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Verfasst: 24.06.2003, 18:14
von Kräuterhexe Mone
Hallo Kobold,

1. Frage: Wo siehst du einen Konflikt?
2. Frage: Was ist für dich ein Konflikt?

Lieben Gruß
Mone

Verfasst: 24.06.2003, 19:52
von Kobold
Hallo Mone,

ein Konflikt entsteht da, wo zwei Energien aufeinandertreffen. Was aber nicht bedeutet, das dieser Konflikt nicht nützlich ist. Ein Konflikt entsteht immer durch das Ego. Das Ego oder der Verstand fühlt sich verletzt und reagiert aus dieser Verletzung heraus. Das Ego möchte recht haben, möchte sich behaupten, möchte anerkannt werden und glaubt diese Anerkennung sei Liebe. Dieses Ego existiert im spirituellen Bereich genauso wie in anderen Bereichen, es hat nur andere Ausdrucksformen. Man kann sogar sagen, je heiliger sich jemand glaubt, desto größer das Ego. Projektionen sowie Karma im positiven wie negativen, entstehen immer durch dieses Ego. Ego entsteht durch Differenzierung, durch Urteil und Verurteilung. Es bedeutet nicht, das dieses Ego schlecht ist, es hat seinen Sinn. Es ist die Konzentration des Bewusstseins um einen individuellen Punkt herum. Konflikte entstehen immer durch Trennung. Dieses Urteil, diese Trennung ist die Ursache für Krieg und Leid, welches die Symbiose und Harmonie stört. In der Liebe gibt es kein Ego, deshalb hat der Liebende Angst sich in der Liebe zu verlieren, er hat Angst sein Ich zu verlieren, seine Individualität. Liebe und Ego können zusammen nicht existieren, das ist unmöglich. Wenn jemand sagt >Ich< liebe Dich ist das ein Ding der unmöglichkeit, denn dieses Ich existiert in der Liebe nicht, da dieses Ich immer eine Trennung beinhaltet. Der Mensch ist durch dieses Ich, durch diese Trennung aus seiner Mitte geraten und hat das wahre Selbst verloren. Je größer dieses Ich, desto größer der Konflikt und desto größer die Kluft zwischen Dir und der Welt. Aber es ist in Ordnung so, denn nur durch diese Trennung ist es möglich die Wahrheit hinter dem Schein zu entdecken. Liebe bedeutet sich in allem zu erkennen und zu lieben. Das sind aber nur Worte, auf die Praxis kommt es an. Das Wissen, auf das wir so großen Wert legen ist nur die eine Münze und stärkt ebenfalls das Ego. Das Sein ist eine andere Sache und ich gebe zu, das es nicht leicht ist, dies im alltäglichen Leben zu verwirklichen. Eine Partnerschaft oder Beziehung ist die größte Herausforderung, im Alleinsein kann sich die Identifikation mit dem Ich leichter lösen als in der Partnerschaft. In der Gegenwart eines anderen Menschen wirst du immer wieder auf dieses Ich verwiesen. Dies ist auch der Grund warum die meisten Menschen erst sterben wenn die Angehörigen nicht dabei sind. Vielleicht ist jetzt auch verständlich, warum Angst und Liebe nicht miteinander existieren können. Die Ursache der Angst liegt immer im Ego.

Gruß Kobold

Verfasst: 24.06.2003, 21:52
von Reinhold
Du brauchst dein Ego, dass Ego muß die Liebe heiraten und die Liebe das Ego, sonst gibt es kein Erkennen.

Die Liebe treibt das Ego an und das Ego die Liebe.

Die Liebe bringt das Ego Erkenntnis ins Bewußtsein und hat das Ego erkannt läuft es der Erkenntnis hinterher und die Liebe ist sein Begleiter.

So wird geheiratet, es gibt auch Ehestreit, aber hat das Ego gelernt die Liebe zu lieben wird das Ego zu einem unverzichtbaren Freund der Liebe.

Reinhold

Verfasst: 24.06.2003, 23:14
von Kräuterhexe Mone
Hallo Kobold,

ich habe bei dir den Eindruck, dass du dich auf Bücherwissen stützt aber nicht auf eigene Erfahrungen und Erkenntnisse zurückgreifst. Sorry - aber das ist meine Wahrnehmung :wink:

Deine Ausführungen - weil ich hab da lange drüber nachgedacht - hießen ja im Endeffekt, dass du und alle anderen Menschen nicht liebesfähig sein können.

Angst Kobold, hält dich am Leben!

Ob du diese Angst beherrschen kannst oder ob sie dich beherrscht, hängt von dem Grad der eigenen Erkenntnis ab.

In einem anderen Forum bin ich zu dem Thema Angst sehr viel weitergegangen, als ich es hier je tun würde. Ich bekam eine PN mit der Frage, ob ich meine simplen 3 Sätze ernst gemeint hätte. Ich schrieb nein, denn ich wollte diesem armen Menschen, dem die Muffe 1 zu 3 Millionen geht, nicht noch weitere schlaflose Nächte bereiten.

