von Energiearbeit gemacht wird?
Vor allem, wenn diese Liebe in Verbindung mit Drohungen (Sünder, Hölle, Gottesferne) predigt.

Ich wandle mal das bekannte Zitat "An den Früchten sollt ihr sie erkennen" etwas um in "An der Wirkung könnt ihr sie erkennen".
Ich meine bei etlichen Menschen in meinem Umfeld entsprechend Negatives zu erkennen - was sich u.a. nach einem passenden Ritual stark positiv verändert.
Ich schrieb es bestimmt schon einmal: mir muss niemand glauben (denn das ist in vielen Bereichen das Gegenteil von Bewusstsein und Eigenverantwortung) und jeder hat die Chance, selbst zu überlegen und Erfahrungen zu sammeln bzw. jenseits eines Schön-Denken-Schleiers zu bewerten.

Entweder habe ich es überlesen, oder es hat weiterhin niemand etwas von persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema beschrieben - nur der Kopf ist mit mehr oder weniger stimmigen Modellen, Hoffnungen, Meinungen dabei. Das Herz verkriecht sich höchstens in Angst, dass es doch nicht so sein könnte...
Schade!

Da Enttaufung in einem Munde mit Reiki genannt wird: meint ihr, dass eine Reiki-Einweihung zurück genommen werden kann?
Wenn nein, dann gibt es auch keinen Grund, einem Enttaufungs-Ritual etwas Bedrohliches zuzumessen - entweder wirkt es nicht, weil mit "primitiver und lebensfeindlicher Magie" keine Göttliche Segnung widerrufen werden kann (angstmachende Geldmacherei) - oder es wirkt, weil die kirchliche Taufe das Gegenteil ist und das u.a. von mir praktizierte Ritual eine Göttliche Segnung ist und hilft, einen bewusst angelegten SChleier aufzulösen (ein Puzzleteil von vielen zurück zur Erkenntnis des Göttlichseins).

Ich gehe davon nicht aus. Zwar respektiert die Geistige Welt unsere Wahlfreiheit - aber sie unterstützt uns deshalb noch lange nicht bei jedem Schrott, den wir wollen (Abwendung vom Göttlichen, zurück ins Licht aus Angst vor dem Leben etc.).

Also wo ist die Gefahr? 8)
Außer mal wieder Geld für esoterischen Schrott ausgegeben zu haben... :zunge:
Oder sein Weltbild verändern zu müssen. :roll:
Wo ein Kopf ist, ist meistens auch ein Brett...
Mickie

Beitrag von Mickie »

Also wo ist die Gefahr?
Gute Frage? Für mich liegt die Gefahr, das es am Ende nur noch um verwirrung um Recht oder Unrecht geht, mein Wissen ist weiser als deins und umgekehrt. Wer Recht hat, zeigt sich nach dem Tod für jeden einzeln, wer Unrecht hat ebenso.

Bleibt also die Frage was ist an der Enttaufung so schlimm, bzw. was ist an der Taufe überhaupt so schlimm? Wirft aber auch die Frage auf, was mache ich mit den Einweihungen in Reiki, wenn ich es mal über bin, wie könnte ich mich entweihen lassen, ist es überhaupt notwendig?

Die Taufe gibt es meines Wissens in jeder Glaubensrichtung, auch wenn sie vielleicht nicht immer so genannt wird, aber Aufnahmerituale haben sie alle. Auch Reiki funktioniert nur über die Einweihung, darüber das ich jemanden Vertraue das er das was er macht versteht und ich muss vertrauen udn glauben das es gut ist.

Da die meisten noch als Baby oder Kleinkind getauft werden oder in eine Glaubensgemeinschaft aufgenommen werden, ist doch die Frage was bewirkt ist. Zeitgleich könnte hier die Diskussion erfolgen, darf ich Kinder in Reiki einweihen und was passiert mit einem Kind was noch nicht geboren ist, aber schon im Leib der Mutter miteingeweiht wird, wird es das überhaupt? Wie überall ist doch auch die Frage wie wirkt sich all unser Handeln auf uns und unser Umfeld auf.

