Orkan Kyrill und Sturmtief Ela

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Elvira
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Orkan Kyrill und Sturmtief Ela

Beitrag von Elvira »

Aus aktuellem Anlaß habe ich ja gestern schon im Reiki-Board (http://www.reiki-land.de/reiki-forum/re ... t7106.html) etwas über das Unwetter geschrieben. Ich denke einfach mal, an dieser Stelle paßt es auch hinein.

Bereits gestern morgen kamen Meldungen im Radio, das die Schulen in meiner Heimatstadt die Kids um 13 h nach Hause schicken, damit sie sicher zu Hause ankommen. Zu dem Zeitpunkt war aber bereits auf einer Hauptstraße durch den andauernden Regen ein großer Unfall passiert, in dem 5 Autos verwickelt waren.
Ich mußte die Unfallstelle auch passieren, fuhr um die Abschleppwagen und Unfallautos herum, warf meinen Blick auf die gegenüberliegenden Unfallwagen und hätte fast einen Polizisten als „Kühlerfigur“ mitgenommen. Nur mal so am Rande erzählt. 5 Straßenbahnen standen hintereinander und blockierten noch zusätzlich den ohnehin schleppenden Verkehr.
Die Leute, die in einer Behörde arbeiten, hatten in unserem Städtchen keine verkürzte Arbeitszeit, anders als in den Nachbarstädten.

Ich wohne in der Nähe einer Hauptstraße und konnte ab gestern mittag sehr oft die Sirenen der Einsatzwagen hören. Bei uns waren gestern an die 500 Einsätze erforderlich. Ein umgekippter Baum blockierte gegen 16 h die Auffahrt einer Autobahn.

Ab 18 h mußte die Verkehrsgesellschaft in großen Teilen der Stadt den Verkehr einstellen.

In der Nachbarstraße kamen nachmittags von einigen Häusern die Dachpfannen herunter. Die Vermieter mußten den Bordstein absperren.

In unserer kleinen Straße pfiff der Sturm vorne und hinter den Häusern kräftig durch. Die Bäume hat er sehr kräftig geschüttelt. Einer von denen ist sehr „am quietschen“. Werde wohl mal die Stadt anrufen. Die Bäume gehören uns nicht bzw. wir haben sie nicht gepflanzt, aber da sie mit auf unserem Grundstück stehen, sind wir mitverantwortlich dafür.

Gestern gegen 18 h habe ich Männe von seinem LKW abgeholt. Ich mußte eine Brücke passieren, das fand ich wirklich nicht prickelnd: ganz starker Regen und der Sturm dabei. Wir fuhren vierspurig fast im Schritt-Tempo. Man, war ich froh, als ich zu Hause ankam. Da bekam ich noch einen Anruf, das der Chor ausfällt wegen dem Orkan. Männe sagte noch so lapidar: „Wieso, findet doch nicht draußen statt sondern im Gemeindehaus!“

Außer einem umgekippten, schweren Blumentopf und vielen abgebrochenen Zweigen im Garten ist bei uns nichts passiert. Gut, die Nacht war nicht gerade prickelnd, so direkt unter dem Dach schlafend bzw. mehr wach liegend. Aber die Nacht ist vorbei und heute ist ein neuer Tag.

Viele Menschen sind ja gar nicht von ihrem Arbeitsort nach Hause gekommen, weil die DB auch den Verkehr einstellen mußte. Gerade die Radiomeldungen zeigten an, das sich so langsam der Verkehr der Busse und Bahnen entspannt in unserem Städtchen und auch die Bundesbahn rollt wieder an.

Wie sah es bei Euch aus gestern?

