Fokus auf die Lebensregeln

Form, Stile, Philosophie und Grundsatz-Diskussionen zu Reiki und dem Usui-System.

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reiki-kanji
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Re: Rainbow Reiki Lizenzierung

Beitrag von reiki-kanji »

Hallo Sonka,

also ich halte die Lebensregeln für die Essenz von Reiki (als Methode).
Der erste und zweite Grad sind wundervolle Mittel, um unseren Körper und unseren Geist zu entspannen, zu entstressen und dadurch unsere Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Aber erst die Lebensregeln helfen uns dabei, dass wir uns nicht selbst immer wieder in stressige Situationen bringen.
Mit Ärger bzw. Sorgen über etwas, was bereits passiert ist oder vielleicht (gar nicht) passieren wird, versetzen uns ständig selbst in Alarmbereitshaft und Stress.
In uns steckt so viel von unseren Eltern, Lehrern und anderen Älteren, dass ein Nicht-Ehren dieser auch ein Nicht-Ehren unserer selbst ist und wir uns so nicht vollständig selbst annehmen/lieben können.
Das ehrliche Lebensunterhalt-Verdienen oder Pflichten nachkommen berührt den Punkt usererer eigenen Integrität, denn jeder weiß, wann oder ob und wie er sich nicht ehrlich oder richtig verhalten hat, andere übervorteilt oder Verpflichtungen nicht nachkommt.
Und die Sache mit der Freundlichkeit oder Dankbarkeit ... nun ... wir alle haben Spiegelneuronen in unserem Gehirn und das Lächeln eines anderen läßt uns selbst lächeln, das Weinen macht uns selbst traurig etc.

Wenn wir uns mal aus der Perspektive von Außerirdischen oder meinetwegen auch des lieben Gotts anschauen würden, dann sind wir Lebewesen auf einem klitzekleinen, ziemlich unbedeutenden Planeten am Rande einer mittelgroßen Spiralgalaxie. Jeder Komet, selbst unsere selbstgebauten Sateliten oder ein explodiertes Atomkraftwerk und diverse Naturkatastropen könnten uns jederzeit als Spezies auslöschen.
Und trotzdem würde das Leben an sich sich weiterentwickeln. Vielleicht würde sich wieder intelligentes Leben entwickeln, das dann ganz anders funktioniert oder vielleicht gibt es "da draußen" ja anderes intelligentes Leben zuhauf.

Erst wenn wir unser eigenes kleines individuelles Leben als ziemlich unwichtig anerkennen können, können wir auch erkennen, wie großartig der Prozess der Lebensentstehung (individuell und universell) ist.
Und ... wenn man sich selbst nicht mehr ganz so wichtig nimmt und weiß, dass es viele Dinge gibt, auf die wir überhaupt keinen Einfluß nehmen können, fällt auch manchmal eine ganz schöne Last von unseren Schutern.

So ... wenn dies hier kein kleiner Exkurs in diesem Thraed sein/bleiben soll, dann könnte Frank das hier ja abbkoppeln und an eine passende Srelle schieben. Wäre ja mal ein interessantes Thema, über das man sich austauschen könnte. :upside:

LG Kanji
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Sonka
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Fokus auf die Lebensregeln

Beitrag von Sonka »

Ganz herzlichen Dank Kanji :bussi:

ich kann dir nur beipflichten. Für mich sind auch die Lebensregeln die Essenz dessen, was Reiki für mich und mein Leben bedeutet: ärgere dich nicht, sorge dich nicht, sei dankbar, ehrlich und freundlich. Gleichzeitig so simpel und so eine große Aufgabe.

Im Laufe der Jahre hat sich diese Gewichtung für mich aber auch verschoben. Meine Lehrerin hat die Lebensregeln damals nur im Nebenbei erwähnt. Von der japanischen Form und einem regelmässigen Rezitieren war keine Rede. Für mich sind sie nach und nach immer präsenter geworden und irgendwann wurde mir klar, dass sie die Basis meines Blickes auf die Welt und das Leben sind.

Und gerade jetzt bin ich wieder so dankbar: ich durfte eine 'Massage-mit-Reiki' geben und die Klientin wusste gar nicht, was Reiki war. Hinterher war sie beseelt und glücklich und dankbar. Ich habe soooooo eine schöne Arbeit :king:

Schönen Tag noch,
liebe Grüße
Sonka
Aus der Ruhe kommt die Kraft!

And those who were seen dancing were thought to be insane by those who could not hear the music. ― Friedrich Nietzsche
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nimue
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Re: Rainbow Reiki Lizenzierung

Beitrag von nimue »

reiki-kanji hat geschrieben:
So ... wenn dies hier kein kleiner Exkurs in diesem Thraed sein/bleiben soll, dann könnte Frank das hier ja abbkoppeln und an eine passende Srelle schieben. Wäre ja mal ein interessantes Thema, über das man sich austauschen könnte. :upside:

LG Kanji
Hallo Kanji,

diesmal war es nicht Frank ;-)
Ich habe dieses Thema von hier abgekoppelt, da es wie du schreibst ein wirklich interessantes Thema ist :-). Dort geht dieses Thema zwischen 49 Seiten doch ziemlich unter und wir haben doch sooo viel Platz hier im Forum, um diesem tollen Thema einen eigenen Thread spendieren zu können ;-)

Liebe Grüße,
Nicole
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reiki-kanji
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Re: Fokus auf die Lebensregeln

Beitrag von reiki-kanji »

Hallo Nicole,

danke für`s Verschieben ...