Und dann wird es schwierig was ist seriös, was sehe ich als seriös was sehen andere als seriös an, was gilt Gesellschaftsmässig als Konform und was ist Revolutionär. Warum ziehen wir es in Erwägung uns Taufen, Einweihen zu lassen, um unser Ego zu befriedigen? um irgendwo in einem Glauben halt zu finden oder nur um einen Trend mitzugehen. Was passiert wenn man sich gegen seiner Überzeugung Firmen lässt oder zur Konformation geht, weil es erwartet wird, was passiert wenn man es mit Überzeugung macht?

Fragen über Fragen deren Antworten so unterschiedlich sein werden, wie die die man befragt.

Also bleibt nur die Frage: Wie steht der einzelne zur Enttaufung? Zur Einweihung in Reiki? Zu seiner persönlichen Sicht.

Gruss Mickie
AnneRose
Reiki-Teelicht
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Registriert: 29.10.2009, 20:31

Beitrag von AnneRose »

"Jedem geschehe nach seinem Glauben"
so steht es schon in der Bibel und so wird es auch in der moderen Esoterik vertreten ... nur nennt man es dann anders (Energie folgt den Gedanken oder Resonanzgesetz oder Erschaffen durch Visualisation oder Bestellung im Universum). Und alles hat seine Belege für die Wirkung.

Die Taufe, ist das ja sagen zu Gott und zu der Gemeinschaft in die hinein getauft wird. Dem zufolge heißt für mich Enttaufung - nein zu sagen zu der Gemeinschaft, in die man aufgenommen wurde.
Das gilt für alle Rituale (aus meiner Sicht)...

Ich persönlich würde das nicht wollen... ich habe mich mit meiner Konfiramtion noch einmal bwußt für diese Gemeinschaft entschieden, ganz bewußt auch für ein ja zu Jesus entschieden, in dem ich den Konfirmationsspruch gewählt habe:
"Ich schäme mich meines Glaubens an Jesus Christus nicht... "

Dieser Glauben, diese innere Überzeugung, hat mich durch schwere Jahre meines Lebens getragen und geführt. Ich habe mich selbst an den schlimmmsten Tagen in Liebe geschützt und behütet gefühlt ... und dafür bin ich sehr, sehr dankbar. Es geschah mir.. nach meinem Glauben und ich führe heute ein Leben, das so "reich" ist, wie ich es mir nie habe vorstellen können.
Ich habe einige Menschen in meinem Bekanntenkreis, die nie getauft worden sind. Einige davon begleiten mich schon seit vielen Jahren. Alle haben im Laufe der Zeit ihre Art zu Glauben entwickelt um darin Trost und Hilfe zu finden. Auch Ihnen "geschah nach ihren Glauben" völlig unabhängig von dem Taufritual.
Gott ist für mich universelle Liebe, die überall ist... getauft, ungetauft, enttauft oder auch eingeweiht, uneingeweiht oder entweiht.
So weit meine persönlichen Erfahrungen.
So wird jeder sehen und erleben worauf er seinen Fokkus richtet. Und dass wir das einander mitteilen, macht jeden von uns reicher.

Denn:
Der Dumme lernt nicht aus seinen Erfahrungen.
Der Kluge lernt aus seinen Erfahrungen.
Der Weise lernt aus den Erfahrungen anderer.

Mit lieben Grüßen

AnneRose
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andy1
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Beitrag von andy1 »

Hallo
mir sind gestern Abend noch Gedanken gekommen die Mickie wohl auch mit seinen Fragen angesprochen hat. Wie kann sicher seinen wenn ich mich vor Kirche abwende. Das dann die Entaufung was besser ist als die Taufe und Konfirmation? Es gibst den schönen Spruch "Teufel mit mit den Beelzebub austreiben."

Mein Spruch: war auch nicht mit Glauben " Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. " Das kann auch leben ohne evangelisch oder katholisch zu seinen.
Andreas Braess
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shogun
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Beitrag von shogun »

Hallo,
ich habe mir diesen ganzen Faden durchgelesen und auch durchdacht. Ich finde mehrere Anregungen bemerkenswert, zunächst einmal die Trennung von Glauben und Kirche, die ich genauso sehe. Glaube ist nicht Kirche und Kirche ist nicht unbedingt Glaube.