Liebe Grüße aus dem Pott
von der Kathi
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Esther
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Beitrag von Esther »

Also bei uns sind auch ein paar Glasscheiben vom Gewächshaus rausgehauen und zerbrochen. Und Hochwasser hats auch ein wenig, aber kaum der Rede wert. Das allerschlimmste für mich war das Gejaule der Katzen die letzten Stunden. Die hatten total Angst und wollten ständig raus. Ich hab sie in den Keller gelassen, da waren sie ein wenig glücklicher. :wink:

Gestern hatte ich um 13 Uhr Schulschluss. War mir ganz Recht, weil ich hätte nachmittags noch Kurzarbeit in Winf geschrieben. *g*
Und heute habe ich schulfrei. Das ist mir auch ziemlich Recht sogar. *gg*
Ich finde es nicht schlimm freitags bis 9 Uhr zu schlafen und den restlichen Tag faul zu sein. *g* Wer hat nicht gerne ein verlängertes WE? Und ich glaube sogar, ich hätte heute ne Ex in Sozi geschrieben und wär in Englisch abgefragt worden. :zunge:

Und jetzt hör ich grad im Radio Xavier Naidoo. "Der Herr knickt alle Bäume". :o
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Spiralfrau
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Beitrag von Spiralfrau »

Hallo Ihr Lieben!

Ich habe den Orkan im Krankenhaus liegend erlebt. Die Bäume ums Haus herum schwankten und eine Tanne musste sich dem Wind beugen.
Ums Haus herum, durch die Tür- und Fensterritzen zog und heulte es. Ich war dankbar, dass alle meine Lieben bei dem Wetter wohlbehalten heimgekommen sind und ich "durfte" mich in mein Bett kuscheln! Mit meiner Bettnachbarin haben wir das Geschehen im Fernsehen verfolgt.

Seit heute bin ich wieder daheim und immer noch toben Böen rund ums Haus - ach - da ist ein Plätzchen auf dem Sofa an der Heizung zur Rekonvaleszenz genau richtig!

Es grüßt Euch Regina
Gruß Regina

* Ich fühle das LICHT, das aus dem HERZEN kommt! *
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Lehrling
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Beitrag von Lehrling »

Mich hat gestern im Radio genervt, daß es dauernd hieß: wie ist es bei Ihnen, rufen sie uns an und schildern sie mal! was hätten die bloß für'n Programm gemacht ohne Sturm????????
und manche von den Bahnfahrgästen hab ich auch nicht verstanden. Motzten da rum, die Bahn sollte Taxis stellen. Woher nehmen und nicht stehlen??????und wenn die Bahnstrecken durch umstürzende Bäume blockiert waren, machten die bei Straßen dann einen Bogen drumrum? bei uns jedenfalls nicht, hier waren etliche Straßen gesperrt und es gab auch etliche Unfälle, man war froh, wenn nur das Auto zu schaden kam und die Insassen heil blieben.
vielleicht war das mal wieder notwendig, damit wir merken, dass Technik nicht alles ist und seeeeeehr anfällig.
Vergangenes Jahr der Schnee in einigen Gebieten, dieses Jahr der Sturm länderübergreifend, das bietet Raum für Spekulationen , was nächstes Jahr kommt.

liebe Grüße
Lehrling
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Zauberfrau
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Beitrag von Zauberfrau »

Bei uns hat der Sturm lediglich ein Balkonbrett abgerissen. Ansonsten sind Haus und Garten heile geblieben.

Ich selbst hatte gestern einen Arzttermin in ca. 25 km Entfernung. Normalerweise nehme ich die Abkürzung über den Berg und durch den Wald, aber, so dachte ich mir, fahre ich wegen des Sturms den längeren Weg eben nicht durch den Wald. Und was passiert...?? Fährt mir doch jemand hinten in den Wagen. Personen kam nicht zu Schaden, aber mein altes Auto bekommt nun eine ganz neue Stossstange.

Also war der eigentlich sichere Weg denn doch nicht so ganz sicher.

Die Nacht war nicht prickelnd. Meine Hündin hatte entsetzliche Angst und ich habe dann mein Bettzeug ins Wohnzimmer geräumt und gemeinsam mit Frau Hund auf dem Sofa geschlafen.

Was kommt wohl als nächstes??

