Jannell hat geschrieben:So, lieber Reinhold, was immer Du auch unter Böse verstehen magst , jetzt werde ich mal ganz BÖSE :
Es reicht- diese Geschichte predigen uns die Kirchenväter seit Jahrtausenden und sie sind eine LÜGE, die glauben kann wer mag .
Ich nicht.
Jannell
Hallo Jannell,
irgendwann schuldest Du uns ein Photo von Dir mit einem Lächeln und eins mit einem "bösen" Blick!
Das Seelenkonzept von Reinhold entspricht in etwa dem bestimmter kirchlicher Mystiker, die hinter ihrem Schmerz die dort wohnende überwältigende Liebe entdeckt haben.
Ich habe eine solche Erfahrung im "kleinen" einmal machen dürfen...und sie wieder losgelassen, weil ich nicht genau wusste, ob diese Kraft nun zu mir oder zu dem "Schmerz/verborgene Liebe-Paket" einer Frau in den USA gehörte, die hoffte, dass ich ihr persönlicher Heiler sein könnte.
Zurück zu den kirchlichen Mystikern, die auch ...soweit sie nur konnten...ihren Weg gegangen sind (und dabei auch über die ersten Psi-Phänomene stolperten - wieder mal "teuflisch").
Neben der Liebe hätten sie wohl auch ein Meer überwältigenden Lichts finden können. Beide liegen offenbar buchstäblich hinter Schleiern des Schmerzes und der Blindheit.
Wahrscheinlich wären sie dann ebenfalls zurückgewichen, zumal sie mit dem "Licht" damals wegen des von ihnen verdammten "Lichtbringers" so ihre speziellen Probleme hatten.
Seit C.G.Jung müssen wir damit rechnen, dass wir auf solchen inneren Reisen als Männer unserer inneren Gegenkraft begegnen, der Anima, die bereits ebenfalls über ein heftiges Potential verfügt (...umgekehrt Frauen dem Animus).
In beiden Fällen erscheint es mir möglich, dass solche kraftvollen Begegnungen ein weiteres Suchen, entbehrlich machen, weil man vermutet, dass man seine Seele bereits gefunden hat.
Mitunter kommt es zu der oft als herrlich beschriebenen Chymischen Hochzeit mit den polaren Gegenkräften (s.
http://www.sphinx-suche.de/lexeso/chymhoch.htm.
Jung und seine Schüler haben daraufhingewiesen, dass dieser Prozess für den Probanden "gefährlich" werden kann, weil eine Verschmelzung ungleich starker polarer Kräfte (bei schwachem Ego) zu einer Übernahme des Bewusstseins seitens der inneren Gegenkraft, hier Anima, führt...und damit gerade bei solchen Mystikern zu einer recht ungesunden Bewusstseinsveränderung mit pathologischen Folgen.
Lustigerweise wurden in den Erlebnisberichten alter und neuer Mystiker Bezüge zu bestimmten Märchen erkannt, in der der "Ritter" zunächst beweisen musste, dass er stark genug ist, den Drachen zu überwinden, der ihn von seiner Auserwählten trennt.
Zurück zu Reinholds Thesen:
mit einiger Mühe und Widerstreben durch meine eigene kirchliche Konditionierung habe ich vor kurzem in einem dt. Büchlein über Reinkarnationstherapie die Erfahrungsberichte der Therapeuten zum Thema "Teufel" gelesen. Hiernach gab es bei fast allen Klienten (auch bei den Nichtgläubigen oder Angehörigen von Fremdreligionen) das Phänomen der lebthaft geschilderten Berichte über "Pakte mit dem Teufel" in vergangenen Leben oder zwischen zwei Leben, die immer wieder nur die Schlussfolgerung zunächst nahelegten und dann im weiteren Verlauf belegten, dass dieser "innere" Teufel, der sich da als "Barriere/Gefängniswärter" aufspielt, ein Wesensbestandteil von uns ist, der erlöst werden muss und auch WILL.
Psychologisch gesehen führt jeder "Erziehungsspruch", den man uns mit den Worten "Du warst heute böse! Du bist ja ein kleiner mieser Teufel! etc." dazu , dass wir um der "verlorenen Zuwendung willen" versuchen den nun als böse oder als Teufel eingestuften Verhaltensteil in uns zu verdrängen und von uns abzuspalten. Mir brachte man im Alter von 4 Jahren bei stets laut zu sagen "Geh weg von mir, Teufel!"...immer dann, wenn ich Lust verspürte, etwas "Unerlaubtes" zu tun, halt aus Neugierde und Wissensdrang.
Die scheinbar verlorene Zuwendung der Eltern ist der Getrenntheit vom Alleinssein, der Einheit...mehr als erstaunlich ähnlich und damit m.M. nach das dummdreiste manipulative Nachspielen der kirchlichen Verdrängung im Familienkreis.
Es soll ja selbst heute noch Sektierer geben, die schon ihren Kindern beibringen, den Teufel aus sich regelmässig herauszugeisseln.
Wenn nun die Abspaltung in einen Guten und einen Schlechten in jedem von uns dazu führt, dass er/sie mit einem Teufel im Huckepack herumläuft, dann hat zumindest Reinhold ein sauschweres Problem, denn er wird irgendwann nicht umhinkönnen, diesen abgespaltenen Teil wieder zu erlösen und in sich zu integrieren, weil sonst die Seele noch nicht einmal in ihren oberen Schichten wieder "ganz" ist....sowie den Rest unseres "So-Seins" erfüllen kann.
Wie soll er oder ein anderer es dann schaffen, auf der Seelensuche in noch tiefere Schichten vorzudringen???