In sofern käme für mich eine Enttaufung aus persönlichen Gründen nicht in Frage, da ich zwischen der Institution Kirche und dem unrecht, da über die Jahrtausende durch sie verursacht wurde, und dem christlichen Glauben klar unterscheide.

Aber das, denke ich, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Jeder muss als Erwachsener wissen, was er oder Sie tut. Und wenn es dem oder der Betroffenen hilft, sich enttaufen zu lassen, mögen diese es tun.

Bitte klärt jedoch mit Euren Verwandten, was im Falle eures Todes dann zu geschehen hat. Es kann nicht sein, dass alle Verwandten dann dem Pfarrer nachrennen, um eine christliche Beerdigung zu erreichen. So vor kurzem geschehen im Bekanntenkreis.

Und schickt Eure Kinder dann bitte auch nicht in einen christlichen Kindergarten. Sonst hab Ihr das nächste Problem mit dem Glauben. Wenn Ihr das so wollt, dann zieht es bitte auch komplett durch. Wenn es funktionieren soll, dann muss es ganzheitlich sein.

Im wesentlichen entstehen derartige Angebote meiner Meinung nach durch Nachfrage und ein daraus resultierendes Angebot. Geld stinkt nicht, erleichtert aber das Leben. Umso besser, wenn man ein neues, noch nie dagewesenes Angebot exclusiv für eine zahlungswillige Klientel anbieten kann - ideal wäre es natürlich, diese Erfordernis von einem höheren Wesen gechannelt zu bekommen.

Egal wie die Beweggründe nun sein sollten, es gibt offensichtlich Leute, die für diesen Service Geld bezahlen - und somit einen Sinn für sich sehen. Eine Enttaufung anzubieten, hat also somit für den Anbieter einen für mich klar erkennbaren Sinn. In wie weit für den Enttauften eine andere Anwendung/Behandlung nötiger wäre, darüberr kann diskutiert werden.

Da jedoch Energie nicht verloren geht, und jede Aktion eine Reaktion hervorruft, wäre es interessant, was beim Enttaufer so vor sich geht - rein energetisch gesehen...

Gruss
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Mehr Lebens Kraft
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Beitrag von Mehr Lebens Kraft »

shogun hat geschrieben: Und schickt Eure Kinder dann bitte auch nicht in einen christlichen Kindergarten. Sonst hab Ihr das nächste Problem mit dem Glauben. Wenn Ihr das so wollt, dann zieht es bitte auch komplett durch. Wenn es funktionieren soll, dann muss es ganzheitlich sein.
Das ist sicher sinnvoll und konsequent - zeigt aber sofort wieder die Verknüpfung von Glauben und Institution und wie tief die Institution Kirche mit dem Staat verbandelt ist. Der Staat wälzt nämlich mit Steuergeldern z.B. diese erzieherische Verantwortung zu einem guten Teil auf die Kirchen ab.
Komplette Trennung ist also, vor allem im dörflichen Bereich, nur schwer möglich, wenn ich nicht was eigenes auf die Beine stellen kann/will...
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Frank
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Beitrag von Frank »

Mehr Lebens Kraft hat geschrieben: Das ist sicher sinnvoll und konsequent - zeigt aber sofort wieder die Verknüpfung von Glauben und Institution und wie tief die Institution Kirche mit dem Staat verbandelt ist. Der Staat wälzt nämlich mit Steuergeldern z.B. diese erzieherische Verantwortung zu einem guten Teil auf die Kirchen ab.
Absolut. Ich hatte im sozialen Bereich zeitweise massive Behinderungen in Bewerbungen, da zahlreiche Stellen von Arbeitgebern wie Caritas etc. dominiert werden, die wiederum die Mitgliedschaft in einer Kirche vorschreiben.
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Ich bin ich
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Beitrag von Ich bin ich »