Hallo Sonka,

mein Herangeführtwerden an die Lebensregeln bestand auch nicht darin, dass sie regelmäßig rezietiert wurden und ich halte das auch nicht für erforderlich und manchmal sogar auch für hinderlich. Wenn ich regelmäßig etwas rezitire, besteht die Gefahr, dass ich gebetsmühlenmäßig etwas "vor mich hinbrabble" und ich den Inhalt des Rezitierten gar nicht mehr richtig beachte, sondern darauf, ob ich es "richtig" ausspreche, die richtige Anzahl der Wiederholungen wähle etc.

Während meiner Zeit des ersten und zweiten Grades war es so, dass es regelmäßig alle zwei Wochen ein Treffen gab. Bei diesen Treffen, die drei Stunden dauerten, war es in etwa so, dass die Gepflogenheit gelebt wurde, dass man seinen (mitgebrachten) Ärger, oder die Sorgen und auch alle anderen unschönen Gefühle zumindest mal für diese Zeit quasi mit der Jacke oder dem Mantel an der Garderobe ablegte und sich lediglich auf Reiki und die Entspannung, die damit einherging, konzentrierte. Wer wollte, "durfte" dann beim Gehen gern wieder seinen Mantel mitsamt den Gefühlen anziehen, aber interessanterweise waren bei den meisten diese Gefühle dann gar nicht mehr vorhanden.
Diese Übungsgelegenheit fehlt uns leider heutzutage offenbar immer mehr.

In meiner Mesisterausbildung wurde mir anhand vieler kleiner Begebenheiten dann klar, dass viele unangenehme oder unschöne Gefühle entstehen, weil wir uns zwischen zwei Dingen, die uns gleich wichtig erscheinen, entscheiden sollen und es nicht wollen.
In unserem zehntägigen Meistereinweihungsseminar gab es die Situiation, dass der Vater einer Teilnehmerin plötzlich ins Krankenhaus kam. Die Teilnehmerin wollte nun ihren Vater besuchen und versuchte alles, um Phyllis dazu zu bewegen, den Tagesplan umzustellen, damit sie sowohl ihren Vater besuchen konnte, als auch die Gesprächsrunden mitzuerleben.
Phyllis teilte ihr dann mit, dass sie genau das nicht tun werde, sondern dass es die Aufgabe der Teilnehmerin sei, zu entscheiden, was ihr wichtiger sei. Es stellte sich die Frage, ob sie den Gesprächen überhaupt ihre volle Aufmerksamkeit schenken könne (oder im Kopf bei ihrem Vater wäre) oder ob sie ihren Vater besuchen solle (und möglicherweise im Kopf bei den Gesprächen wäre). Sie solle darauf vertrauen, dass ihr nichts wichtiges entginge (was ja ihre Sorge war).
Nach ca. 5 Minuten teilte die Teilnehmerin vollkommen ruhig und gelassen mit, dass sie nun ihren Vater und kam freudestrahlend und glücklich nach einem halben Tag wieder.

In unserer heutigen Spaß- und Fungesellschaft, in der uns die Werbung nichts anderes suggeriert, dass einzig und allein dieses oder jenes Produkt uns glücklich machen könne, ist es aber leider nicht so leicht, den Menschen dieses Dilemma, in dem sie oft stecken klarzumachen, geschweige denn sie dafür zu interessieren, diesen Weg zu üben.

Genauso wie wir lernen können, etwas zu tun, genauso können wir auch lernen etwas nicht zu tun, aber wir müssen es in der Tat möglichst häufig üben.
Dazu sind die fünf Lebensregeln eine prima Anleitung.
Es geht nicht um das Rezietieren der Regeln, sondern um das Üben dessen, was eine Regel empfiehlt.

Das sind so meine Erfahrungen mit den Lebensregeln. :D

LG Kanji
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reiki-kanji
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Re: Fokus auf die Lebensregeln

Beitrag von reiki-kanji »

Noch ein Nachtrag dazu wie ich an die Lebensregeln herangeführt wurde:

Im Rahmen eines etwa zehntägigen Seminars, das eigentlich gar nichts mit den Regeln zu tun hatte und für Teilnehmer mit dem zweiten Grad ausgelegt war, "poppte" dieses Thema bei vielen Teilnehmern auf.
Das führte dazu, dass wir die Regeln mit unserer Meisterin besprachen und während des Seminars auch immer wieder "aufsagten".
Wir beleuchteten die Regeln unter der Fragestellung, welche uns wohl am leichtesten einzuhalten falle oder welche am schwersten oder zu welcher wir gar keinen richtigen Bezug herstellen konnten.

Einige Zeit nach dem Seminar bei einem der regelmäßigen Treffen, wanderten die Blicke derjenigen, die am Seminar teilgenommen hatten, immer mal wieder zu einer Schriftrolle aus Stoff mit den Lebensregeln, die schon immer offen in dem Raum hing, aber selten Beachtung fand.
Einige fragten dann, ob es möglich sei auch solch eine Rolle erwerben zu können.
Unsere Meisterin erklärte sich dann bereit uns eine solche Rolle bzw. eine Kopie einer Lebensregeltafel aus Papier im Format DIN A 3, zur Verfügung zu stellen.

Seitdem hängen die Lebensregeln schön eingerahmt "irgendwo" in meiner Wohnung ... manchmal wechseln sie in einen anderen Raum, manchmal erhalten sie eine andere Beleuchtung etc.

Aber seitdem hat die Arbeit mit und an den Lebensregeln nicht mehr wirklich bei mir aufgehört.

LG Kanji
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