Zauberfrau
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mel25
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Beitrag von mel25 »

Huhu,

bei mir fing das gestern früh abends erst an. Ich telefonierte etwa 10 Minuten vorher mit einer Freundin aus Lüneburg, die mir erzählte, was alles los ist. Tja und kurz danach setzte hier ein richtig herbes Unwetter mit Gewitter, Orkan-Böen usw. ein.
Mein Problem war, dass ich eigentlich noch an meiner Examensarbeit weiterschreiben musste, da ich mein "Tages-Soll" noch nicht erfüllt hatte. Am Licht konnte ich immer wieder sehen, dass es elektrische Stromschwankungen gab, also habe ich lieber die Arbeit auf dem Rechner und extern gesichert und den PC ausgemacht, anstatt zu riskieren, dass er kaputt geht (was eine echte Ktastrophe wäre!!!). Teilweise gab es auch im Ort ab abends Stromausfälle.

Heute gab es für die Schüler "Sturm-frei" - nur unser Hausmeister und das Kollegium mussten in der Schule Stunden absitzen. Also wurde spontan eine Dienstbesprechung anberaumt und eine Fachkonferenz vorverlegt.
Am schlimmsten war aber der Blick auf den Schulhof. Hinter dem gepflasterten Teil des Hofes gibt es einen Bereich mit vielen schönen Bäumen zwischen einigen Spielgeräten, die im Sommer herrlich Schatten spenden. Der schönste Baum lag entwurzelt auf dem Hof und hatte noch 2 weitere Bäume mit sich gerissen. :(

Aber zum Glück habe ich hier nur von Lappalien zu berichten, wenn man daran denkt, dass durch den Orkan Menschen ums Leben gekommen sind und einige Menschen dadurch kein "Dach über dem Kopf" mehr haben.

Ich bin dankbar dafür, dass ich nicht so ein Schicksal teilen muss.

Liebe Grüße
Mel
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Kattugla
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Beitrag von Kattugla »

Hier sieht der Wald schlimm aus.

Ich bin heute meine Stammstrecken abgefahren: zum Teil lange Schneisen aus abgeknickten Fichten im Wald, als wären kleine Tornados da durchgetobt, die Windfänger an den Westrändern der Wälder waren zu schwach zum Fangen und sind reihenweise umgeknickt oder entwurzelt. Mitten im Wald dicke Buchen und Fichten, die sich mit den Wurzeln nicht mehr im flachen, regendurchweichten Mutterboden über dem Schiefer halten konnten und beim Umfallen andere Bäume mitgerissen haben, Aufforstungen mit jungem Fichtenbestand sind z.T. völlig kahlgefegt.
Ich hab heut nachmittag geheult. Der Wald ist sowas wie mein zweites Zuhause.

Es ist übrigens Neumond.
Reinigen und Loslassen.
Es sieht so aus, als hätte Kyrill all das in Bewegung gebracht, was nicht tief genug verwurzelt ist. Oder am falschen Platz steht. Oder morsch ist.

Auch innerlich hat der Sturm einiges in mir losgerissen, was morsch war und nur wenig Grund hatte.

Zeit, auf das zu sehen, was jetzt wachsen kann.
:wink:
[img]http://www.forum.avalonorden.de/bilder/owl_i.gif[/img] [i][size=92]Ein Nichts trifft auf den Fluss meines Willens und wird zur Perle des Muts. (Sheikh Massoud)[/size][/i]

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Mickie

Beitrag von Mickie »

Ich habe den ersten Sturmangriff samt Männe und Kind auf dem Sofa verschlafen. Am Abend habe ich mir einfach ein nettes Bad gegönnt und bin dann ins Bett. Irgendwie habe ich von dem ganzen Orkan bis auf ein heftiges Regenschauer nix mitbekommen. Auch Schäden können wir nicht beklagen, war eher erstaunt wieviel Schäden Berlin genommen hat und wir nix bemerkt haben. Reiki auf den Tag zu geben scheint eben doch zu funktionieren.