Frank die gleichen Erfahrungen hatte ich auch.In Baden-Württemberg kommt eine Konfessionslosigkeit (wenn auch nicht Glaubenslosigkeit :lol: )einem Berufsverbot für Pädagogen gleich.Da fast alle Einrichtungen in kirchlicher Hand sind und selbst die öffentlichen Einrichtungen von der Kirche dominiert werden. Es ist hier nirgendwo ( zumindest nicht in unserem Wohnbereich)möglich ein Kind in eine Einrichtung zu geben ,ohne dass es dort mit dem christlichen Glauben und dessen Lehren konfrontiert wird. Da kommen die Pfarrer selbst in die öffenrlichen Einrichtungen um dort Kindergottesdienste zu machen bzw. machen die Erzieherinnen Religionsunterricht selbst in der Kinderkrippe.Für mich ein eindeutiger Verstoß gegen das Grundgesetz bzw. Landesgesetz aber keinen interessiert es ,und es ist auch kein Politiker bereit hier wirklich etwas zu tun.Man kommt sich mitunter vor wie im Mittelalter.
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andy1
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Beitrag von andy1 »

Hallo,
das kommt wohl daher das Politiker meinen, dass Deutschland eben schon seit Mittelalter tief christlich geprägt ist. Ich ja denke kennen lern ist nicht schlecht nur sollen nicht gezwungen werden dran zu glaubten. Die 10 Gebote sind wohl eine Kind leicht lern als wenn es Philosophie zu machen.
Andreas Braess
Mickie

Beitrag von Mickie »

Oh weh.... wohne ich inzwischen im Bundesland Brandenburg und die Kirche spielt wohl eher eine Untergeordnete Rolle, bin ich auch aus der Katholischen Kirche ausgetreten und doch geht mein Kind in die Evangelische Kita. Zum einen weil da gefordert und gefördert wird und zum anderen weil ich es für mich persönlich wichtig finde das er versteht warum wir Weihnachten und Co. feiern.

Für mich steht es nicht im Widerspruch aus der Instituition Kirche austreten und mein Kind dennoch in eine Christliche Einrichtung zu geben. Ich lasse mein Kind dort erfahren und Zuhause erkläre ich ihm bei Fragen das drum rum, auch warum wir nicht in die Kirche gehen und warum es dennoch ok ist, all dem zu folgen um für sich zu verstehen woran man selber Glauben möchte. Ich war lange genug sehr aktiv in der katholischen Kirche habe immer Hinterfragt und gönne meinem Kind die Erfahrung was es heisst Christ zu sein, mit der Offenheit er darf sich für alles entscheiden.

Wie kann man Austritt aus der Kirche und dennoch Nutzung der Institutionen vereinbaren?? Der Vorwurf der mir heute ständig gemacht wird und ich sage einfach: Zum einen beteilige ich mich aktiv im Kindergarten biete meine Zeit an und arbeite nicht gegen die Vorgaben von der Kirche, zum anderen gebe ich bei den einzelnen Aktivitäten gerne mein Geld und das manchmal über das was "normal" wäre, einfach um zu unterstützen welche Philosphie die Kita hat!

Wie heisst es dort so schön: Jedes Kind ist Individuell und ein Kind Gottes, möge dieser Funke zum Glühen gebracht werden.

Ich lass ihn einfach erleben, erzählen und seine Entscheidung treffen, denn der Glaube kann immer Kraft geben, aber wenn ich nie lerne was Glaube bedeutet dann kann ich ihn auch nicht für mich definieren und renne allem hinter her was Halt verspricht.

Gruss Mickie
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Frank
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Beitrag von Frank »

Ich bin ich hat geschrieben:In Baden-Württemberg kommt eine Konfessionslosigkeit (wenn auch nicht Glaubenslosigkeit :lol: )einem Berufsverbot für Pädagogen gleich.
Exakt.
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milli

Beitrag von milli »

hallo zusammen,
@ Mickie
ist es denn wirklich so das man nur im Glauben seinen Halt finden kann?

Ich denke nicht.

das mit der Kirchenzugehörigkeit im Berufsleben habe ich auch erlebt.
Es fing bei der Ausbildung an als zuerst nach der Kirchenzugehörigkeit gefragt wurde bevor das eigentliche Vorstellungsgespräch begann und ging im Berufsleben weiter. Ich hatte das für mich so gelöst das ich auf dem Papier in der Kirche geblieben bin damit ich berufliche Chancen habe
aber sonst nix mit der Kirche zu tun habe. Anscheinend wollen manche Menschen belogen werden.
Bissl blöd wurde es nur als die neuen Mitarbeiter in der Kirche eingesegnet werden sollten. Aber auch das habe ich überlebt :D

Lieben Gruß und ein gutes neues Jahr für euch, Christina
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