Hallo Jahu,
also wenn ich Deine Worte als bare Münze nehme, dann könnte ich Dir (natürlich nur rein theoretisch

) eine kleben und wenn Du Dich anschließend beschwerst, sagen "was willst Du? ist doch alles nicht real".

Oder noch ein Schritt weiter: ich könnte Dich foltern (natürlich nur rein theoretisch

Dich erniedrigen, Dich langsam töten und das ganz ohne irgend welche Gewissensbisse und wenn ich dann sehe wie Du Dich in Deinen Schmerz windest, dann sage ich ganz einfach "ist doch alles nicht real". Ich bilde mir nur ein wie Du leidest und wärest Du mit Deiner Aufmerksamkeit nicht so sehr in der Polarität fixiert, würdest Du Dich nicht vor Schmerz winden, sondern über diese Einbildung lachen.
Es ist nun mal so daß alles was wir wahrnehmen, alles was wir denken und alles was wir uns vorstellen können, reine Polaritäten sind und wenn Du schreibst "Ich kümmere mich nicht darum, was sinnvoll oder sinnvoller ist. Ich schaue einfach auf das, was ist oder nicht ist" so blickst Du ebenfalls nur auf Polaritäten und Ergebnisse Deiner (polaren) Vorstellung. Was für unsere Realität und unsere Wahrnehmung maßgebend ist, ist daß wir einen Raum brauchen um uns etwas darin vorstellen zu können, bzw. daß wir nur der Reihe nach wahrnehmen können. Um einen Standpunkt einnehmen zu können, aus dem Du sagen kannst daß unsere Welt nur Fiktion ist (also nicht nur als theoretisches Bild), müsstest Du Dich mit Deiner Wahrnehmung außerhalb der räumlichen und zeitlichen Wahrnehmung und Vorstellung bewegen können, dort wo alles gleichzeitig geschieht. Das heißt, die Entstehung des Universums, das Aussterben der Saurier, das erste Erscheinen von menschenartigen Wesen, das alles würdest Du GLEICHZEITIG wahrnehmen können und zwar nicht nur auf unsren Planeten, sondern alles was auf alle Milliarden Galaxien im Universum geschieht, geschehen ist und jemals geschehen wird, das alles würdest Du gleichzeigig wahrnehmen. Diese Wahrnehmung wäre kürzer als alles was Du Dir vorstellen kannst, also kürzer als eine 10000000000000000elste Sekunde (und egal wie viele Null Du anhängst, so ist es immer nochnicht kurz genug). Würdest Du Dich in einen Meditationszustand begeben können wo Du das alles so wahrnimmst, würdest Du alles was Du gesehen hast innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde wieder vergessen so bald Du wieder im normalen Bewusstseinszustand bist. Du könntest mir nicht erzählen was Du erlebt hast und alles was was Du sagen würdest, wäre wieder eine theoretische Erklärung. Alles was Du in Deinen Beiträgen geschrieben hast, sind nur Standpunkte Deiner Betrachtungsweise und wenn Du sagst daß etwas nicht real ist, aber etwas anderes dafür real, dann ist es trotzdem nicht mehr oder weniger real als das was Du als Fiktion betrachtest und alles stammt nur aus der Logik Deiner Muttersprache.
Liebe Grüße
Rudi
Sprache
Ein Mann blickte auf seine Gleichungen
und sagte, das Universum hat einen Anfang.
Es hat einen Knall gegeben, sagte er.
Einen Urknall, und das Universum war geboren.
Und es dehnt sich aus, sagte er.
Er berechnete sogar die Lebensdauer:
Zehn Milliarden Umkreisungen der Erde um die Sonne.
Die Welt jubelte.
Man hielt seine Berechnungen für Wissenschaft.
Niemand bedachte, daß der Mann mit der Annahme,
das Universum habe einen Anfang, lediglich der Logik
seiner Muttersprache gefolgt war.
Diese Logik verlangt den Anfang, wie eine Geburt
Und Entwicklung wie das heranwachsen
Und das Ende wie den Tod als Darlegung von Fakten.
Das Universum hatte einen Anfang,
und es wird alt, so versicherte der Mann,
und es wird sterben, wie alles stirbt,
wie auch er starb, nachdem er mathematisch
die Logik seiner Muttersprache bestätigt hatte.
Die andere Sprache
Hatte das Universum wirklich einen Anfang?
Entspricht die Theorie vom Urknall der Wahrheit?
Das sind keine Fragen, obwohl es den Anschein hat.
Ist die Logik, die einen Anfang, Entwicklung
und ein Ende als Darlegung von Fakten verlangt,
die einzige bestehende Logik?
Das ist die eigentliche Frage.
Es gibt mehr als nur eine Logik.
Es gibt zum Beispiel eine, die verlangt daß man eine
Vielfalt von Intensitäten als Fakten anerkennen muß.
Nach dieser Logik beginnt nichts und endet nichts.
So gesehen, ist die Geburt kein klares, eindeutiges Ereignis,
sondern eine besondere Art der Intensität.
Das gilt auch für das Heranreifen und für den Tod.
Ein Mann mit dieser Logik stellt fest, wenn er seine Gleichungen
betrachtet,
daß er genug unterschiedliche Intensitäten berechnet hat,
um glaubwürdig sagen zu können,
das Universum hatte keinen Anfang,
und es wird niemals enden,
aber es durchlief, es durchläuft und wird in Zukunft
endlose Veränderungen der Intensität durchlaufen.
Dieser Mann könnte sehr wohl zu dem Schluß kommen
Und sagen:
Das Universum ist das Vehikel der Intensität.
Man kann es benutzen,
um sich endlos lange durch Veränderungen zu begeben.
All das und noch viel mehr wird er erkennen,
ohne vielleicht jemals zu begreifen,
daß er bloß die Logik seiner Muttersprache bekräftigt.