Thema der 28. KW: Wegbegleiter

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Elvira
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Thema der 28. KW: Wegbegleiter

Beitrag von Elvira »

Beim Reikifestival in Gersfeld 2007 wußte ich, das ich ein Wochenthema schreiben werde zu diesem Thema. Und ich wusste, dies ist auf jeden Fall kein amüsantes Thema. Aber das dieses Thema mich so tief berührt, wusste ich damals noch nicht.

1992, bei meiner ersten erkannten Sehnerventzündung rieten mir die Augenärzte zu einer Lumbal-Punktion, um abzuchecken, ob die MS zugrunde liegt. Ich lehnte wörtlich ab mit folgenden Worten: „Ich bin 34 Jahre alt, ein kerniges Mädel mit zwei ganz kleinen Kindern und habe so einen Schei.. nicht!“ Hätte ich doch mal weiter an dieser Aussage festgehalten.

Als ich 2001, nach 9 Jahren Ärzte-Odyssee und dem Glauben, ich sei ein Hypochonder, einer Lumbal-Punktion zustimmte, stellte sich heraus, das ich MS habe. Und meine Worte klingen mir jetzt noch im Ohr, weil ich sie öfter wiederholte, wenn ich von der Erkrankung sprach: „Dieses Kind hat zwar einen Schei..-Namen, aber jetzt weiß ich wenigstens, woran ich bin!“

Und ich als Mutter von zwei Kindern nahm dieses dritte Kind brav an die Hand, nachdem ich es von allen Seiten begutachtet hatte, nährte und pflegte es und zeigte es oft vor. Es begleitete mich ständig. 7 Jahre lang.

Meine neue Reikilehrerin sprach mich immer wieder darauf an, dass ich die MS nicht brauche. Und machte mir anhand von Vor- und Nachteilen klar, das ich all das, was ich meinte, an Vorzügen durch die MS zu haben, auch im gesunden Zustand haben könnte. Und ich solle mich doch einfach mal entscheiden, welchen Weg ich gehen möchte. Ich entschied mich für die Gesundheit und habe mein drittes Kind losgelassen.

Einen Wegbegleiter, den ich gar nicht als solches erkannt habe. Einen Wegbegleiter, der anfangs noch ziemlich laut war und immer ruhiger wurde, nämlich dann, als Reiki dazu kam. Aber dieser Wegbegleiter war beständig, durch Tabletten, Arztbesuche und auch Aussagen: „Ach nein, du kannst das und das ja nicht…“

Gut, das es dann Menschen gibt, die mich darauf aufmerksam gemacht haben, dass es auch ohne Krankheit geht. Ich bin meiner zweiten Reikilehrerin sehr dankbar für den Anschubs in die richtige Richtung.



Auch meine erste Reikilehrerin ist für mich eine Wegbegleiterin. 3 ½ Jahre hat sie mich begleitet, mir gezeigt, das ich überhaupt einen Weg habe. Hat immer ein offenes Ohr für mich gehabt, hat mich gelehrt, dankbar zu sein. Irgendwann habe ich mich von ihr getrennt.

In Gersfeld beim Reikifestival 2007 trafen wir aufeinander. Wir kommen beide aus derselben Stadt und wussten, das der andere da ist. Das war der richtige Rahmen, ihr Danke zu sagen, dafür, das sie mich so lange begleitet hat und ich so viel von ihr lernen durfte. Diese Verbindung, wie das zwischen Meistern und Schülern sein sollte, wird nie abreissen.



Und ein ganz besonderer Wegbegleiter ist für mich der Chorleiter unserer Gemeinde. Da waren die Mädels vor 10 Jahren im Kinderchor und ich habe sie mal wieder abgeholt. Und der neue Kirchenmusiker suchte frisches Blut für die Kantorei. Und sprach mich einfach an, ob ich nicht Lust zum Singen hätte. Nachdem ich ihm mitteilte, das ich nur Schulchor-Erfahrung hatte, aber keine einzige Note kannte und trotzdem sehr gerne mit den Kindern sang, war er zufrieden und lud mich zu einem Probenwochenende mit drei anderen Neulingen ein. Dass ich so lange dabei bleiben würde, hätte ich damals nie gedacht.

Aber seine Liebe zur Kirchenmusik übertrug sich auf mich, ich war wie ein trockener Schwamm, ich saugte alles auf, was mit der Kantorei zu tun hatte. Vor meinem ersten Konzert, bei dem auch die Mädels mitsangen, kam von dem Kantor die Aussage, wer einmal intensiv für ein Konzert geprobt hat, der leckt einfach Blut und ist mit dem Herzen dabei. Dieser Mann hat eine Tür in meinem Herzen geöffnet und mir etwas ganz Besonderes gezeigt. Singen ist ein Geben, aber ich nehme mir auch sehr viel aus den Lied-Texten und auch aus der gemeinsamen Liebe und Innigkeit aller Chormitglieder zur Kirchenmusik.


Und natürlich frage ich Euch an dieser Stelle: Wie sieht bei euch der eine oder andere Wegbegleiter aus?


Liebe Grüße von der
Wochenthemen-Kathi, dem kernigen Mädel :wink:
Wer kämpft, kann verlieren.
Wer nicht kämpft, hat schon längst verloren.
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