Hallo an alle,
für diese Auseinandersetzung über das Thema Tiefschläge für Lichtarbeiter und allem was damit zusammenhängt, zu diesem für mich passenden Zeitpunkt, bin ich sehr dankbar. Mir hat das weitergeholfen, meinen Standpunkt dazu noch klarer zu definieren.
Anfangs hat mich auch manches provoziert und ich war ein paar Mal knapp davor, hier kräftig mitzumischen. Dann war ich aber zu beschäftigt mit anderen Dingen und konnte in der Wochenmitte nicht mehr mitlesen. Als ich wieder in den thread geschaut habe, kam ich kaum noch mit dem Lesen nach. So hat es aber immerhin innerlich weitergearbeitet und meine Themen wurden klarer.
Die Diskussion und der Kampf um Gut und Böse lenkt für mich völlig vom eigentlich Wichtigen ab. Es ist auch nicht damit getan, Gut und Böse als Illusion zu durchschauen oder Resonanzgesetze zu zitieren, auf Lernaufgaben hinzuweisen.
Die Frage war doch, wie man als Lichtarbeiter gegen die dunkle Seite unbehelligt bleiben kann. Dazu kann ich nur sagen: Das ist unmöglich. Man ist nur dann sicher, wenn man in die Mitte geht, weil alles dazu gehört. Das bedeutet, die Lichtarbeit einzustellen und ganzheitliche, integrierende Energiearbeit zu machen, Projektionen aufzulösen, Macht abzugeben und durch das eigene Potential Vollmächtigkeit über sich selbst zu erlangen.
Wichtig ist mir hier noch das Thema Lernen durch Leid und Schmerz: Es ist eine reine Erfindung der Menschen, dass Leid als Strafe gedacht ist oder etwa nützlich, weil man daraus lernen kann. Das kommt aus derselben Ecke, aus der auch das Gerücht von Gut und Böse stammt. Nur ein Machthaber kommt auf die Idee, so etwas zu verbreiten, um seine Macht zu zementieren. Platt gesagt meint er: Mach gefälligst was ich will, dann lasse ich Dich auch am Leben oder füttere Dich. Ich gehe mal davon aus, dass Gott etwas weiter ist, um sich solcher primitiver Mafia-Methoden zu bedienen.
Wer hat uns denn geschaffen mit unserem phantastisch funktionierenden Nervensystem, das so konzipiert ist, dass es eben nur durch positive angenehme Reize lernt? Wie sollte Leben existieren können, wenn es anders wäre? Jeder Schmerz lässt zurückzucken und zeigt eine Gefahr an. Ich schließe daraus, dass Gott es ausdrücklich möchte, dass wir für uns sorgen, es uns gut gehen lassen. Wenn wir in die richtige Richtung gehen, nämlich weg von der realen Gefahr, dann lässt das Leid nach. Schmerz ist ein wichtiger Schutzmechanismus nicht mehr und nicht weniger. Das funktioniert am besten, wenn der Mensch zentriert, sicher und frei ist.
Schmerz als Strafe ist die Erfindung der Machthaber und Hörigen. Machthungrige und Hörige schaden dem Kollektiv und sind vielleicht vergleichbar mit Krebszellen in einem Organismus. Das erzeugt natürlich Widerstand und Gegenwehr, aktiviert die Selbstheilungskräfte. Im Kleinen wie im Großen. – Hier kommt für mich jetzt Christus auf den Plan, denn er vermittelt, dass Barmherzigkeit, der geschützte Raum und Vergebung viel besser bei der Heilung und Integration solcher „Störenfriede“ helfen als das Schwert und Kampf. Es geht nur gemeinsam und im geschützten Raum! - Der Kampf dient immer nur den Machthabern.
Christus hat allerdings schon vom geistigen Schwert geredet (Matth. 10,34), das er unter die Menschen bringt, weil dafür eine glasklare innere Haltung und Bewusstheit erforderlich ist. – Nichts von Schuld und Sühne oder Gut und Böse aber unbedingt Heiß oder Kalt.
Man braucht das Lernen, um ein Trauma überleben zu können aber man lernt besser ohne Trauma und durch die Vermeidung von Gefahr. Traumatisierungen sind höchst überflüssig. Naturkatastrophen sind auch kein Gottesgericht, sondern Phänomene ohne böse Absicht, die aus den Naturgewalten resultieren. Wer sich ohne Schirm in den Regen stellt wird nass. Das ist keine Strafe sondern Naturgesetz.
Mit dem Wissen, wie man ein Trauma dann doch noch überleben kann, lässt sich aber durchaus anderen helfen. Von dieser Überlebenserfahrung kann das Kollektiv lernen.
Deshalb etwa dankbar für den Schmerz sein? – Nein! Auch nicht indirekt. Der Schmerz katapultiert mich weg von der Gefahr. Deshalb bin ich aber sehr dankbar für die wunderbaren Fähigkeiten, mit denen mein Körper ausgestattet ist, für die Möglichkeiten, die das Universum zu bieten hat und besonders für die Fähigkeit zu lernen, zu arbeiten, mich zu entfalten und auch anderen dies zu gönnen.
In diesem Sinne liebe Grüße
Tautropfen
Es ist genug da für die Bedürfnisse aller, aber nicht für die Gier auch nur eines Einzigen. - Mahatma Gandhi