Nebenbei erzeugt die ständige Spalterei in geliebte und ungeliebte Teile des äusseren Selbst dort, wo sie von dem Licht der Seele weggehalten werden, sogen. "Schatten", mit der dann wiederum die Seele gehindert wird, sich "ganz" zu entfalten und im Leben zu "erfahren". Je mehr "verteufelt" wird, um so mehr "Schatten" werden unnötig angehäuft.
Das gilt dann auch für die per Wahrnehmung im Aussen erkannten "zerstörerischen Kräfte", die im Moment ihrer "Verurteilung/Verdammung" durch uns nach innen wirken, indem´wir auch gleichzeitig die lebensnotwendigen eigenen zerstörerischen Kräfte, wie unser kriegerisches Immunsystem, zur Untätigkeit/Fehlfunktion verdammen.
Im spirituellen "Aussen" , das eigentlich ein Innen ist, machen wir aus einem Gott zwei, einen Schöpfer und einen Zerstörer.
Angebetet wird der Schöpferaspekt, verdammt wird der Zerstöreraspekt.
Im Prinzip versuchen wir damit das kosmische Gleichgewicht zwischen den polaren Kraftaspekten neben der Trennung auch nachhaltig zugunsten einer Seite der Waagschale zu beeinflussen, d.h. ein Übergewicht an Ordnung und Wachstum, Aufbau, Neuschöpfung eben ohne Zerstörung und ohne Chaos.
Dass wir mit dieser Geisteshaltung selbst in unserem stinknormalen Alltag zu ungesunder Verdrängung neigen, zeigt uns der vormals sorglose Verdrängungsprozess bei der Müllentsorgung: Neues kaufen ist gut, altes muss in den Müll oder auf die illegale Kippe in der Natur. Der Gang zum Spezialentsorger oder die Mülltrennung empfinden manche auch heute noch als Zumutung!
Das neue Flaschen- u. Dosenpfand...bestimmt eine Erfindung teuflischer Kräfte!
Ich will den Bogen hier nicht "überspannen" , aber im Stillen mal nach einer Verbindung zwsichen verdrängten Anteilen bei gleichzeitigem Wachstumswunsch im Zusammenhang mit bestimmten Krebsarten nachdenken.
Reinhold, ich denke, dass bestimmte Gebirgsreligionen in Asien den bis hierher transportierten Wüstenreligionen eines voraus haben: sie erkennen beide Gottesaspekte an...den Zerstöreraspekt und den Schöpferaspekt ...und wissen darüberhinaus noch um ein "unvergängliches Reich", was sie natürlich auch noch nicht bewiesen haben.
Die Theosophen sehen es ähnlich, weil "abgekupfert"!
Was Reiki und andere Lichtenergien anbetrifft, neigt man natürlich auch zur Verdammung, weil sie dort alle Schatten durchknallen können, wo wir eigentlich ein wenig Schatten brauchen. Heilsam ist das, wie ich meine persönliche "Message" einmal publiziert habe, eher bedingt, weil die Liebesfähigkeit u.U. fehlt, die nur mit dem Licht zusammen in der richtigen Mischung heilen kann, was wir über zig Leben verdrängt /verteufelt haben....und nun als Dämonenzeugs in den niederen astralen Welten sowie in uns herumlungert (Dein Heckenschütze z.B. , Reinhold).
Die Buddhisten gehen noch einen Schritt weiter, indem sie uns Westlern versuchen klarzumachen, dass es auf der einen Seite zwar soviel verteufeltes Geistesmaterial um uns herum gibt, das uns auf unseren naiven westlichen "Meditationspfaden" ohne Schutz gefährlich werden kann, sagen uns aber auch, dass wir eben versuchen müssen, erstmal den inneren selbstgemachten Teufelsdreck heilend zu befreien, bevor wir "Erleuchtungspfade" mit Erfolg beschreiten können.
Gut, inzwischen musste ich auch begreifen, das der Spruch "Du kannst nicht am Tisch der Gesalbten und an dem der Dämonen speisen!" (oder ÄHNLICH!) seine gewisse Berechtigung hat, zumal die Mädels von der dunklen Fraktion mit ihren Tischmanieren, ständigen Zankereien sowie "Füsseln" mir echt den Appetit verdorben haben.
Dennoch, als ich einmal - naiv wie ich bin- gesagt habe, "Ich will Alles haben!" (...der kleine Hävelmann: "Mehr, mehr, mehr!") konnte ich nicht ahnen, wie schnell das missverstanden werden kann und fügte erst viel später hinzu, "Was gut für mich ist!"
Ach so...noch eins obendrauf!->
Die hier benutzte Übersetzung der Usui Regel "Gerade heute ärgere ich mich nicht!" ist ein Musterbeispiel für die ungesunde Verdrängung, was etliche - sogar Reikilehrer- schon schmerzhaft bemerkt haben, wegen ihrer zunehmenden reiki-resistenten Leber/Gallenprobleme sowie Nierenprobleme, aber die wegen verdrängter Angst (Gerade heute sorge ich mich nicht)!!!!
Gesünder und mit besten Empfehlungen eines austrl. Feng Shui Meisters an die Reiki-szene:Sobald man Ärger als Gefühl bemerkt, sofort den Geist aktiv werden lassen mit der Aussage:"Das ist Ärger, ich lasse ihn vorüberziehen!"...Danach das ärgerauslösende Problem analysieren und soweit möglich abstellen oder ihm künftig aus dem Weg gehen (..so der brutal aussehende Türvorsteher an der Disco)!"
Zusammenfassend:
Das selbstgemachte Böse/Verdrängte in uns müssen wir heilend integrieren, um unsere Seele erfahren zu können. Das im Aussen kann warten, bis wir im Inneren für "Klar Schiff" gesorgt haben.
Gruß
Bernd