Lieben Gruss Mickie
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nimue
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Beitrag von nimue »

Ich hab den ersten Sturm richtig mitbekommen, den zweiten dann ruhig geschlummert.
In Berlin wurden auf den meisten Schulen die Kinder früher nach Hause geschickt, Büros und Behörden, Museen, öffentliche Gärten ,etc wurden am frühen Nachmittag geschlossen. Die Strasse, in der ich arbeite, war ab 14.00 Uhr wie leer gefegt, wir hatten jedoch bis 19.00 Uhr zu tun. Die Nachrichten im Radio überschlugen sich, es wurden ständig andere Zeiten durchgesagt, wann der Sturm in Berlin ankommt. Bei uns nieselte es ab 14.00 Uhr und es war etwas windig bis windstill, schon fast unheimlich, war wie in ´ner Geisterstadt. Gegen 18.00 Uhr fing es dann an zu schütten wie aus Eimern und der Wind fing an zu peitschen, doch bis auf eine dünne Birke, bewegten sich die Bäume kaum im Wind. Wir entschieden uns deshalb, um 19.00 nach Hause zu fahren, die Busse fuhren auch regelmäßig (wenn auch leer). Tja...und als ich auf dem Heimweg war, fing es an, richtig zu stürmen, pudelnass war ich eh schon. Im Bus schwappte das Wasser beim Öffnen der Tür in den Innenraum und die Fahrt war recht abenteuerlich, Sirenengeheule überall zu hören. Doch ich bin glücklicherweise auf leeren Strassen heile nach Hause gekommen. Die letzten Meter wär ich fast nach Hause geflogen,der Wind hätte mich fast vom Boden gehoben...und als die Badewanne fast in Sicht war, ich mich einmal durchgespült und ausgefegt fühlte, fand ich´s irgendwie doch noch toll, war aber so hundemüde, dass ich zum zweiten Sturm tief und fest geschlafen hab. Heute morgen um 7.00 Uhr war ich dann erschreckt, wie viele Bäume es doch erwischt hat und welche Schäden es noch gab. Erstaunt war ich auch, dass die Strassen trotz Schäden geräumt und frei waren. Das war schon ein Erlebnis gestern...und die Natur hat uns mal wieder gezeigt, wie stark sie ist.
Ich hoffe, ihr habt auch alles schadenfrei erlebt,
liebe Grüße
Nicole
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Ravenwings
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Beitrag von Ravenwings »

Habe meinen Bericht schon unter Reiki und Unwetter abgegeben ...

Hey mel, was macht ihr mit dem Holz des Baumes? Her damit .. lach!

Gruß, Raven
"Suche und beschreite deinen eigenen Weg, denn ausgetretene Pfade mögen leichter zu begehen sein, doch wenn du einst zurückblickst, wirst du deine eigenen Schritte dort nicht mehr erkennen können." - Jahsira -

Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dumme ist. - Raven-
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Elvira
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Re: Orkan Kyrill und Sturmtief Ela

Beitrag von Elvira »

Sieben Jahre, nachdem Kyrill gewütet hat und unser Städtchen kaum betroffen war, tobte am Pfingstmontag, den 9. Juni "Ela" über uns und die Nachbarstädte im Ruhrgebiet. Männe und ich hatten einen schönen Tag miteinander verbracht und saßen auf der Couch, als der Starkregen anfing.

Wenn ich das Gefühl habe, da kommt wettermässig Etwas auf uns zu, setze ich mich ins Eßzimmer an's große Fenster mit Blick auf den Garten und gebe Reiki auf das komplette Haus, den Garten, die riesigen Bäume hinten am Garten und auf die Nachbarhäuser. Wir wohnen im Mittelbau. Der Regen peitschte an die Fensterscheibe, die Bäume bogen sich richtig, der Himmel sah sehr komisch aus farbmässig. Die Gießkanne und meine Deko von der Terrasse flog durch die Gegend. Die Fensterscheibe wurde durch den starken Wind richtig gedrückt, so daß ich mich vom Stuhl erhob und in den hinteren Teil des Raumes ging und mit Reiki weiter machte. Mittlerweile hatte ich auch vor meinem geistigen Auge den Straßenzug unserer Siedlung gesehen und gab auch hier Reiki drauf.