Ich habs in die Schublade barmherziger Akt gepackt, denn alles andere hätte ihn direkt in die nächste Psycho-Praxis geführt.

Die Ironie in meinen 3 Sätzen, hat sein Unterbewusstsein wohl aber unterschwellig wahrgenommen.

Liebe Grüße
Mone

Verfasst: 25.06.2003, 00:36
von Kobold
Hallo Mone,

natürlich ist Angst nützlich, genauso wie es zuerst nützlich und nötig ist als Kind und als Erwachsener ein Ego zu entwickeln. Nur Wahnsinnige haben keine Angst. Angst ist intelligenz, sie schützt deinen Körper und dein Leben, sie ist aber nicht nützlich wenn sie dein ganzes Leben beeinflusst. Ich rede nicht von den vielen kleinen Ängsten die uns vor Gefahren schützen sondern von der existenziellen Angst, die Angst vor dem Tod, dem Verlust des Körpers und des materiellen Denkapperates.

Was die Liebesfähigkeit betrifft sage ich nicht, das ich und alle anderen nicht liebesfähig sind. Ich sage ja auch nicht, das jeder Mensch ständig aus dem Ego lebt und handelt. Ich bleibe aber dabei, wo das Ego ist, existiert auch keine Liebe.

Was das Bücherwissen betrifft, sehe ich kein Problem darin es zu nutzen wenn man es als wahr erkannt hat und es mit der eigenen inneren Erfahrung übereinstimmt.
Das Bücherwissen kann helfen zu erkennen was Dich von der Einheit, von der Existens trennt und was dieses Ego ist. Es hängt ganz davon ab, welche Bücher du ließt. Ich könnte natürlich auch sagen, alles was ich weiß ist mein Wissen und entspringt meiner Intelligenz, doch genau dies ist das was man auch spirituelles Ego nennen kann und dich ebenfalls von der Einheit trennt. Jeder Mensch lernt von anderen Menschen, aus Büchern und aus dem Leben, wer dies leugnet ist ein Narr und zeigt nur deutlich wie groß sein Ego ist. Ich bin sehr dankbar für die vielen tollen Bücher und das Wissen welches mir zuteil wurde und mich bei meinen Erfahrungen sowie meinen Krisen begleitete. Man kann dieses Wissen, welches sich über Jahrtausende entwickelt hat als geistiges Erbe ansehen, es ist Teil der Evolution.

Kobold

Verfasst: 25.06.2003, 01:03
von Bernd999
Kobold hat geschrieben: Ich bleibe aber dabei, wo das Ego ist, existiert auch keine Liebe.
Solange das EGO angstgesteuert ist, wird es Probleme mit Liebes- und Beziehungsfähigkeit geben.

Man denke nur an die "Verlustangst".

Wie ich soeben in einem anderen Thread schrieb, halte ich den "Kohlensack" der Angst für eine verkannte eigene Lebenskraft und einen wichtigen Signalgeber.....mit dessen Inhalt man sich mal in Ruhe in die Ecke setzen sollte, d.h. der Angst offen ins "Gesicht" schauen.

Unverstandene Ängste machen einen ansonsten nur manipulierbar für andere.

Die grosse (UR-)Angst...die Todesangst...durfte ich auch schon mal kennenlernen.
Als die dann durch Erfahrungen mit den "anderen Seiten" verschwand, konnte ich "tief" durchatmen....aber dann war äusserer Anlass für eine neue Angst da, die vor dem Verlust der Freiheit für die Zeit "danach".
Und auch die musste "erkannt" und transformiert werden.

"Angstfrei" bin ich deshalb noch nicht, weil immer noch ein paar alte Knöpfe da sind, um die Angstmaschine zu starten.

Als hilfreich empfand ich generell die Behauptung:
"Echte Angst hat man eigentlich nur vor dem Unbekannten!"

Verfasst: 25.06.2003, 09:48
von Amara
Hallo Kobold,
Deiner Meinung /Erklärung bezüglich Liebe und EGO kann ich nicht ganz folgen, sie liegt glaub ich allzuweit von meinen ERfahrungen weg. :-?
Auf jeden Fall habe ich gerade gestern einer Freundin auseinandergesetzt, sie müsse jetzt wo sie solo ist ihre Eigenständigkeit/ EGo/ Selbstliebe zu festigen, damit sie dann mit jemanden zusammenkommen kann, wo sie (als Begründung) wahrhaftig sagen kann: "Ich liebe meinen Partner." :D
Sehr viele leben in einer Partnerschaft und müssten als "Grund" eigentlich sagen: "Ich brauche meinen Partner!" (Denn ich will nicht allein sein)". :-?
Dies fiel mir ein, als ich Deine Zeilen las.... :wink:

Amara