Männe telefonierte mit Reikigirl, die mit ihrer Familie 5 Autominuten von uns entfernt wohnt. Sie hat von ihrer Wohnung aus Blick auf einen Park und konnte sehen, wie sich ein starker Baum stückchenweise "auflöste". Es war gespenstisch.

Irgendwann wurde es ruhiger, als würde die Zeit still stehen. Draußen auf der Straße waren Stimmen zu hören. Männe und ich haben erst einmal alles im Haus kontrolliert. Im Keller ist eine Verankerung vom Glasfenster in die Brüche gegangen, aber das Glasfenster lag noch auf dem Fensterbank. Auf dem Dachboden waren die kleinen Türchen zu unseren Abstellecken aufgeflogen. Dann ist Männe auf die Straße gegangen zu den Nachbarn. Unsere Straße war nicht durch einen Baumsturz blockiert, aber die direkte Nachbarstraße hatte etliche Baumstürze zu vermelden. Mitten über der Straße lag hier ein Baum, dort ein Baum angelehnt an den Balkon, zwei Bäume über der großen Wiese.

Tochter Honeysmile rief an, sie waren bei Freunden im anderen Stadtteil. Der Wagen des Freundes stand vor der Haustür verdeckt von einer riesigen Baumkrone. Die Frage, wie kommen wir jetzt nach Hause. Die Informationen fluteten von allen Seiten auf uns ein. Da ein Feuerwehrmann, der sich jetzt wohl zu Fuß auf den Weg zur Wache machen mußte, Ausnahmesituationen mitten in der Nacht, Motorsägen auf der Nachbarstraße, Feuerwehrsirenen waren zu hören. Die Innenstadt stand unter Wasser. Was werden wir morgen sehen, bei Tage? Das Dach unseres Hauses schien im Dunkel unbeschädigt zu sein.

Stadt Mülheim war ab dem Moment des Sturmes nicht mehr für den öffentlichen Verkehr zugänglich. Oberleitungen abgerissen durch umgestürzte Bäume. Die Bäume lagen überall.

Wir haben ein riesiges Glück gehabt. Tochter Honeysmile, die nicht in die Nachbarstadt zum Arbeiten fahren konnte, half mir den Garten aufzuräumen. 6 Säcke mit gehäckselten Zweigen brachten wir in den Keller, ein Zaunteil war kaputt, zwei Büsche mußten wir anbinden und festtreten.

Aber rundherum, wie sah alles aus. Monatelang, auch noch heute, hören wir die Motorsägen, die bei Aufräumarbeiten zum Einsatz kommen. Übrig gebliebene Wurzeln ragen auf dem einen oder anderen Rasenstück wie gespenstische Arme in die Luft. Aus anderen Städten wurde spezielle Fahrzeuge angefordert, um die gestürzten Bäume/Baumkronen und Stämme zu beseitigen. Die Parkanlagen, Spielplätze und vieles mehr wird so nach und nach wieder begehbar gemacht. Zuerst waren natürlich die Straßen dran. Das Stadtbild Mülheims hat sich an sehr vielen Stellen krass geändert. Überall sieht man auf den Wiesenflächen meterlange Reihen aus aufgestapelten Baumstämmen, dann die Baumkronen. Wurzeln, die noch im Boden sind, aber keinen Stamm mehr habe, stehen traurig auf den Wiesen, zwar ordentlich..... aber was für ein Bild.

Ich liebe Bäume über alles. Sie sind für mich verbunden mit Stärke, Halt, verwurzeln, Kraft. Und dann bin ich, auf eigene Gefahr drei Tage nach dem Sturm zur Tochter zum Hüten des Enkels durch einen Park gegangen. Schwiegersohn hat vorher ausgeguckt, ob ein Weg frei ist. Diesen Park kenne ich von Kindesbeinen an, viele Bäume habe ich dort schon umarmt. Als ich reinkam und die dicksten Bäume umgestürzt sehe, wie Mikadostäbchen übereinandergeschichtet, habe ich erst einmal geheult. Verwüstung, wo ich hingucke.

Die Natur hat uns gezeigt, wie stark und zugleich wie verletztlich sie ist.

Habt Ihr auch Ähnliches erlebt?


Elvira
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